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11:32 Uhr, 10.10.2001

Yahoo! - bald wieder in der Verlustzone?

Die Zahlen von Yahoo! werden - wie die Medien bereits berichteten - ein sehr wichtiger Indikator für die gesamte Werbebranche sein. Das Unternehmen wird seine Zahlen morgen nach Börsenschluss veröffentlichen. Einige Analysten gehen allerdings davon aus, dass die Folgen der Anschläge auf die USA so verheerend sein werden, dass Yahoo! in den kommenden Quartalen wieder Verluste schreiben wird.

Yahoo! berichtete, dass man alle Banner auf den Frontpages nach den Anschlägen abschalten musste, allerdings wurde keine Angaben über das genaue Ausmaß dieser Abschaltungen gemacht. Trotz der verstärkten Bemühungen des Internet Portals, seine Umsatzquellen zu diversifizieren und neben dem Ad-Geschäft auch andere Einkommensquellen zu eröffnen, generiert Yahoo! immer noch 82% des Umsatzes aus dem Ad-Geschäft.

Die Anschläge haben allerdings nur drei Wochen des gesamten Quartals negativ beeinflusst, Unternehmen wie AOL Time Warner und Doubleclick warnten allerdings ebenfalls schon, dass die Zahlen im dritten Quartal nicht den Erwartungen entsprechen werden.

"Die konjunkturellen Folgen der Anschläge werden die meisten Unternehmen in der Werbebranche im vierten, nicht aber schon im dritten Quartal treffen," so John Corcoran, Analyst bei CIBC World Markets. Dann werden die Unternehmen die volle Breitseite der Folgen der Anschläge spüren, hieß es.

Während Yahoo! in den letzten Quartalen versuchte, durch zahlungspflichtige Dienste sich neue Umsatzquellen zu eröffnen, konnte man bisher keine großen Fortschritte auf diesem Gebiet beobachten. Der Absatz von Werbeflächen bleibt der Hauptantrieb für die Umsätze von Yahoo! und man wird am Donnerstag nacht sehen, wie man diese wieder ankurbeln möchte.

Am Dienstag hat Yahoo! Wenda Harris Millard nach sechsmonatiger Suche zum neuen Ad Sales Chief ernannt. Millard war zuvor Vorstandsmitglied bei Doubeclick, Ziff Davis und dem New York Magazine.

"Sie können die gebührenpflichtigen Dienste von Yahoo! loben, wie Sie möchten," so Lanny Baker, Analyst bei Salomon Smith Barney. "Aber der Hauptmotor des Unternehmens, das Ad-Geschäft, arbeitet schon seit längerer Zeit nicht mehr richtig und sie müssen uns jetzt mitteilen, wie sie diese Fehlfunktion beheben möchten."

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