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13:46 Uhr, 24.07.2012

Wirtschaftsweisen-Chef Franz warnt vor Dominoeffekt bei Grexit

Berlin (BoerseGo.de) - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfang Franz, zeigt sich in einem Interview der Süddeutschen Zeitung skeptisch, ob die Politik die aktuellen Probleme in den Griff bekommt. An Spekulationen um einen möglichen Ausstieg Griechenlands (Grexit) aus der Euro-Zone möchte er sich nicht beteiligen.

„Ich halte nichts davon, mit Spekulationen über einen Austritt Griechenlands das mediale Sommerloch zu füllen. Wir sollten erst einmal abwarten, was die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) sagt, und uns genau ansehen, was die Griechen jetzt machen, da sie nun eine handlungsfähige Regierung haben“, so Franz gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Er zeigt sich jedoch besorgt, dass ein möglicher "Grexit" einen Dominoeffekt auslösen und andere Länder treffen könnte. „Meine Befürchtungen gelten nicht so sehr isoliert einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion. Dieser wäre für sich genommen trotz einiger Risiken insgesamt gesehen wohl beherrschbar. Die Frage ist vielmehr, ob die Situation ebenso beherrschbar ist, wenn diese Austrittsdiskussion auf Spanien und Italien übergreift“, so Franz.

„Die Ansteckungsgefahr für andere Länder stellt aus meiner Sicht das entscheidende Risiko dar“, warnte er. „Es ist abzusehen, dass an den Finanzmärkten sofort spekuliert würde, wer denn der nächste Kandidat für einen Austritt sein wird. Dann treten wir eine Lawine los, die für die Währungsunion gefährlich werden kann“, so der Wirtschaftsweise in dem Interview.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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