Analyse
10:18 Uhr, 22.07.2015

Zahlen schicken Apple und Microsoft auf Talfahrt

Die gestern nach Börsenschluss bekanntgegebenen Quartalszahlen von Apple und Microsoft lassen die Aktien im ausserbörslichen Handel deutlich abrutschen. Eine Lagebesprechung.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 130,75 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Microsoft Corp.
    ISIN: US5949181045Kopiert
    Kursstand: 47,28 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 130,75 $ (NASDAQ)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 47,28 $ (NASDAQ)

Das hatten sich die Anleger bestimmt anders vorgestellt: Beflügelt von der starken Aufwärtsbewegung der letzten Tage waren die Hoffnungen auf eine positive Überraschung sehr groß, letztlich fiel die Reaktion auf die Zahlen der Tech-Riesen sehr negativ aus. Am Ende des nachbörslichen Handels in den USA gestern zeigte die Apple-Aktie einen Abschlag von 6,85% auf 121,80 $ gegenüber dem Schlusskurs. Bei Microsoft fiel das Minus mit 3,98% etwas kleiner aus, der Wert verbilligte sich auf 45,40 $.

Verkaufsignale auch im Chart?

Fehlanzeige! Die starke Rally der letzten Tage hat beiden Werten ordentlich Puffer nach unten verschafft. Bei Apple fällt der Einbruch etwas negativer ins Gewicht, in Bezug auf das Bild der letzten Monate sind aber keine negativen Auswirkungen zu spüren. Bei Microsoft bleibt das bullische Signal der letzten Woche zunächst weiter bestehen. Im Detail betrachten wir zur Standortermittlung jetzt die Charts der beiden Werte.

Apple - Chartcheck:

Die Apple-Aktie befindet sich in einer ausgedehnten Seitwärtsrange seit dem Allzeithoch bei 133,60 $ im Februar. Innerhalb dieser Range ist der Titel zuletzt von der Unterstützung bei 119,75 bis fast an die Allzeithochs geklettert. Nimmt man den letzten nachbörslichen Kurs gestern als Bezug, wird die Aktie heute leicht oberhalb des Julitiefs in den Handel starten.

Das Idealszenario würde jetzt einen erneuten Test des Unterstützungskreuzes bei 118,90 - 119,75 $ vorsehen, von wo aus im Grunde eine neue, große Aufwärtsbewegung gestartet werden könnte. Oberhalb von 128,00 dürften die Hochs bei 133,60 - 134,54 $ wieder getestet werden, ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde Kaufsignale mit Zielen bei 150,00 oder 170,00 $ generieren. Unterhalb von 118,60 liegt bei 114,00 - 115,00 noch ein weiterer Auffangbereich als Alternativziel im Falle starken Verkaufsdrucks. Erst unterhalb von 113,00 $ per Tagesschluss entstehen größere Verkaufsignale.

Apple
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Apple - Was kommt als nächstes?

Das iPhone, wichtigstes Produkt der Kalifornier, verkaufte sich im zweiten Quartal (drittes Geschäftsquartal von Apple) weiter gut. Die Verkaufszahlen erhöhten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 35 Prozent auf 47,5 Millionen. Analysten hatten jedoch mit 48,8 Millionen verkauften Exemplaren mehr erwartet. Die Verkäufe des neuen Hoffnungsträgers, der Apple Watch, wurden nicht veröffentlicht. Neue Erhebungen deuten auf 1,9 Millionen ausgelieferte Uhren hin, was deutlich unter den von Analysten prognostizierten 3 bis 5 Millionen Exemplaren läge.

Einmal mehr beherrscht die Frage, woher weiteres Wachstum bei Apple kommen kann/soll, die Anleger. Apple-Chef Tim Cook sieht zunächst zusätzliches Potenzial für das iPhone. 73% der Apple-Nutzer hätten noch nicht auf ein neues iPhone upgegraded. Positiv: Die Wechselrate von Android-Nutzern hin zu iOS sei so hoch wie nie zuvor. Regional biete China das größte Wachstumspotenzial. Hier haben sich die Umsätze auf 13,2 Mrd. $ verdoppelt. Cooks Worten zufolge könnte China der größte Absatzmarkt für Apple werden.

Die Zahlen im dritten Quartal lagen über den Erwartungen. Apple setzte 49,61 Mrd. $ um und schlug die Analystenprognosen mit einem Gewinn je Aktie von 1,85 $ um 0,04 $. Die Prognose lag jedoch leicht unter den Erwartungen. Für das vierte Geschäftsquartal erwartet Tim Cook einen Umsatz zwischen 49 und 51 Mrd. $ und eine Bruttomarge von 38,5 bis 39,5%. 9,07 $ Gewinn je Aktie haben die Analysten aktuell im Durchschnitt als Schätzung für das Gesamtjahr erhoben. Im kommenden Jahr könnten es 9,75 $ je Aktie sein. Daraus errechnen sich auf Basis der nachbörslichen Kurse KGVs von 13 und 12.

Microsoft - Chartcheck:

Mit der steilen Rally der letzten Tage und der Rückkehr über 45,00 $ konnte die Microsoft-Aktie zuletzt ein Kaufsignal generieren, mit den Zahlen wird dieser Rallyschub nun korrigiert. Das ist auch das charttechnische Idealszenario, wonach eine reguläre Korrektur einen Rücksetzer bis 44,70 - 45,25 $ vorsieht. Dort liegt das Ausbruchslevel und zentrale Unterstützungskreuz, wo sich spekulativ Longchancen ergeben könnten. Anschließend kann eine neue Aufwärtswelle bis 50,05 und später ca. 55,00 und 59,78 $ starten.

Kurzfristig sollten Kurse unterhalb von 44,40 $ möglichst vermieden werden, um das bullische Setup nicht zu negieren. Größere Verkaufsignale entstehen weiterhin erst unterhalb von 43,00 $.

Microsoft
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Microsoft – Schwächstes Quartal in der Geschichte

Eine weitere Enttäuschung mussten Microsoft-Aktionäre hinnehmen. Das gestern veröffentlichte Zahlenwerk des Softwareriesen liest sich alles andere als erfreulich. Mit 3,2 Mrd. $ fiel der größte Quartalsverlust der Firmengeschichte an. Dieser ist vorrangig auf eine 7,5 Mrd. $ schwere Abschreibung des von Nokia übernommenen Handygeschäfts zurückzuführen. Der Umsatz ging um gut 5% auf 22,2 Mrd. $ zurück. Neben den Problemen im Handybusiness hat Microsoft auch mit dem starken Dollar zu kämpfen.

Am 29. Juli wird Microsoft das neue Betriebssystem Windows 10 veröffentlichen. Allerdings dürfte die Marktdurchdringung hier dauern. Analysten erwarten einen positiven Effekt durch die neue Version erst in rund einem halben Jahr. Positiv entwickelten sich die Xbox-Verkäufe und das Cloudbusiness. Die Umsätze im Cloud-Segement stiegen um 36% auf 3,08 Mrd. $. Analysten erwarten für 2015 einen Gewinn je Aktie von 2,59 $. 2016 könnten es 2,86 $ werden. Auf Basis der nachbörslichen Kurse ergeben sich damit KGVs von 17 und 16.


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12 Kommentare

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  • Marco Soda
    Marco Soda

    Appel Put von 0,79 uaf 0,95 looft doch

    14:30 Uhr, 26.07. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Reinhard Scholl
    Reinhard Scholl

    Präferiertes Szenario ist auch mein Szenario.

    Hier die aktuelle Umfrage zum Thema:

    http://go.guidants.com/start/?strm1=47899

    Die erste Sammlung von Analysteneinschätzungen (englisch):

    http://uk.businessinsider.com/sell-side-apple-rese...

    14:46 Uhr, 22.07. 2015
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    Ist natürlich absolut legitim, auf ein Szenario zu spekulieren, auch wenn entsprechende Signale noch fehlen. Nur muss man sich dann der niedrigen Wahrscheinlichkeitswerte bewusst sein und das Risiko angleichen (verringern). In meinen Augen spricht aus charttechnischer Sicht momentan noch nichts für eine größere Abwärtsbewegung bei Apple. Wie auch immer... viel Erfolg! :)

    12:07 Uhr, 22.07. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    @greathjk - ja, viel zu früh. ;) Noch ist es eine Seitwärtsrange, noch notiert die Aktie oberhalb des EMA200 und des Aufwärtstrends. Ein Top wird es erst, wenn all das nicht mehr der Fall ist.

    11:20 Uhr, 22.07. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Marco Soda
    Marco Soda

    zu Apple:

    noch zu früh von möglicher SKS oder möglichen 3fach Top zu sprechen ???

    10:52 Uhr, 22.07. 2015

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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