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18:33 Uhr, 16.05.2005

Wochenrückblick: Öl & Energie

Energie: Am Ölmarkt ist eine Korrektur überfällig. Die US Lagerbestände an Rohöl und bleifreiem Benzin steigen und befinden sich auf dem höchsten Niveau seit März 2002, die OPEC hatte ihre Produktion leicht erhöht, und Schätzungen des Bedarfswachstum für 2005 fallen moderat aus. Insbesondere für China wurde gerade die Wachstumsrate der Nachfrage nach Rohöl zurückgenommen. Das sollte Auswirkungen auf den Rohölpreis haben. Allerdings ist das Zeitfenster zu den heißen Sommermonaten inzwischen sehr eng geworden. Die spekulativen Händler warten bei nahezu ausgeglichener Position ab, während die Anlagefonds Nervosität zeigen. Offensichtlich kam es inzwischen zu Abgaben aus dem Nicht-Kommerziellen Bereich. Preissenkungen könnten aber wieder für Zukäufe genutzt werden. Während man bei Rohöl bereits von einem reichlichen Angebot ausgehen kann, und sich die OPEC-Mitglieder im Vorfeld der nächsten Kartell-Sitzung im Juni diesem Angehobtsüberhang bewusst sind, verbessert sich auch die Situation bei Benzin. Analysten nahmen ihre Preisprognosen für Benzin in den USA in der letzten Woche zurück. Die Raffinerien fahren volle Kapazität. Produktionsstören sind nicht bekannt. Es ist überhaupt sehr ruhig geworden: Keine nennenswerten neuen Kommentare der US Regierung, der Ölfirmen oder der OPEC. In New York ist der Ölpreis bereits unter die $50 Marke gesunken. Ende der letzten Woche erreichte der Ölpreis den niedrigsten Stand seit Mitte Februar 2005. Der Markt befindet sich in einer ähnlich konsolidierten Situation wie Ende Dezember/Anfang Januar. Ein kurzfristiger Ausbruch in die eine oder andere Richtung scheint zu Zeit durchaus möglich zu sein, wobei die Tendenz zur Zeit eher nach unten zeigt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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