Analyse
11:43 Uhr, 16.09.2013

Trotz Syrien: Ölpreis-Crash voraus?

Amerikanisches Öl könnte wieder günstiger werden. Die fundamentalen Daten passen nicht zum gestiegenen Preis. Eine deutliche Korrektur steht ins Haus.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 106,64 $/Barrel (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 106,64 $/Barrel (Indikation)

Amerikanisches Öl könnte wieder günstiger werden. Die verbrauchsstarke Sommerreisezeit ist vorüber, die amerikanische Ölproduktion explodiert. Texas produziert heute täglich mehr Öl als der Iran, die gesamte Ölproduktion der USA erreicht den höchsten Stand seit Mai 1989. Die USA stieg binnen kurzer Zeit zum größten Exporteur von Mineralölprodukten der Welt auf. Und der Chart der amerikanischen Ölsorte WTI bildet auf hohem Niveau im Widerstandsbereich ein Verkaufssignal aus. Ein Preisrutsch wird wahrscheinlich.

Die Vereinigten Staaten produzierten dank Ölförderung aus Schiefergestein Anfang September 7,745 Millionen Barrels Rohöl pro Tag und sind damit nicht mehr weit entfernt, den Rekord aus dem November des Jahres 1970 von 10,044 Millionen Barrels/Tag zu knacken. Vergessen scheint sie, die Angst vor Peak Oil, vor wachsender Abhängigkeit von Ölimporten aus dem Nahen Osten und steigenden Benzinpreisen. Bald könnten die USA ihre Energiehandelsbilanz ausgleichen, die 40 % des Handelsbilanzdefizits ausmacht. Ein Argument, das für einen stärkeren US-Dollar in den kommenden Jahren spricht.

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Die charttechnische Lage ist konstruktiv – zumindest, wenn man WTI von der Short-Seite her betrachtet. Bei 110,20 USD/Barrel liegt ein wichtiger Widerstand. Er wird durch ein bärisches Wochenkerzenmuster aus dem Februar des Jahres 2012 gebildet. Unter diesem Widerstand bildete WTI in den vergangenen zwei Wochen ein neues bärisches Kerzenmuster aus, welches den Widerstand bei 110,20 USD/Barrel bestätigt. Abgaben bis 100 USD/Barrel und danach bis 85-90 USD/Barrel werden wahrscheinlich. Wer short geht, stoppt den Trade bei einem Wochenschlusskurs oberhalb 110,20 USD/Barrel.

WTI im Widerstand bei 110,20 USD/Barrel
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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