Analyse
08:59 Uhr, 17.06.2015

Yen-Karamba: BoJ rudert zurück

Wer auf die Charttechnik achtete und sich nicht von den Worten des japanischen Notenbankchefs verrückt hat machen lassen war klar im Vorteil.

Erwähnte Instrumente

  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 123,5920 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 123,5920 ¥ (FOREX)

Einen Zeitplan gibt es nicht für den Ausstieg der japanischen Notenbank aus der Politik des billigen Geldes. Zwar sind zahlreiche Investmentbanken, von Barclays bis Standard Chartered zurückgerudert, sehen keine Yen-Abwertung mehr, erwarten sogar eine Drosselung der QE-Programme Japans im Oktober.

Ich konnte mich der ganzen Panik rund um den Yen nicht anschließen, auch wenn USD/JPY und EUR/JPY vor genau einer Woche deutlich eingebrochen waren. USD/JPY sank etwa um 1,5% an einem Tag. Auslöser war der japanische Notenbankchef, der sagte, das QE-Programm werde nicht endlos laufen und er könne sich eine weitere Yen-Abwertung nicht vorstellen.

Was das technisch auslöste war ein ganz normaler technischer Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau von Ende Mai.

USD/JPY: Rücksetzer bislang absolut bullisch
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Das habe ich auch meinen Kunden geschrieben, denen ich USD/JPY vor einem Jahr zu 101 JPY zum Kauf empfohlen habe. Heute sind wir bei 123 JPY und solange wir über 118 JPY bleiben brennt hier gar nichts an.

Und tatsächlich ruderte der japanische Notenbankchef Kuroda gestern Nacht auch zurück, und sagte, er habe keine Absicht, den fallenden Yen in irgendeiner Art und Weise aufzuhalten.

“Als ich diese Aussagen traf war ich weder versucht, den nominalen Wechselkurs (des Yen) festzusetzen noch ihn auf die Zukunft zu prognostizieren", sagte Kuroda, der Chef der japanischen Notenbank heute Nacht. “Es ist wünschenswert, wenn der Wechselkurs stabil tendiert in Reflektion der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, und solange diese Bedingung erfüllt ist wird (eine Abwertung des Yen) keine negativen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben."

Bedeutet: Solange sich die Wirtschaft erhole, sei ein fallender Yen kein Problem. Die Yen-Abwertung kann also fröhlich weitergehen und wer auf die Charttechnik achtete ist jetzt klar im Vorteil, er hat sich nämlich eben nicht von der Vola am Markt verrückt machen lassen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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