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18:37 Uhr, 03.03.2006

Wochenbericht Metalle: Nickel zieht nach oben durch

Industrie- und Edelmetalle: Kupfer setzte in der vergangenen Woche seine Korrektur fort. Das Industriemetall scheiterte erneut bei dem Versuch, den Abwärtstrend seit Anfang Februar nach oben zu durchbrechen. Die kurzfristige Nachrichtenlage unterstützte dies. So meldete die chinesische Regierung einen Rückgang der Kupferimporte um 37,6 Prozent im Januar. Zudem wurde die große Kupfermine in Grasberg, wenn auch unter heftigem Protest der Minenarbeiter, wiedereröffnet. Wenngleich diese Nachrichten kurzfristig jenen, die auf fallende Kurse spekulieren, in die Hände spielen dürften, ändern sie nichts an der langfristig bullischen Ausgangslage für Kupfer. Die chinesischen Januarimporte gingen zwar zurück. Doch Chinas Wirtschaft „brummt“, wie der Anstieg der Industrieproduktion im Dezember um 16,5 Prozent zeigte. Die Analystenprognosen, die von einem Überangebot bei Kupfer in diesem Jahr ausgehen, stützen sich auf einen Produktionsanstieg in Chile. Dieser will aber bislang nicht eintreten. Die dortige Produktion stockt weiterhin und fiel im Januar um 2,9 Prozent. Es kann daher zu schnellen Preisanstiegen bei Kupfer kommen, wenn sich die Daten dahingehend verdichten sollten, dass ein Überangebot bei Kupfer doch nicht eintritt. Aluminium tendierte seitwärts. China meldete einen Rekordanstieg der Aluminaimporte im Januar. Sie waren um satte 78,7 Prozent gestiegen. Da verwundert es nicht, dass die Preise für den Aluminiumrohstoff Alumina seit Jahresbeginn um weitere 15 Prozent gestiegen sind. Zahlreiche Schmelzereien in Europa und den USA geraten damit zunehmend in Bedrängnis. Nickel war der einsame Gewinner bei den Metallen. Die große chinesische Shaoguan Zink- und Blei-Schmelzerei wird voraussichtlich erst ab Sommer wieder voll betriebsbereit sein. Die chinesische Regierung stoppte die Produktion der Schmelzerei im Dezember, nachdem bekannt wurde, dass sie giftige Chemikalien in einen nahegelegenen Fluß abgeleitet hatte. Zink verteuerte sich um 14 Prozent. Nickel und Blei bewegten sich zusammen mit den anderen Metallen seitwärts. Gold und Silber stiegen erneut an. Die Schwäche des US-Dollars zum Yen und Euro und die weiterhin unsicheren geopolitischen Rahmenbedingungen trieben den Goldpreis auf ein Dreiwochenhoch.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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