Zahlen in Japan besser als erwartet
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In der letzten Woche schlossen die US-Aktienmärkte uneinheitlich: Der S&P-Index verbesserte sich um 0,1%, während Dow Jones- und Nasdaq-Index um 0,4% bzw. 0,3% nachgaben. Ein Anstieg des geschätzten BIP zum vierten Quartal 2003 sowie positive Äußerungen des US-Notenbankchefs Alan Greenspan zerstreuten anfängliche Bedenken wegen der enttäuschenden Umfrage des Conference Board zum Verbrauchervertrauen. Immer noch ist das Beschäftigungswachstum für die aktuelle Phase der Konjunkturerholung zu schwach, denn die Unternehmen scheinen ihre Produktion vor allem durch mehr Produktivität und Automatisierung zu steigern. Trotz des schwachen Arbeitsmarktes stieg das BIP mit einer Jahresrate von 4,1% schneller als vom Konsens erwartet und Greenspan konnte die Lage der Wirtschaft in seinem Bericht nach wie vor mit den Worten "kräftige Expansion" beschreiben. Aber auch die Umfragen der Universität von Michigan zum Verbrauchervertrauen sowie die unter Einkaufsmanagern im Großraum Chicago tendierten weiter fest und entsprachen damit den Erwartungen der Analysten.
In Japan setzten sich die guten Konjunkturnachrichten in der letzten Woche fort und der japanische Aktienmarkt schloss mit einem Plus von 3%. Vor allem die Wende am Binnenmarkt sorgte für bessere Zahlen im Einzelhandel und bei den Ausgaben der Haushalte als von den meisten Analysten prognostiziert. Im Januar erzielte Japan den höchsten Anstieg der Industrieproduktion seit vier Monaten und auch die Februarumfrage unter mittelständischen Unternehmen übertraf die Erwartungen.
Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten in der letzten Woche Verluste. Der Wiederanstieg beim US-Dollar sowie Spekulationen über eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) wurden durch enttäuschende Zahlen der britischen Gfk und des deutschen Ifo-Instituts zum Geschäftsklima überschattet. Bei den Unternehmen bremsten schlechter als erwartete Zahlen von beispielsweise Prudential, Nestle, Abbey und HSBC die starke Performance insbesondere von Rohstoffwerten und Übernahmekandidaten wie mmO2 und Wanadoo. Im vierten Quartal 2003 wuchs die britische Wirtschaft mit einer Rate von 3,6% (annualisiert).
In der Region Asien-Pazifik erzielte die Wirtschaft Singapurs im vierten Quartal mit einem Plus von 11% ein rasantes Wachstum. Gleichzeitig hob die Regierung ihre Prognose für 2004 an. Mit einem rekordverdächtigen Plus bei der Industrieproduktion von 18% im Januar wurden die Prognosen der Analysten um das Dreifache übertroffen. Der Straits Times-Index verlor indes in der letzten Woche 0,2%. Im Februar machten die südkoreanischen Exporte gegenüber dem Vorjahr einen sensationellen Sprung um 45% nach oben (+33% im Januar). Währenddessen erreichte die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Stand seit neun Monaten und der Kospi-Index stieg um 0,7%.
In den USA und Europa schwächten sich die Renditen an den Staatsanleihemärkten ab, denn die Aufwertung des US-Dollars schürte die Angst der Anleiheinvestoren vor einer rückläufigen Nachfrage von Seiten asiatischer Banken. Zudem wird befürchtet, dass die EZB nun weniger Grund sieht, die Zinsen zu senken. Das schleppende Beschäftigungswachstum in den USA ist gut für Anleihen und dürfte zudem den Beginn der Zinserhöhungen durch die Fed hinauszögern. Angesichts der Rallye am japanischen Aktienmarkt traten japanische Staatsanleihen den Rückzug an.
An den Devisenmärkten wertete der US-Dollar gegenüber sämtlichen wichtigen Währungen auf. Hilfreich waren die Spekulationen der Anleger über eine Zinssenkung der EZB sowie anhaltende Yen-Verkäufe durch das japanische Finanzministerium. Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde mit den Worten zitiert, eine Zinssenkung wäre "sinnvoll". In den vier Wochen bis zum 25. Februar hat Japan derweil Yen im Wert von 3,3 Billionen ¥ (31 Mrd. US$) verkauft. Diskussionen um eine weitere Zinsanhebung durch die Bank von England ließen das britische Pfund steigen.
An den Rohstoffmärkten machte der Ölpreis wegen der niedrigen US-Vorräte einen Sprung um 6% nach oben. Gleichzeitig verlagerte sich die Aufmerksamkeit auf die Nachfrage in der "fahrstarken Sommersaison" zu einem Zeitpunkt, an dem die Raffinerien wegen jährlicher Wartungsarbeiten ihre Anlagen mit gedrosselter Kapazität fahren. Hinzu gesellte sich als weitere Belastung am Wochenende die instabile Lage in Venezuela. Wegen der Rohstoffnachfrage aus China und den USA zogen die Metallpreise in der letzten Woche spürbar an: Kupfer verteuerte sich auf den höchsten Stand seit acht Wochen.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 471 Mrd. US-Dollar (per 30. Juni 2003). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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