Nachricht
10:58 Uhr, 30.04.2024

Wissing fordert EU-Hilfe für automatische Güterwagenkupplung

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat laut seinem Ministerium ein gemeinsames Positionspapier mit Österreich und der Schweiz zur Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für Güterzüge unterzeichnet. Darin forderten die drei Länder finanzielle Unterstützung der Europäischen Union (EU) für die Technologie, auf der große Hoffnung für die Modernisierung des Schienengüterverkehrs ruhten. "Je schneller die Technologie flächendeckend zum Einsatz kommt, desto eher profitieren wir - wirtschaftlich und ökologisch", erklärte Wissing in einer Mitteilung. "Denn die DAK ist ein echter Gamechanger und wird entscheidend dazu beitragen, durch mehr Effizienz mehr Güter auf die Schiene zu verlagern."

Deutschland sei offen und bereit, hier Verantwortung zu übernehmen. "Klar ist aber: Ohne die EU wird es nicht gehen." Sie müsse das Umrüsten auf die DAK finanziell unterstützen. Das Kuppeln von Güterwagen vor der Abfahrt eines Zuges sei bis heute ein aufwendiger und körperlich anstrengender Prozess, betonte Wissings Ministerium. Tausendfach würden seit knapp 100 Jahren nahezu unverändert Waggons per Hand gekoppelt. Durch eine DAK könne dieser Prozess beschleunigt und vereinfacht werden. In vielen Ländern außerhalb Europas seien automatische Kupplungen darum längst etabliert.

Neben dem automatischen Kuppeln verfüge die DAK über eine Strom- und Datenleitung und ermögliche dadurch zugleich eine weitreichende Digitalisierung des Schienengüterverkehrs. So könnten beispielsweise Telematikanwendungen genutzt und gängige Prozesse, zum Beispiel die Bremsprobe vor der Abfahrt eines Zuges, deutlich vereinfacht werden. Mit der DAK könnten "deutliche Produktivitätssteigerungen im Schienengüterverkehr realisiert werden".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/hab

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.