Analyse
13:46 Uhr, 28.11.2014

ZALANDO - In dieser Woche geht die Post ab!

Schon beinahe für tot erklärt, gibt die Aktie des Online-Versandhändlers in dieser Woche kräftig Gas. Auslöser war wohl der Quartalsbericht vom Mittwoch, der die Käufer wieder auf den Plan gerufen hat. Es gibt aber auch noch einen weiteren Kurstreiber.

Erwähnte Instrumente

  • Zalando SE
    ISIN: DE000ZAL1111Kopiert
    Kursstand: 24,22 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Zalando SE - WKN: ZAL111 - ISIN: DE000ZAL1111 - Kurs: 24,22 € (Frankfurt)

Das Comeback der Woche feierte zweifelsohne die Aktie von Zalando. Aus technischer Sicht beendete der Wert bereits am Montag eine Bodenbildung, als er signifikant über 19,40 Euro schloss. Fundamental beflügelten die am Mittwoch bekannt gegebenen Quartalszahlen die Aktie. Um über 15% schoss das Zalando-Papier nach oben, nachdem das Management angekündigt hatte, erstmals auf Jahressicht ein positives operatives Ergebnis ausweisen zu wollen. Zuvor war ein EBIT-Verlust erwartet worden.

Bereinigt klappt's auch mit dem Gewinn

Zalandos Umsatz erhöhte sich im dritten Quartal verglichen mit der Vorjahresperiode um 24,2% auf 501 Mio. €. Zum ersten Mal überhaupt wies das Unternehmen in einem Quartal auch konzernweit ein positives bereinigtes Quartals-EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von 4 Mio. € aus. Die bereinigte EBIT-Marge betrug 0,8%. Nach neun Monaten beliefen sich Umsatz und bereinigtes EBIT auf 1,55 Mrd. € respektive 16 Mio. €.

Rubin Ritter, Mitglied des Zalando-Vorstands: "Zalando wächst weiter schneller als der Online-Modemarkt, der wegen außerordentlich mildem Wetter einen schweren Start in die Herbst-/Wintersaison hatte. Nach unserer erfolgreichen Entwicklung im dritten Quartal erwarten wir für das Geschäftsjahr 2014 einen konzernweit leicht positiven Betriebsgewinn."

Sehr gewagt ist diese Aussage allerdings nicht. Denn nach 9 Monaten weist Zalando selbst auf nicht-bereinigter Basis bereits jetzt ein EBIT von 1,03 Mio. € aus. Mit Blick auf das traditionell starke Weihnachtsgeschäft sollte also auch auf Jahressicht ein positives EBIT möglich sein.

Während die Stimmung am Markt in dieser Woche ins Positive gekippt ist, könnten die Analystenmeinungen für den Wert derweil kaum weiter auseinandergehen. Währung Kepler Chevreux nach den Zahlen das Ziel für die Aktie auf 25,50 Euro angehoben und ein "Buy"-Rating vergeben haben, bestätigte Warburg Research die Einschätzung "Sell" mit Kursziel 13,50 Euro.

Im Dezember schon im MDAX?

Nach den Quartalszahlen könnte sich in der kommenden Woche auch eine mögliche Indexaufnahme positiv auf den Kurs auswirken. Nur ist noch nicht sicher, in welchen Index Zalando aufsteigen wird. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wird der Online-Versandhändler in den SDAX aufgenommen. Denn mit Blick auf die reguläre Überprüfung, welche am 3. Dezember stattfindet, sind der Online-Reifenhändler Delticom und der Heizungsspezialist Centrotec nach den Kriterien Marktkapitalisierung und Börsenumsatz Abstiegskandidaten. Im MDAX wird zwar nicht regulär überprüft, es könnte allerdings eine Fast-Exit-Regel greifen. Dann nämlich, wenn der Streubesitz von Sky Deutschland, der zuletzt bei knapp über 10% notierte, unter diese magische Schwelle fällt. Fliegt Sky Deutschland aus dem MDAX, könnte Zalando direkt in den MDAX aufrücken.

Rein aus technischer Sicht erreicht der Wert heute sein bisheriges Hoch bei 24,48 Euro. Hier könnte es zunächst zu Gewinnmitnahmen kommen. Idealtypisch wäre nun eine dreiteilige Konsolidierung in Richtung 22,50 Euro. Anschließend könnte die Aktie ein Projektionsziel bei 29,10 Euro erreichen. Kurse unter 22,50 Euro würden hingegen einen Test des Ausbruchsniveaus bei 19,40 Euro wahrscheinlich werden lassen.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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