Wochenrückblick: Korrekturpotential bei Erdöl
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Begrenzte US-Raffineriekapazität und anhaltende Förderausfälle in Nigeria beflügelten den Ölpreis erneut. Ungeachtet der vollen US-Lagerbestände konnte WTI um 2% zulegen. Ein Anschlag auf eine Pipeline in Nigeria führte zu erneuten Förderausfällen. Diese liegen mittlerweile mit 631,000 Barrel pro Tag bei mehr als einem Viertel der nigerianischen Ölproduktion. Dieses Öl fehlt dem Weltmarkt und muss an anderer Stelle ausgeglichen werden. Zahlreiche Raffinerien in den USA haben ihre vorgezogenen Wartungsarbeiten fast abgeschlossen und werden bald für einen Nachfrageschub bei Rohöl sorgen. Nachdem die Bestände für Diesel und Heizöl so voll wie seit vielen Jahren nicht mehr sind, drehen sich die Sorgen der Händler nun um die Benzinbestände. Bis zum Sommer ist es zwar noch eine Weile hin, jedoch sorgt das MTBE-Verbot für US-Raffinerien bei der Benzinherstellung und die geplante stärkere Beimischung von Bioethanol für Unsicherheit. Viele fragen sich, ob es denn zu Problemen bei der Raffinierung kommen wird. Die Angst, die Benzinlagerbestände könnten im Vorfeld der reisestarken Sommerzeit nicht ausreichend gefüllt werden, treibt die Preise. Viele Händler haben noch lebhaft Erinnerung an das letzte Jahr vor Augen, als die Lager im Spätsommer entleert waren und dann die Hurrikans über das Land hereinbrachen. Außerdem liegt der Irankonflikt wie ein Damoklesschwert über dem Markt, sodass größere Kurskorrekturen bei Erdöl bislang ausblieben. Angesichts des möglichen Wegfalls des iranischen Ölexports von 2,5 Millionen Barrels, der nur schwer durch andere Quellen auszugleichen wäre, bilden die Märkte eine höhere Risikoprämie, als dies normalerweise bei derart stark gefüllten Lagerbeständen der Fall wäre. Ohne Iran und Nigeria wären die Ölpreise wahrscheinlich schon stärker gefallen, etwa so, wie dies bei Erdgas in den USA zu sehen ist. Erdgas ist zuletzt aufgrund des Überangebots wieder auf dem Preisniveau angelangt, welches vor den Hurrikans in den USA gehandelt wurde. Öl notiert hingegen noch rund 35% darüber.
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