US-Industrie: Auftragsboom schlagartig vorbei - Tesla kauft Maxwell Technologies
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- Alphabet mit Zahlen
- Finanzministerium hält Bundesregierung zum Sparen an
- Berlin erkennt Guaido als Übergangspräsident an
- sentix: Frühjahrsbelebung noch nicht in Sicht
- ifo: Stimmung der Konjunkturexperten im Euroraum kippt
- Russland warnt Nato vor Konfrontation
- Eurozone: Schwächerer Preisauftrieb auf Erzeugerebene
- „Bild“: Finanzlücke für den Fiskus von 25 Mrd. Euro
- Türkische Inflation weiter über 20 Prozent
- Chinas Dienstleister in Mollstimmung
- May will in Brüssel 'für Großbritannien kämpfen'
- Venezuela: Maduro will keine Neuwahlen
- JPMorgan versprüht Aktien-Optimismus
- Wirecard geht in die Offensive
DAX & Wall Street
- Am deutschen Aktienmarkt herrschte zu Wochenbeginn Zurückhaltung. Der DAX beendete den Handel praktisch unverändert mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 11.176,58 Punkten. Die Stimmungslage der Anleger und Händler bleibt kompliziert. Einerseits spreche die Annäherung der USA mit China im Handelsstreit sowie die jüngsten Aussagen der Notenbanken für Aktien. Auf der anderen Seite deuteten Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen auf eine abschwächende Dynamik in der Weltwirtschaft hin, was die Anleger von Aktienzukäufen Abstand nehmen lasse, hieß es am Markt. Dass auf die Wirtschaft härtere Zeiten zukommen, hat auch der sentix Konjunkturindex einmal mehr bestätigt. Der Frühindikator fiel im Februar das sechste Mal in Folge. Im Fokus steht weiterhin die Aktie von Wirecard. Nachdem der Kurs in der vergangenen Woche heftig eingebrochen war, kommt es heute zu einer starken Gegenbewegung. Das Unternehmen ging in die Offensive und wehrte sich gegen die von der Financial Times erhobenen Vorwürfe.
- Der S&P 500 gewann heute 0,7 Prozent an Wert, was vor allem Zukäufen bei Mega-Caps wie Alphabet (+2 %), Apple (+2,8 %), Microsoft (+2,9 %), Facebook (+2,1 %) oder Netflix (+3,4 %) zu verdanken war. Einziger US-Datenpunkt war der Auftragseingang für die Industrie, der im November zum Vormonat um 0,6 Prozent zurück ging. Da zu diesem Zeitpunkt weder der Sell-Off noch der Shutdown eine Rolle spielten, ist anzunehmen, dass die Entwicklung sich im Dezember eher verschärft hat.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Die Schaltstellen des Tages...
- EUR/USD-Tagesausblick: Erneut starke US-Arbeitsmarktdaten
Unternehmensnachrichten
- Alphabet hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 12,8 Dollar die Analystenschätzungen von 10,9 Dollar deutlich überboten und auch der Umsatz lag mit 31,8 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 31,3 Milliarden. Die Aktie verliert nachbörslich trotzdem und notiert derzeit rund 2,6 Prozent im Minus.
- Nach einem Einstieg des Hedgefonds Starboard können die Aktien der Pizza-Kette Papa John's zuletzt um mehr als 10 Prozent zulegen. Starboard will Anteile im Wert von 200 Millionen Dollar übernehmen und gleichzeitig seinen CEO Jeff Smith im Verwaltungsrat installieren. Der Deal wird den Anteil von Firmengründer John Schnatter, mit dem sich das Unternehmen überworfen hatte, von 30 auf 26 Prozent drücken. Schnatter selbst wollte das Starboard-Gebot mit einer 250-Millionen-Offerte kontern, wurde aber von Papa John's abgewiesen.
- Die Volkswagen-Tochter Electrify America wird laut einem Reuters-Bericht Tesla-Batterien in mehr als 100 Ladestationen installieren.
- Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer bietet beim Abbau von rund 12.000 Stellen attraktive Aufhebungsverträge an. Sie sollen vor allem älteren Beschäftigten einen vorzeitigen Gang in die Rente ermöglichen, ohne dass diese große Abschläge hinnehmen müssen. Zudem können jüngere Bayer-Mitarbeiter hohe Abfindungen in Anspruch nehmen wie eine Vereinbarung zwischen dem Gesamtbetriebsrat und dem Konzern zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
- Porsches Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück drängt es in die Politik. Der 56-jährige hat seinen Rücktritt erklärt. „Ich will in die Politik gehen", sagte Hück bei einer Mitarbeiterversammlung in Stuttgart. Bei den Kommunalwahlen noch in diesem Jahr will er sich in Pforzheim in den Gemeinderat wählen lassen. Dabei will das SPD-Mitglied mit einer eigenen Liste ins Rennen gehen und nicht für die Sozialdemokraten.
- Der an den Finanzmärkten als "Anleihe-König" bekannte Fondsmanager Bill Gross scheidet beim Vermögensverwalter Janus Henderson Investors aus. Der 74-Jährige wolle sich künftig um sein privates Vermögen und seine Stiftung kümmern, teilte das Unternehmen am Montag mit.
- Der unter Druck stehende Zahlungsabwickler Wirecard ist am Montag den Vorwürfen rund um angebliche Bilanzierungsverstöße in Singapur entgegen getreten. Laut einer internen Untersuchung seien die Vorwürfe unbegründet und die beauftragte externe Anwaltskanzlei Rajah & Tann habe ebenfalls keine Beweise für ein Fehlverhalten finden können, sagte Wirecard-Vorstandschef Markus Braun in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Die Aufsichtsbehörden in Deutschland und Singapur habe das Unternehmen auf dem Standardweg über die Untersuchung der Hinweise informiert, so Braun weiter. Die Hinweise in Singapur seien der einzige Verdachtsfall im Bereich der Rechnungslegung in den vergangenen fünf Jahren. Intern sehe man die Sache bereits als erledigt an, ein formeller Abschluss der Untersuchung dürfte sehr bald folgen, sagte Braun. „Wir haben alles aufgearbeitet. Es gibt keinerlei Risiko. Wir mussten in der Buchhaltung keinerlei Korrekturen oder Anpassungen vornehmen", hatte Braun bereits dem "Handelsblatt" gesagt.
- Der Elektroautobauer Tesla will den Kondensator-Spezialisten Maxwell Technologies übernehmen. Die Gesellschaft soll mit einer Tochtergesellschaft von Tesla fusioniert werden. Tesla bewertet eine Maxwell-Aktie mit 4,75 US-Dollar bzw. das Unternehmen mit rund 218 Mio. Dollar. Der Kaufpreis pro Aktie liegt mehr als 50 Prozent über dem aktuellen Kurs. Die Transaktion soll mit Aktien bezahlt werden.
- Der langjährige Tesla-Finanzvorstand Deepak Ahuja wird seinen Posten abgeben. Als Nachfolger wurde nun der 34 Jahre junge Zach Kirkhorn ernannt. Er ist bereits seit vielen Jahren für Tesla tätig. Zuvor war er von 2007 bis 2010 Angestellter bei McKinsey.
- Große Internet-Plattformen wie Facebook reagieren nach Einschätzung der EU-Kommission nun zeitnäher auf Hassbotschaften auf ihren Seiten. Beschwerden über solche Inhalte seien von den Konzernen im Schnitt zu 89 Prozent binnen 24 Stunden beantwortet worden, erklärte die EU-Kommission am Montag. Vor einem Jahr habe seien es noch 81 Prozent gewesen. Von den angemahnten Inhalten wiederum seien 72 Prozent gelöscht worden.
- Die Experten von JPMorgan sehen die Aktienmärkte derzeit in einer Bodenbildungsphase. Diese dürften sich auf ihrem niedrigen Niveau weiter stabilisieren, schrieb Analyst Mislav Matejka in einer Strategiestudie. Der Experte sieht derzeit eine günstige Kombination aus einer vorsichtigeren US-Notenbank, positiven Währungsentwicklungen und Wirtschaftsaussichten. Grund genug für mehr Optimismus.
- Der Autozulieferer Continental hat endgültig die Fahrzeugantennen-Sparte von Kathrein übernommen. Mit der Eingliederung der Kathrein Automotive GmbH, einer Tochter der Kathrein SE, sei Continental für den florierenden Markt für Fahrzeugantennen gerüstet, teilte der Käufer am Montag mit. Zuvor hatten die Kartellbehörden den Deal genehmigt. Intelligente Fahrzeugantennen seien die Grundlage der künftigen Vernetzung des Autos, hieß es von Continental. Es gehe um Anwendungen vom Funkschlüssel über Navigation bis hin zur schnellen, drahtlosen 5G-Kommunikation. Der Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt.
- Die Deutsche Post hat ihre Pläne für Paketkästen für einzelne Häuser eingestampft. „Der Bedarf war deutlich geringer, als wir das erwartet haben", sagte Post-Chef Frank Appel. „Jetzt müssen wir uns etwas Neues überlegen." Die bundesweit 3.500 Packstationen sollen dagegen systematisch ausgebaut werden.
- Die Turbulenzen rund um Wirecard gehen weiter. Die Aktien des Zahlungsdienstleisters waren in der vergangenen Woche unter die Räder geraten. Wirecard ging nun am Montag in die Offensive unter stellte klar: Seit Mai 2018 gebe es eine Untersuchung zu den Geschäften in Singapur, die kurz vor dem Abschluss stehe. Bisher habe weder die interne Compliance-Abteilung von Wirecard noch die Anwaltskanzlei Rajah & Tann schlüssige Feststellungen für ein strafbares Fehlverhalten von Führungskräften oder Mitarbeitern des Unternehmens gefunden. Die Berichterstattung der "Financial Times" sei irreführend und widerlegt. Das Unternehmen räumte aber ein, dass ein Mitarbeiter in Singapur im April vergangenen Jahres Bedenken wegen angeblicher Handlungen eines anderen Mitarbeiters intern angemeldet habe. Die Vorwürfe drehten sich um mögliche Regelverstöße im Bereich der Rechnungslegung. Es sei dabei um Umsätze von insgesamt 6,9 Mio. Euro gegangen. "Wir haben alles aufgearbeitet. Es gibt keinerlei Risiko. Wir mussten in der Buchhaltung keinerlei Korrekturen oder Anpassungen vornehmen", sagte Wirecard-Chef Markus Braun dem "Handelsblatt". Die massiven Kursschwankungen der Wirecard-Aktie in der vergangenen Woche sind für die Deutsche Börse kein Grund einzugreifen. Man beobachte aufmerksam die starken Kursbewegungen des Papiers, sagte Deutsche-Börse-Sprecher Andreas von Brevern dem Finanzportal boerse-online.de. Nach Berichten in der "Financial Times" über finanzielle Unregelmäßigkeiten war der Wirecard-Kurs am Mittwoch zeitweise um bis zu 25 Prozent und am Freitag über 30 Prozent eingebrochen.
- Der Kupferkonzern Aurubis wird sein Geschäft mit Flachwalzprodukten aller Voraussicht nach nicht an die Wieland Werke verkaufen können. EU-Kommissarin Margrethe Vestager werde den Verkauf des Geschäftsbereichs an den Konkurrenten untersagen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf EU-Kreise. Die Prüffrist der EU läuft bis zum 7. Februar. Die EU-Wettbewerbshüter hatten Bedenken wegen einer möglicherweise zu großen Marktmacht zulasten der Verbraucher geäußert.
- Der Autozulieferer Stabilus muss für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September Abstriche machen. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzzuwachs um rund zwei Prozent auf etwa 980 Mio. Euro, so der Hersteller von Gasfedern, Dämpfern und elektrischen Antrieben. Vorausgesetzt ist bei dieser Prognose ein im Vorjahresvergleich konstanter Dollar-Euro-Kurs. Zuvor hatte das Unternehmen bei den Erlösen ein Plus von 5 Prozent versprochen. Die bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wird nun etwa bei 15 Prozent erwartet, Zuvor war das Unternehmen von einer Marge in Höhe von 15,5 Prozent ausgegangen.
- Der Schweizer Pflanzenschutz- und Saatgutkonzern Syngenta will seine Position in China massiv ausbauen. Dies sagte der deutsche Geschäftsführer des Konzerns Erik Fyrwald in einem Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung". Bislang sei der Marktanteil dort noch sehr klein, räumte er ein. Der Manager setzt dabei auf die Unterstützung seines Eigentümers Chem China - der chinesische Konzern hatte Syngenta 2016 gekauft
- Der Softwarehersteller Compugroup Medical ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Der Umsatz erhöhte sich um 23 Prozent auf rund 717 Mio. Euro an, was die Prognosen der Analysten etwas übertraf. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 182 Mio. Euro rund ein Viertel höher als im Vorjahr. Grund der Steigerungen war die Verbreitung der sogenannten Telematikinfrastruktur und der stark nachgefragten Komplettpakete an Arztpraxen und Krankenhäuser.
- Der Großküchenausrüster Rational hat im vergangenen Jahr laut vorläufigen Zahlen ein Umsatzplus von 11 Prozent auf 778 Mio. Euro erzielt. Das Ebit wurde von 188 Mio. Euro im Vorjahr auf rund 205 Mio. Euro angehoben. Dies entspricht einer erwarteten Ebit-Marge von 26,4 Prozent VJ: 26,7 %). Die endgültigen Zahlen gibt das Unternehmen am 14. März 2019 bekannt.
- Der japanische Autobauer Nissan wird nun doch kein neues Werk in Großbritannien bauen. Dort sollte eigentlich das neue SUV-Modell 'X-Trail' produziert werden. Stattdessen wird es nun ausschließlich in Japan gefertigt. Als Grund wurde fehlende Planbarkeit durch den Brexit genannt.
Konjunktur & Politik
- Deutschland benötigt aufgrund des beschleunigten Ausbau von alternativen Energien zwei weitere Nord-Süd-Stromautobahnen, wie die Übertragungsnetzbetreiber berechnet haben. Die Kosten für den zusätzlichen Netzausbau sollen bei rund 52 Milliarden Euro - und damit 20 Milliarden mehr als bisher - liegen.
- Die Industrieaufträge in den USA sind im November überraschend um 0,6 Prozent zum Vormonat gesunken,, teilte das Handelsministerium mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Im Vormonat waren die Aufträge um 2,1 Prozent eingebrochen. Ohne Transportgüter sanken die Aufträge im November um 1,3 Prozent. Die Aufträge für langlebige Güter stiegen laut einer zweiten Schätzung um 0,7 Prozent.
- Wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte, ist bei neuen Dieseln der Abwärtstrend zumindest vorerst gestoppt. Im Januar stieg die Zahl der Diesel-Zulassungen in Deutschland zum Vormonat um 2,1 Prozent auf 91.623 Autos. Der Diesel-Anteil an allen Neuzulassungen lag bei 34,5 Prozent.
- Nach Einschätzung des Fed-Präsidenten von Minneapolis, Neel Kashkari, gibt die Zinspause der US-Notenbank der US-Wirtschaft Raum für weiteres Wachstum. Grundsätzlich sei die US-Wirtschaft gesund. „Wenn wir vermeiden können, zu früh auf die Bremse zu treten, kann das Wachstum weitergehen." Kashkari hatte schon früher davor gewarnt, eine Rezession auszulösen, wenn die Fed die Zinstraffung schneller vollzieht als nötig.
- Nach „Bild“-Informationen fehlen Bundesfinanzminister Olaf Scholz bis zum Jahr 2023 derzeit 24,7 Milliarden Euro. Obwohl der Minister die komplette „Flüchtlings-Rücklage“ (derzeit 35,2 Mrd.) aufbrauchen will. Das Defizit habe das Finanzministerium Ende vergangener Woche bei einem Treffen mit Vertretern aller anderen Ministerien bekannt gegeben. Dabei habe es eine eindringliche Warnung vor Mehrausgaben gegeben, hieß es laut der Zeitung von Teilnehmern. Das Finanzministerium hat nun die Bundesregierung zum Sparen angehalten. „Neue Maßnahmen können entsprechend den Vorgaben des Koalitionsvertrages nur noch durch Neupriorisierungen innerhalb der Einzelpläne (...) in Angriff genommen werden", heißt es in einer 22-seitigen Präsentation von Haushalts-Staatssekretär Werner Gatzer für die anderen Ressorts, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
- Russland hat die NATO-Staaten vor einer möglichen Konfrontation im INF-Streit gewarnt. Europa werde bei einer Stationierung von US-Mittelstreckenraketen zum Austragungsort des Konflikts, teilte das russische Außenministerium in Moskau am Montag mit. „Das Ende des Vertrages wird weitreichende Auswirkungen auf die gesamte europäische Sicherheitsarchitektur haben." Sollten die europäischen Partner der USA an einem Erhalt des Abkommens interessiert sein, dürften sie nicht blind dem Kurs der amerikanischen Politik folgen, hieß es.
- Die Bundesregierung steht hinter dem venezolanischen Interims-Präsidenten Juan Guaidó. Das erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Pressekonferenz in Tokio (Japan). Auch Großbritannien und Spanien haben Guaido anerkannt. "Nicolas Maduro hat in der Acht-Tages-Frist, die wir ihm gesetzt haben, keine Präsidentenwahl ausgerufen", erklärte der britische Außenminister Jeremy Hunt am Montag via Twitter. Als Reaktion auf den internationalen Druck, droht Maduro mit dem Bürgerkrieg. Niemand könne heute mit Sicherheit sagen, wie groß die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs sei, erklärte Maduro im Interview des spanischen Fernsehsenders „La Sexta“. Er macht dafür die USA und den Westen verantwortlich.
- Auch im Februar reißen die schlechten Nachrichten für die Konjunktur im Euroraum nicht ab. Der sentix Konjunkturindex fällt zum sechsten Mal in Folge auf nur noch -3,7 Punkte. Dies ist der tiefste Stand seit November 2014! Dabei vollziehen die sentix-Indizes eine ähnliche Entwicklung wie zuletzt schon der ifo Index: bei leicht verbesserten Erwartungswerten brechen die Lagewerte weiter ein. Diese sinken im Februar um 7,2 Punkte auf 10,8 Zähler - der tiefste Werte seit Dezember 2016. „Zwar kann damit noch immer nicht von einer Rezession gesprochen werden, aber am aktuellen Rand scheinen die Wachstumskräfte gefährlich schnell und stark zu erlahmen“, kommentierten die Sentix-Experten. Auch bei der langjährigen Wachstumslokomotive Deutschland läuft es schon lange nicht mehr rund. Der Gesamtindex fällt auch hier zum vierten Mal in Folge auf 3,1 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2012. Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny sieht keine Rezession auf die Eurozone zukommen. "Ich gehe davon aus, dass wir in der Lage sein werden, die negativen Einflüsse zu überwinden. Zu einer Rezession wird es nicht kommen", so das EZB-Ratsmitglied.
- Der Anstieg der Erzeugerpreise im Euroraum hat sich im Dezember erneut verlangsamt. Die Preise kletterten im Jahresvergleich um 3,0 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Im November hatte der Anstieg noch 4,0 Prozent und im Oktober 4,9 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Erzeugerpreise im Dezember um 0,8 Prozent. Hier hatten Analysten einen Rückgang um 0,7 Prozent erwartet.
- Nach Angaben der Statistikbehörde Istat lag die nach europäischen Standards berechnete Inflationsrate in Italien in Januar im Januar 0,9 Prozent. Das ist die niedrigste Rate seit April 2018. Analysten hatten im Mittel eine Rate von 0,8 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Verbraucherpreise um 1,7 Prozent.
- Das ifo Wirtschaftsklima ist von 6,6 auf -11,1 Punkte gesunken und liegt somit zum ersten Mal seit 2014 wieder unter null. Die Experten beurteilen die aktuelle Lage und die künftige Entwicklung pessimistischer, kommentierte das ifo Institut. „Das Tempo des Wirtschaftswachstums im Euroraum dürfte sich verlangsamen“. Die befragten Experten in Frankreich und Belgien haben ihre Einschätzung am stärksten nach unten korrigiert. Die Konjunktur-Erwartungen in Frankreich sind regelrecht abgestürzt. Auch die Lagebewertung ist gesunken, jedoch in geringerem Maße. In Belgien verschlechterten sich Lage und Erwartungen deutlich. In Italien trübte sich die Lagebeurteilung erneut ein und liegt somit am tiefsten von allen Euroländern. Hingegen haben sich die Erwartungen der Experten in Italien nicht mehr verschlechtert, sondern stagnieren auf einem sehr niedrigen Niveau. In Spanien fielen die Indikatoren vergleichsweise wenig. Auch Deutschland kann sich dem Abwärtstrend nicht entziehen.
- Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hat das Ultimatum mehrerer EU-Staaten zur Ausrufung von Neuwahlen verstreichen lassen. Maduro wurde bis Sonntag Zeit gegeben, neue Wahlen anzukündigen. Anderenfalls wollen die EU-Staaten ebenfalls den Oppositionspolitiker Juan Guaidó als Interimspräsidenten anerkennen. Maduro warf der Europäischen Union vor, einen ihr genehmen Politiker durchsetzen zu wollen und warnte vor einem Bürgerkrieg.
- In China haben sich die Geschäftsaussichten bei privaten und mittelständischen Unternehmen im Dienstleistungsbereich verdüstert. Der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor sank im Januar von zuvor 53,9 auf 53,6 Zähler. Volkswirte hatte sogar einen stärkeren Rückgang auf 53,4 Punkte erwartet.
- Der Preisdruck in der Türkei bleibt weiterhin sehr hoch. Im Januar habe die Inflationsrate 20,35 Prozent betragen, teilte das nationale Statistikamt mit. Im Dezember hatte die Rate bei 20,30 Prozent gelegen.
- Die britische Premierministerin Theresa May will ungeachtet ablehnender Signale weitere Verhandlungen mit der Europäischen Union über den Brexit führen. Sie werde nach Brüssel zurückkehren und eine „pragmatische Lösung" anstreben, erklärte May am Sonntag. Von der EU-Kommission hiess es, es gebe keine konkreten Pläne für Gespräche mit May. Ein harter Brexit ohne Vertrag oder eine Verschiebung wird damit immer wahrscheinlicher.
- Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag einen ganztägigen Warnstreik der Bodenverkehrsdienste am Hamburger Flughafen angekündigt. Mehr als 50 Flüge werden ausgefallen. Wie eine Sprecherin sagte, könnten noch weitere Starts und Landungen gestrichen werden. Verdi fordert für die knapp 1.000 Beschäftigten dieses Bereichs am Hamburger Flughafen eine pauschale Gehaltserhöhung von 275 Euro.
Termine des Tages: | EU: 10:30 Uhr - sentix-Konjunkturindex Februar | |
EU: 11:00 Uhr - Erzeugerpreise Dezember | ||
US: 16:00 Uhr - Auftragseingang Industrie November |
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