Yahoo - Tanz auf Messer´s Schneide
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Das Unternehmen wird am heutigen Mittwoch nachbörslich seine Quartalszahlen vorlegen.
Gestern konnte Doubleclick einen geringeren Verlust ausweisen, gab aber nur einen sehr moderaten Ausblick und sieht eine "bedeutende Erholung" erst im zweiten Halbjahr 2002 (BoerseGo berichtete). Wie Doubleclick verdient auch Yahoo! einen Großteil seines Umsatzes mit Advertising.
Das beliebte Internet-Unternehmen generiert 80% des Umsatzes aus Werbeeinnahmen. In den letzten Monaten versuchte der Internet-Gigant, sich aus kostenpflichtigen Channels weitere Einnahmequellen zu erschließen. Analysten sind aber der Meinung, dass die auffällige Stille um diese Projekte seitens Yahoo! auf einen bisherigen Misserfolg hindeutet. Zu kostenpflichtigen Channels gehören zum Beispiel Echtzeit-Börsenkurse.
Aufgrund der Vorreiterfunktion von Yahoo! werden die Zahlen heute abend sehr entscheidend für den gesamten Internet-, aber besonders für den Advertising-Sektor sein.
"Investoren schauen auf Yahoo um zu sehen, ob das Internet Paradigma besteht," so Ian Link, Fondsverwalter bei Franklin Technology Fund. Der Fonds selbst besitzt keine Aktien von Yahoo.
Es ist sehr schwer für Yahoo! in einem Marktumfeld Werbeaufträge zu erhalten, dass von Gewinn- und Umsatzwarnungen und Kosteneinsparungsprogrammen geradezu überflutet wird. Unternehmen werden zur Kosteneinsparung zuerst bei den Werbeausgaben Maßnahmen ergreifen. Die US-Wirtschaft wuchs im ersten Qurtal mit 1.3%, Thomas Weisel Partners, eine führende Investmentbank, erwartet im zweiten Quartal ein Wachstum von nur 0.4%. Diese allgemeine Wirtschaftsschwäche beeinflusst den Werbemarkt und die Ausgabenbereitschaft der Unternehmen natürlich auch.
Die makroökonomischen Bedingungen werden auch Yahoo! nicht unbeeinflusst lassen.
Yahoo! versucht jedoch weiterhin weltweit Marktanteile zu gewinnen, Kosten einzusparen und den Markennamen weiter zu verbessern. Bei der Ausrichtung der langfristigen Strategie werden viele Ohren gespannt den Worten des neuen CEO`s und Medienexperten Terry Semel lauschen.
Yahoo wird zeigen müssen, dass man Kunden im traditionellen Unternehmenssektor gewinnen kann. Der Dot.com Anteil und damit die Abhängigkeit, der momentan bei ca. 30% liegt, muss reduziert werden. Diese Zahl soll bis Jahresende auf 15-20% fallen. Es wurde bekannt, dass 4 der 42 Fortune 50 Kunden ihre Werbeverträge nicht verlängerten. Mindestens ebenso wichtig wird sein, dass Yahoo seine umfangreiche Besucherbasis irgendwie in Umsätze umwandeln kann, wie es beispielsweise AOL mit Mitgliedsbeiträgen macht. Dann sind die Planzahlen für das Gesamtjahr erreichbar und viuelleicht sogar konservativ. Es wird ein Gewinn von 4 Cents und ein Umsatz von $742 Mio. erwartet, was einem Rückgang von 33% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2002 soll der Umsatz dann wieder um 22% zulegen.
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