Wissing fordert im Bahnstreik Verhandlungen und Schlichtungsverfahren
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Er machte sich im Deutschlandfunk für ein Schlichtungsverfahren stark. Das Verhalten der Gewerkschaft sei "inakzeptabel" und sie müsse Verantwortung übernehmen und mit der Bahn reden. Das Beharren auf Forderungen sei nicht konstruktiv, sondern destruktiv.
Bei festgefahrenen Positionen müsse man so schnell wie möglich nach anderen Wegen suchen. "Wenn das so festgefahren ist, dass man offensichtlich nicht mehr miteinander reden kann, dann brauchen wir dringend eine Mediation oder ein Schlichtungsverfahren", sagte Wissing. Allerdings seien die Chancen für eine Schlichtung derzeit eher gering.
Wissing warnte zudem vor wirtschaftlichen Schaden durch den sechstägigen Streik, der bis Montagabend dauern soll. Ökonomen schätzen den Schaden auf über 100 Millionen Euro pro Tag, der Bundesverband Deutscher Industrie sieht den Schaden bei bis zu 1 Milliarden Euro.
"Es können Güter nicht transportiert werden, und überall dort, wo sie entstehen, bleiben die Betroffenen auf diesen Kosten sitzen. Das ist ja das Ärgerliche an diesem Streik, dass er auf dem Rücken Dritter ausgetragen wird", sagte Wissing. Man müsse sich jetzt unbedingt an den Verhandlungstisch setzen.
Einer der Hauptkritikpunkte in der Tarifauseinandersetzung ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die Deutsche Bahn hat hingegen lediglich ein Wahlmodell zur Arbeitszeitreduzierung um eine Wochenstunde ab 2026 angeboten.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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