Kommentar
17:38 Uhr, 30.03.2016

Dombret fürchtet Strafzinsen für Privatkunden - Künftiger Ifo-Chef hält die Eurokrise für nicht überwunden

Newsflash: Yellen signalisiert Vorsicht bei Zinserhöhungen - Wirecard erhöht Ergebnisprognose - HHLA erhöht Dividende stärker als erwartet - SMA Solar überrascht mit Dividende - "Helikopter-Geld" kein Thema im EZB-Rat - Wirtschaftsstimmung trübt sich weiter ein

  • Clemens Fuest: Probleme in Europa weiterhin ungelöst
  • US-Rohöl-Lagerhaltung liegt unter den Erwartungen
  • Bundesbank-Vorstand Dombret schließt Strafzinsen für Privatkunden nicht aus
  • ADP-Arbeitsmarktbericht ohne Überraschung
  • Inflation in Deutschland zieht wieder an
  • EWU-Wirtschaftsstimmung trübt sich weiter ein
  • EZB-Direktor Coeure: "Helikopter-Geld" ist kein Thema im EZB-Rat
  • Süss MicroTec blickt vorsichtig in die Zukunft
  • Wirecard erhöht Ergebnisprognose
  • Metro bereitet Aufspaltung in zwei Einheiten vor
  • Scout24  erwartet weiteres Wachstum bei Umsatz und Ergebnis
  • HHLA erhöht Dividende unerwartet deutlich
  • SMA Solar übertrifft operativ die Erwartungen und zahlt wieder Dividende
  • Fed-Präsidentin Janet Yellen signalisiert Vorsicht bei Zinserhöhungen

DAX

  • Der DAX hat am Mittwoch die Marke von 10.000 Punkten zurückerobert. Bis zum Xetra-Schluss gewann der Leitindex 1,60 Prozent auf 10.046,61 Punkte. Angetrieben wurden die Kurse von der US-Geldpolitik. Fed-Chefin Janet Yellen hatte sich am Vorabend zurückhaltend zu möglichen Zinserhöhungen geäußert. Börsianer rechnen jetzt nicht mehr mit einem baldigen Zinsschritt.

Unternehmensnachrichten

  • Chipotle Mexican Grill erwägt ins Burger-Geschäft einzusteigen und hat den Markennamen "Better Burger" beantragt. Die Aktie kann im Zuge der Meldung auf ein neues Tageshoch steigen.
  • ThyssenKrupp und Salzgitter gehören heute zu den größten Gewinnern. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat den deutschen Stahlkochern Unterstützung im Kampf gegen Billigstahl aus China zugesichert. "Wir wollen globalen Wettbewerb auch im Stahlsektor - aber der muss fair sein", sagte Gabriel (SPD) der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
  • Alstom hat anlässlich eines Investorentages mittelfristige Ziele herausgegeben. Demnach erwartet der Industriekonzern bis zum Jahr 2020 ein organisches Umsatzwachstum von 5 Prozent pro Jahr. Die bereinigte EBIT-Marge soll bis 2020 auf rund 7 Prozent steigen.
  • Süss Microtec blickt vorsichtig in die Zukunft. Der Anlagenbauer für die Halbleiterindustrie geht davon aus, dass der Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr unter dem Vorjahresniveau bleiben wird. Umsatz und Ergebnis sollen dagegen zulegen.
  • Wirecard hat seine Ergebnisprognose für 2016 angehoben und erwartet jetzt ein EBITDA von 290 bis 310 Mio. Euro (bisher 280 bis 300 Mio. Euro). Gründe für die Erhöhung seien der gute Start des operativen Geschäfts, die neu konsolidierten Töchter in Brasilien und Rumänien sowie eine erhöhte EBITDA-Beitragserwartung des neu hinzugekommenen indischen Geschäfts, teilte das Unternehmen mit.
  • Metro will das Großhandels- und Lebensmittel-Geschäft und weitere, dazugehörige Aktivitäten in eine eigene Gesellschaft ausgliedern. In der heutigen Metro AG soll im Wesentlichen die Consumer Electronics-Sparte verbleiben. Vorstand und Aufsichtsrat haben aber noch keinen endgültigen Beschluss gefasst. Die Aktionäre sollen entsprechend ihrer bisherigen Anteilsquote an den beiden Gesellschaften beteiligt sein.
  • SMA Solar hat 2015 wieder ein positives operatives Ergebnis (EBIT) von 34,4 Mio. Euro erzielt, nach minus 164,9 Mio im Vorjahr. Die Erwartungen der Analysten wurden auf operativer Ebene übertroffen. Der Hauptversammlung soll eine Dividende in Höhe von 0,14 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Analysten hatten nicht mit einer Dividende gerechnet. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Solartechnik-Hersteller weiteres Wachstum bei Umsatz und Ergebnis.

Konjunktur

  • Die Rohöl-Lagerhaltung in den USA steigt laut DoE-Ölmarktbericht um 2,3 Millionen Barrel, erwartet wurde ein Anstieg um 3,5 Mio Barrel. Zugleich fällt die Benzin-Lagerhaltung erwartungsgemäß um 2,5 Millionen Barrel. Auch die Destillat-Lagerhaltung fällt mit 1,1 Millionen Barrel doppelt so kräftig wie erwartet. Ökonomen hatten einen Rückgang um 0,5 Millionen Barrel prognostiziert.
  • Die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor hat im März etwas stärker zugenommen als erwartet. Laut ADP-Arbeitsmarktbericht wurden 200.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Volkswirte hatten nur mit 190.000 gerechnet. Allerdings wurde der Stellenaufbau im Vormonat von 214.000 auf 205.000 nach unten revidiert.
  • Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im März wieder gestiegen. Wie das Statistische Bundesbank nach einer ersten Schätzung mitteilte, lag die Inflationsrate bei 0,3 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Preisauftrieb von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem die Verbraucherpreise im Februar stagnierten.
  • Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im März weiter eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator sank von revidiert 103,9 (103,8) Punkten im Vormonat auf 103,0 Zähler. Das ist der dritte Rückgang in Folge und der niedrigste Stand seit Februar 2015. Volkswirte hatten mit einem Indexwert von 103,8 Punkten gerechnet. Der Konjunkturklima-Indikator stieg hingegen um 0,02 auf 0,11 Zähler.

Geldpolitik

  • Clemens Fuest, glaubt nicht daran, dass die Eurokrise überwunden ist, denn das Grundgerüst sei weiterhin nicht stabil. Nach Ansicht des zukünftigen Ifo-Chefs werden die Probleme momentan lediglich durch das billige Geld überdeckt.
  • Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret schließt Negativzinsen für Privatkunden nicht aus. "Die Banken und Sparkassen, mit denen ich spreche, wollen eigentlich alles tun, um das zu vermeiden", sagte der Notenbanker zu "Spiegel Online". "Aber je länger das gegenwärtige Zinsumfeld Bestand hat, desto höher steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man die Negativzinsen vielleicht doch weitergeben muss."
  • Nach den Worten von Direktoriumsmitglieds Benoit Coeure ist "Helikopter-Geld" kein Thema im EZB-Rat. Die Diskussion sei zwar aufregend, in der praktischen Geldpolitik stehe das Thema aber nicht zur Debatte, sagte er in einem Interview mit der US-Zeitung "Politico". Die Diskussionen über das direkte Verschenken von Geld durch die Notenbank waren befeuert worden, als EZB-Präsident Mario Draghi dies auf der Pressekonferenz als "interessante Idee" bezeichnet hatte.
  • Fed-Präsidentin Janet Yellen hat ein vorsichtiges Vorgehen der US-Notenbank bei künftigen Leitzinserhöhungen signalisiert. Angesichts der Risiken für den wirtschaftlichen Ausblick sei eine vorsichtige Vorgehensweise angemessen, sagte Yellen bei einer Rede vor dem Economic Club of New York. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses rechneten nur mit graduellen Zinsanhebungen in den kommenden Jahren. Es gebe erheblichen Spielraum für stimulierende Maßnahmen, sollten diese notwendig werden, betonte Yellen.

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4 Kommentare

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  • bembes
    bembes

    Um Negativzinsen einführen zu können wollen die Politiker und EZB-Hampel das Bargeld ja abschaffen. Viel Spass dabei.

    Hauptsache es kommen noch Millionen von Merkel-Spezis ins Land.....dann wird alles gut !!!

    03:23 Uhr, 31.03.2016
  • Erwiehn
    Erwiehn

    Negativzinsen für Privatleute bedeutet, dass die Leute die Konten abräumen werden, Cash ist dann die einzige Alternative. Aber der Sklave der Finanzindustrie, Draghi, wird natürlich mit neuem Gelddrucken gegensteuern...

    20:43 Uhr, 30.03.2016
  • bimbis
    bimbis

    Immobilienblase voraus. Vor kurzem wurden hier noch Immobilienfonds angepriesen, kein Witz!

    16:12 Uhr, 30.03.2016
    1 Antwort anzeigen

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