Nachricht
16:28 Uhr, 22.03.2012

WSJ: EU-Papier befürwortet Übetragung der EFSF-Gelder in den ESM

Brüssel (BoerseGo.de) – Laut einem EU-Papier wäre die Vergrößerung des Euro-Rettungsschirms durch Übertragung der EFSF-Mittel in den ESM die effizienteste Lösung. Dabei könnte der Euro-Schutzwall auf 940 Milliarden Euro angehoben werden, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf das der Zeitung vorliegende EU-Papier berichtet.

Die Stärkung des Euro-Rettungsschirms wird bei dem Treffen der Finanzminister in Kopenhagen Ende des Monats das Hauptthema sein, wo auch die neue EU-Studie diskutiert werden soll.

Mit dem Transfer des befristeten 440 Milliarden Euro starken EFSF-Fonds in den dauerhaften ESM-Fonds, könnte die Eurozone einen permanenten „Firewall“ im Volumen von 940 Milliarden Euro erhalten. Die Verwendung des ESM-Kapitals zur Kreditvergabe sollte dem Papier zufolge außerdem zu einem deutlich geringeren Anstieg der Verschuldung der einzahlenden Eurozonen-Länder führen, als eine Kreditvergabe durch den EFSF.

Die Erhöhung der Schlagkraft des ESMs dürfte allerdings gegen das Interesse Deutschlands laufen. Berlin hat sich immer gegen eine deutliche Ausweitung des ESMs über ein Kapital von 500 Milliarden Euro eingesetzt.

Erst am Freitag hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut gegen eine Aufstockung des permanenten Euro-Rettungsschirms ESM ausgesprochen. "Der ESM bleibt bei 500 Milliarden Euro, also keine dauerhafte und unkalkulierbare Erhöhung der Fonds", sagte Merkel. "Ich finde das auch ausgesprochen wichtig.“ Zu einer vorübergehenden Kombination des bestehenden Rettungsschirms EFSF mit dem ESM gebe es noch keine Entscheidung, so die Bundeskanzlerin.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten