Wirtschaftsministerium stellt Luftfahrt-Förderprogramme neu auf
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Mit dem Start eines weiteren zivilen Luftfahrtforschungsprogramms sowie der Neubekanntmachung eines Luftfahrt-Entwicklungsdarlehensprogramms will das Bundeswirtschaftsministerium zwei zentrale Förderprogramme für die Luftfahrtindustrie in Deutschland "für die Herausforderungen der kommenden Dekade" neu aufstellen. Das gab das Ministerium in einer Mitteilung bekannt. "Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Luftfahrtstandort Deutschland international wettbewerbsfähig zu halten und mit Hightech made in Germany zur Dekarbonisierung des Sektors entscheidend beizutragen", sagte die Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Anna Christmann (Grüne).
Mit dem Luftfahrtforschungsprogramm Lufo VII-1 und dem Entwicklungsdarlehensprogramm LED würden jetzt die technologischen Weichen gestellt, um die Industrie für die Luftfahrt der Zukunft und für die nächste Flugzeuggeneration fit zu machen. "Dabei fördern wir noch gezielter die Technologien, die es dem Standort Deutschland erlauben, bei Umwelt- und Klimaschutz eine Führungsrolle einzunehmen und weiterhin weltweit erfolgreich zu sein", betonte Christmann. Am 19. April ist laut dem Ministerium der Förderaufruf Lufo Klima VII-1 gestartet. Damit sei der Startschuss der neuen Lufo-Programmphase VII gesetzt worden, die bis 2030 insgesamt drei Calls für innovative Technologieprojekte am Wirtschaftsstandort Deutschland vorsehe.
Mit einem Budget von 300 Millionen Euro pro Jahr sei Lufo Klima das zentrale Förderprogramm für industriegeführte zivile Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Deutschland. Gegenüber den bisherigen Förderperioden lege das Programm nochmals einen geschärften Fokus auf die Reduktion des Gesamtenergiebedarfs und der Umweltwirkungen der Luftfahrt sowie auf die Reduktion sogenannter Non-CO2-Effekte. Dies beinhalte auch die Arbeit an hocheffizienten und hochserientauglichen Produktionstechnologien als Grundvoraussetzung für den ökomischen Erfolg deutscher Unternehmen in kommenden Flugzeuggenerationen. Um disruptive Antriebstechnologien und -konzepte auf Basis von grünem Wasserstoff zu beschleunigen, werde zudem ein Förderschwerpunkt ausgebaut.
Als zweites wesentliches Förderinstrument für die Luftfahrtindustrie habe das Ministerium am 25. April zudem das bisherige Luftfahrtausrüsterprogramm mit neuem Namen und neuer Ausrichtung als Luftfahrt-Entwicklungsdarlehen LED veröffentlicht. Es schaffe mit großvolumigen, bedingt und unbedingt rückzahlbaren Darlehen ergänzende Finanzierungsmöglichkeiten für marktnahe Entwicklungsprojekte, die aufgrund der besonderen Entwicklungs-, Markt- und Programmrisiken der Luftfahrt durch herkömmliche Bankkredite nicht zu angemessenen Konditionen sichergestellt werden könnten. Eine Beschränkung auf Projekte der Ausrüsterindustrie entfalle. Für die Programmperiode bis 2028 sei das Programm mit einem Darlehnsrahmen von 300 Millionen Euro ausgestattet.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.