Kommentar
17:45 Uhr, 11.05.2020

DAX: Angst vor der zweiten Viruswelle - Rocket Internet meldet Verlust - New York City verlängert Lockdown bis Juni

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  • Commerzbank bläst mBank-Verkauf ab
  • EZB hält trotz BVerfG-Urteil an Anleihenkäufen fest
  • Italienische Industrieproduktion bricht um fast ein Drittel weg
  • ifo Institut: Viele Branchen planen Job-Abbau
  • Altmaier verteidigt Staatshilfen
  • Frankreich lockert Corona-Beschränkungen schrittweise
  • Wirecard: CEO Braun teilentmachtet
  • Under Armour erleidet Umsatzeinbruch und schreibt Verluste
  • Nordex weitet Verluste aus
  • Hypoport bestätigt Jahresziele
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DAX

  • An den Aktienmärkten nehmen die Anleger wieder Gewinne mit: Der DAX sank am Montag im Xetra-Handel um 0,73 Prozent auf 10.824,99 Punkte. Zeitweise war das Börsenbarometer aber bis auf 10.740,82 Punkte abgerutscht, bevor es im späten Handel wieder zu einer Erholung kam. Am Markt geht die Angst für einer zweiten Infektionswelle mit dem Coronavirus um. Die jetzt wieder steigenden Fallzahlen aus Deutschland und auch aus Südkorea bereiten den Investoren Sorgen. Sie sehen die gerade eingeleiteten Lockerungen für die Wirtschaft in Gefahr. Die derzeit im Fokus stehende Reproduktionszahl des Coronavirus liegt in Deutschland den zweiten Tag in Folge über 1,0. Und der neue Wert von 1,13 stellt auch einen signifikanten Anstieg gegenüber der Rate von 0,65 dar, die das Robert-Koch-Institut noch vor dem Wochenende registrierte hatte. "Trotz der vielen guten Nachrichten ist es zu früh um Entwarnung zu geben", erklärte UBS-Investmentchef Mark Haefele. Anleger würden zudem das Risiko einer zweiten Infektionswelle abwägen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Internet-Investor Rocket Internet erwartet für das erste Quartal 2020 einen Nettoverlust von rund 162 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Verantwortlich seien Wertverluste bei den Beteiligungen, wie das Unternehmen mitteilte. "Das vorläufige Ergebnis im ersten Quartal 2020 ist insbesondere auf niedrigere Bewertungen der Unternehmensbeteiligungen in einem von Covid-19 geprägten Marktumfeld zurückzuführen", hieß es. Das Finanzergebnis soll bei rund minus 98 Millionen Euro liegen. Die detaillierten Quartalszahlen werden am 28. Mai veröffentlicht.
  • Delivery Hero plant die Ausgabe von bis zu 947.591 neuen Aktien, was 0,5 Prozent des Grundkapitals entsprechen würde.
  • Der weltgrößte Hotelkonzern Marriott hat angesichts der Corona-Pandemie einen Gewinneinbruch verbucht. Im ersten Quartal brach der Nettogewinn von 375 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf nun 31 Millionen Dollar ein.
  • Die Autobauer in Deutschland fahren ihre Produktion wieder hoch. Die Volkswagen-Tochter Audi produzierte in seinem Stammwerk in Ingolstadt am Montag an einem Band zum ersten Mal seit den Corona-Lockdowns wieder im Drei-Schicht-Betrieb. BMW nahm unterdessen die Produktion im Werk Dingolfing am Montag wieder auf.
  • Die mBank in Polen bleibt Teil des Commerzbank-Konzerns. Die Commerzbank hat beschlossen, die Mehrheitsbeteiligung von 69,3 Prozent an ihrer Tochter zu behalten und den Verkaufsprozess zu beenden. Im aktuell von der Corona-Krise geprägten Umfeld erscheine eine Transaktion zu attraktiven Bedingungen nicht erreichbar, teilte das Institut am Montag in Frankfurt mit.
  • Tesla-Chef Elon Musk droht damit, dass er den Firmensitz wegen anhaltender Beschränkungen in Kalifornien im Zuge der Corona-Pandemie in einen anderen US-Bundesstaat verlegen wird. Zudem soll die Produktion aus Kalifornien abgezogen werden. Tesla werde die Zentrale und kommende Zukunftsprojekte "sofort" nach Texas oder Nevada verlegen, schrieb Musk am Samstag (Ortszeit) auf Twitter. "Ehrlich, das ist das i-Tüpfelchen", schrieb er in Bezug auf Auflagen des Bezirks Alameda bei San Francisco, der eine Wiedereröffnung des Werks in Fremont vor Juni verhindern will.
  • Der US-Sportartikel-Anbieter Under Armour hat im ersten Quartal im Zuge der Corona-Krise einen Umsatzeinbruch um 23 Prozent auf 930 Mio. Dollar erlitten. Netto ergab sich ein Verlust von 490 Mio. Dollar nach einem Gewinn von 22,5 Mio. Dollar ein Jahr zuvor. Der Großteil davon geht auf Kosten eines Firmenumbaus und Wertberichtigungen zurück. Eine Prognose für das laufende Jahr gibt Under Armour nach wie vor nicht ab.
  • Der US-Kosmetikkonzern Coty hat die Mehrheit am Wella-Konzern an den Finanzinvestor KKR veräußert. 60 % der Anteile mit verschiedenen Marken rund um Haarpflege und Schönheitsprodukte gehen an KKR, wie das mehrheitlich von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrollierte Unternehmen mitteilte. Der gesamte Unternehmenswert inklusive Schulden liege bei rund 4,3 Mrd. Dollar, Coty könnten aus dem Geschäft demnach rund 3 Mrd. Dollar an Barmitteln zufließen und der Konzern könnte seine Schulden bedeutend senken, hieß es.
  • Die zweitgrößte Fluggesellschaft Südamerikas, die kolumbianische Avianca, hat infolge der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Ziel sei es, den Betrieb weiterzuführen und Arbeitsplätze zu erhalten, hieß es in Bogotá. Wegen der weltweiten Reisebeschränkungen musste Avianca Mitte März den regulären Betrieb weitgehend einstellen. Die Einnahmen seien um mehr als 80 % gesunken.
  • Google verlängert seine Regelungen zum Home Office wegen der Corona-Krise bis Jahresende. Die meisten Beschäftigten sollen weiterhin von zu Hause aus arbeiten, wie Google-Chef Sundar Pichai ankündigte. Wer vor Ort gebraucht werde, könne unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen im Juni oder Juli in sein Büro zurückkehren. Die Vorgaben bei Facebook lauten ähnlich, wie US-Medien berichteten. Zwar sollen die ersten Büros Anfang Juli wieder bezogen werden können, doch stehe es den Angestellten frei, weiter von zu Hause aus zu arbeiten.
  • Die Hotelkette Marriott hat die Erwartungen an den bereinigten Gewinn je Aktie für das vergangene Geschäftsquartal deutlich verfehlt. Der Umsatz war hingegen besser als gedacht ausgefallen.
  • Der US-Pharmakonzern Abbvie hat mitgeteilt, dass die 62 Mrd. Dollar schwere Übernahme von Allergan nun endgültig unter Dach und Fach ist.
  • Volkswagen hat von seiner Kernmarke VW Pkw im April europaweit über 80 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft. In Deutschland betrug das Minus zwei Drittel. In den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich hat VW im vergangenen Monat fast gar keine Autos verkauft. In China sind die Verkäufe im April nur noch um 2,5 Prozent zurückgegangen. Für Mai rechnen die Wolfsburger bereits damit, bei den Absatzzahlen in China wieder das Niveau im Mai des Vorjahres zu erreichen.
  • Der US-Elektroautobauer Tesla treibt trotz der Corona-Krise sein Fabrik-Vorhaben in Grünheide nahe Berlin voran. Das Unternehmen stellte nach Angaben der Brandenburger Landesregierung einen dritten Antrag auf vorzeitige Zulassung von Maßnahmen zur Vorbereitung des Baus. „Dabei wird es sich im Wesentlichen um Flachgründungen bestimmter Gebäude handeln und der Verlegung von Versorgungsleitungen oberhalb des Grundwasserspiegels", sagte der Abteilungsleiter für Umwelt im Umweltministerium, Axel Steffen, am Montag.
  • Der Jenoptik-Konzern wird Infrarotkameras an die Dresdner Firma InfraTec GmbH liefern, mit denen ohne Berührung Temperaturen gemessen werden können. Die Vereinbarung für dieses Jahr habe ein Volumen von mehreren Mio. Euro, teilte der Konzern am Montag mit. Für die Technik gebe es derzeit einen verstärkten Bedarf wegen der Kontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, sagte ein Jenoptik-Sprecher.
  • Wirecard-Konzernchef Markus Braun muss einen Teil seiner Macht abgeben. Der Zahlungsabwickler reagiert damit auf die anhaltende Kritik an der Geschäftsführung. Wie schon länger ankündigt, schafft Wirecard ein Compliance-Ressort auf Vorstandsebene, das die Einhaltung von Gesetzen und Regeln überwachen soll. Zudem wird der Vorstand um zwei weitere Sitze auf dann insgesamt sieben erweitert. In einem neu geschaffenen Vertriebsressort soll der zuständige Top-Manager sämtliche Vertriebsaktivitäten und -strategien steuern. Auch soll das ebenfalls für das Tagesgeschäft zuständige Ressort des Chief Operating Officer in seinen Zuständigkeiten neu aufgestellt. CEO Braun wird sich den Angaben zufolge künftig auf die strategische Weiterentwicklung Konzerns konzentrieren. Verschiedene Großaktionäre und auch die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz fordern ungeachtet der Änderungen weiter den Rücktritt von Braun. Wie es hieß, droht außerdem ein Rechtsstreit mit Fondsgesellschaften. Große, internationale Investoren prüfen Schadenersatzansprüche gegen Wirecard wegen verspäteter oder unterlassener Ad-hoc-Mitteilungen", berichtete Reuters.
  • Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat seine Verluste im ersten Quartal ausgeweitet. Der Fehlbetrag lag bei 38 Mio. Euro nach minus 35 Mio. vor Jahresfrist. Den Umsatz steigerte Nordex um das Doppelte auf gut 964 Mio. Euro. Anfang Mai hatte Nordex seine Prognose für das laufende Jahr wegen der Corona-Krise zurückgenommen. Ab dem zweiten Quartal rechnet der Konzern mit starken Auswirkungen der Pandemie auf sein Geschäft, die aber noch nicht quantifizierter seien.
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im ersten Quartal einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Die Erlöse sanken auf 4,927 Mrd. Euro nach 4,969 Mrd. vor Jahresfrist, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Vor allem die Klebstoffsparte musste wegen einer deutlich sinkenden Nachfrage der Autoindustrie Einbußen hinnehmen. Auch das Kosmetikgeschäft verlief schwächer. Einen neuen Ausblick auf das Gesamtjahr gab Henkel nicht.
  • Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec hat im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2019/2020 operativ weniger verdient. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um sieben Prozent auf 102,5 Mio. Euro. Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um gut 7 Prozent auf 715 Mio. Euro. Beim Ausblick für das Geschäftsjahr hieß es, dass wegen der Covid-19-Pandemie derzeit noch keine genaue Prognose möglich sei.
  • Eine Verkaufsvereinbarung des Zementkonzerns LafargeHolcim in den Philippinen ist geplatzt. Es ging dabei um eine Vereinbarung mit dem Konzern San Miguel Corp. LafargeHolcim wollte seinen gesamten Anteil von 85,7 Prozent an Holcim Philippines abstoßen. Die philippinische Wettbewerbsbehörde, Philippines Competition Authority PCC, hat den Deal aber nun nicht im vorgegebenen Zeitrahmen genehmigt. In der Konsequenz wird die Vereinbarung damit fallengelassen.
  • Der Finanzdienstleister Hypoport hat seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Demnach soll der Umsatz auf 400 bis 440 Mio. Euro zulegen, was einem Wachstum zwischen 19 und knapp 31 Prozent entspricht. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg auf 35 bis 40 Mio. Euro (Vj.: 33 Mio. EUR).
  • Im ersten Quartal stieg das operative Ergebnis (Ebitda) des Immobilienkonzerns LEG um 10,7 Prozent auf 94 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen ein Ebitda zwischen 370 bis 380 (Vorjahr: 341) Mio. Euro an. Das Mietwachstum dürfte aber niedriger ausfallen als die bisher prognostizierten 2,8 Prozent.
  • Der Vorstandsvorsitzende des Kali- und Salzproduzenten K+S, Burkhard Lohr, hat sich mit dem Coronavirus Sars-Cov-2 infiziert und befindet sich in häuslicher Quarantäne. „Mir geht es gut. Bis auf Weiteres werde ich im Homeoffice arbeiten", erklärte Lohr am Montag. Die Infektion weise einen milden Verlauf auf. Ein Unternehmenssprecher sagte, unmittelbare Kontaktpersonen des Vorstandschefs seien bereits negativ getestet worden.

Konjunktur & Politik

  • In New York City wird der derzeitige Lockdown voraussichtlich bis Juni verlängert, wie der Bürgermeister der Metropole am Montag erklärte. In anderen Teilen des Bundesstaats könnte der Lockdown bereits zuvor gelockert werden.
  • Der chinesische Automarkt scheint sich wieder zu erholen. Der Pkw-Absatz stieg im April erstmals seit 21 Monaten. Wie der chinesische Verband der Automobilhersteller mitteilte, lag das Plus im Vergleich zum Vormonat bei 4,4 Prozent. Der Shutdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte im Februar zu einem Einbruch um 79 und im März um 43 Prozent geführt.
  • Die Corona-Krise trifft den deutschen Maschinenbau in der Breite. Nahezu 90 Prozent der Betriebe spüren die wirtschaftlichen Folgen, wie eine am Montag veröffentliche Umfrage des Branchenverbandes VDMA zeigt. Die Kunden reagieren mit verringerten Bestellungen oder Stornierungen auf die Situation. Auch verweigerten und verzögerten Kunden die Abnahme der bestellten Güter oder den Zutritt auf die Firmengelände. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich aus den Reise- und Aufenthaltsbestimmungen. In der Folge berichten 43 Prozent der Maschinenbauer von Liquiditätsengpässen.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der Demonstrationen gegen Auflagen in der Corona-Krise erneut zur Vorsicht gemahnt. Ihr sei berichtet worden, dass viele Menschen am Wochenende ohne Schutzmasken Einkaufen gewesen seien, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums. Zum Teil sei dieses Verhalten sogar als Mutprobe angesehen worden. Das Gebot sei aber immer noch, sich an die geltenden Abstandsregeln zu halten. Merkel sagte demnach weiter, erst in zwei bis drei Wochen werde man wissen, wie sich die vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf die Infektionszahlen auswirkten.
  • Japan will noch diese Woche über eine vorzeitige Aufhebung des Corona-Notstands in einigen Provinzen entscheiden. Man werde am Donnerstag nach Beratungen mit Experten eine Entscheidung treffen, ob eine teilweise Aufhebung möglich ist, sagte Regierungschef Shinzo Abe am Montag. Japan sei auf dem „stetigen Weg", die Coronavirus-Krise hinter sich zu lassen.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre umstrittenen Wertpapierkäufe fortsetzen. Dies geschehe im Einklang mit dem Mandat der Notenbank, sagte Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel der italienischen Tageszeitung "La Repubblica“. Schnabel betonte, nur der Europäische Gerichtshof sei auf juristischer Ebene zuständig für die EZB und deren Handeln. „Er entschied 2018, dass das PSPP legal ist", sagte Schnabel. Sie konzedierte, dass die EZB bereit sei, den Umfang und die Dauer des Pandemie-Notkaufprogramms PEPP "bei Bedarf" anzupassen. Das Bundesverfassungsgericht hatte in der vergangenen Woche die milliardenschweren Staatsanleihenkäufe der EZB beanstandet (Az. 2 BvR 859/15 u.a.). Die Deutsche Bundesbank darf sich demnach künftig nur an den milliardenschweren Käufen beteiligen, wenn der EZB-Rat deren Verhältnismäßigkeit nachvollziehbar darlegt - innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten.
  • Die Bundesregierung hat ein 750-Millionen-Euro-Programm für die Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus beschlossen. Dabei sollen 500 Mio. Euro ollen in die Impfstofferprobung und 250 Mio. Euro in den Ausbau von Produktionskapazitäten investiert werden.
  • US-Vizepräsident Mike Pence will sich trotz der Bestätigung einer Coronavirus-Infektion bei seiner Pressesprecherin Medienberichten zufolge nicht zur Vorsorge in Quarantäne begeben. Er werde am Montag im Weißen Haus an seinem Arbeitsplatz sein, teilte sein Büro am Sonntag mit. Tägliche Coronavirus-Test seien bei ihm negativ ausgefallen.
  • US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet infolge der Corona-Pandemie mit einer weiteren Verschlimmerung der Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA. „Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlimmer, bevor sie besser werden", sagte er am Sonntag dem Sender Fox News. Die US-Regierung konzentriere sich nun darauf, die Wirtschaft wieder aufzubauen. Seiner Ansicht nach geht mit der Wiedereröffnung kein bedeutendes Gesundheitsrisiko einher, solange dies vorsichtig und in Zusammenarbeit mit den Gouverneuren geschehe. „Ich glaube, dass ein erhebliches Risiko besteht, nicht wieder zu öffnen", sagte er und warnte vor einem "dauerhaften wirtschaftlichen Schaden".
  • In Italien ist die Industrieproduktion im März im Monatsvergleich um 28,4 Prozent eingebrochen, teilte das nationale Statistikamt Istat mit. Damit ist der Rückgang noch drastischer ausgefallen als von Analysten mit minus 20,0 Prozent erwartet. Auf Jahressicht meldete die Statisitikbehörde für März einen Absturz um 29,3 Prozent. Italien ist von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Im März ordnete die Regierung eine weitreichende Schließung der Betriebe an, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
  • Nach vielen neuen Corona-Infektionen unter Bar- und Diskotheken-Besuchern in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul versuchen die dortigen Behörden, eine erneute Infektionswelle im Land zu verhindern. Am Montag teilten die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention mit, dass am Vortag der höchste Tagesanstieg seit vier Wochen verzeichnet worden war. Die Gesamtzahl kletterte auf 10.909. Die oberste Priorität sei nun, eine Verbreitung von Infektionen in der größeren Umgebung von Seoul gering zu halten, sagte Premierminister Chung Sye Kyun.
  • Von Juli an soll die Mehrwertsteuer im Königreich Saudi-Arabien von derzeit 5 auf 15 Prozent verdreifacht werden, berichtet die Nachrichtenagentur Saudi Press Agency. Außerdem sollen staatliche Ausgaben verschoben werden wie auch geplante staatliche Kredite.
  • Trotz des Mietendeckels haben die Bauaufsichtsbehörden des Landes Berlins Bauvorhaben für rund 5.300 Wohnungen genehmigt, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei das ein Zuwachs von rund zehn Prozent.
  • Nach den Demonstrationen gegen die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie warnen Politiker vor einer Radikalisierung des Protests. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rief die Bevölkerung zu Einigkeit im Kampf gegen die Pandemie auf. Der CDU-Politiker sagte im ZDF, es gebe berechtigte Debatten über die Folgen der gegenwärtigen Einschränkungen. Entscheidend sei aber, wie diese Debatten geführt würden. Aus seiner Sicht nehme die Polarisierung der Gesellschaft hinsichtlich der Corona-Maßnahmen weiter zu.
  • Deutschland hat in Italien in der Corona-Krise an Ansehen verloren. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts Demos & Pi für die Zeitung "La Repubblica“. Demnach haben noch 26 Prozent der Befragten viel Vertrauen in Deutschland, Anfang 2019 lag der Wert noch bei 42 Prozent, wie es hieß. Nach der Umfrage gewannen Länder wie Russland und China leicht dazu. Das Vertrauensverlust sei eine Reaktion auf das Verhalten nordeuropäischer Länder während der Virus-Krise, erklärte Ilvo Diamanti von dem Meinungsforschungsinstitut. Hart getroffene südeuropäische Länder fühlten sich in der Krise von der EU und Staaten wie Deutschland im Stich gelassen.
  • Die Coronakrise wird in vielen Branchen Jobs kosten. Beschäftigte zu entlassen oder befristete Verträge nicht zu verlängern, beschlossen im April bereits 58 Prozent der Betriebe in der Gastronomie, 50 Prozent in Hotels und 43 Prozent der Reisebüros. Das ergibt sich aus der Konjunkturumfrage des ifo Instituts. In der Autobranche sind es 39 Prozent der Betriebe. „Von nun an schlägt die Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt durch“, sagt dazu der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Auch in anderen Branchen werden überdurchschnittlich viele Kündigungen ausgesprochen: Dies tun 57 Prozent der Unternehmen, die Arbeitskräfte vermitteln, 48 Prozent der Hersteller von Leder, Lederwaren und Schuhen, 30 Prozent der Druckereien und 29 Prozent der Hersteller von Metall-Erzeugnissen. Im Schnitt haben 18 Prozent der Betriebe in Deutschland Arbeitsplätze gestrichen. Weniger stark von Kündigungen bedroht sind Beschäftigte in Rechtsanwalts-, Wirtschaftsprüfer-Kanzleien, auf dem Bau sowie in der chemischen Industrie und in der pharmazeutischen Industrie mit null Prozent.
  • In Frankreich werden die strengen Ausgangsbeschränkungen schrittweise gelockert. Die Menschen dürfen wieder ohne Passierschein und triftigen Grund ins Freie. Die Geschäfte sollen wieder öffnen, nur Restaurants und Bars bleiben zu. Auch die Schulen öffnen schrittweise für einige Jahrgänge, ebenso die Krippen. Im Nah- und Fernverkehr gilt Maskenpflicht.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die milliardenschweren Hilfen der öffentlichen Hand für die von der Corona-Krise betroffene Wirtschaft als vorübergehend bezeichnet. Es sei kurzfristig wichtig, Unternehmen und damit viele Arbeitsplätze zu retten, sagte der CDU-Politiker in der ARD. Aber auf mittlere und lange Sicht sei klar: „Der Staat muss sich raushalten und wird sich raushalten.“
  • Der US-Arbeitsmarktbericht für April fiel historisch schlecht aus. Der Beschäftigungsabbau betrug 20.5 Mio. Stellen, die Arbeitslosenquote stieg von 4,0 auf 14,7 Prozent, und die durchschnittlichen Stundenlöhne nahmen um 4,7 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. US-Finanzminister Steven Mnuchin rechnet zunächst mit einer weiteren Verschlimmerung der Lage. „Die gemeldeten Zahlen werden wahrscheinlich schlechter, bevor sie besser werden", sagte er.
  • Die Schweiz wird nach Einschätzung von SNB-Präsident Thomas Jordan noch Jahre an den Kosten der Coronakrise leiden. Wenn sich die Schweizer Wirtschaft nicht rasch erhole, sei es möglich, dass auch gesunde Firmen untergingen, die in einer normalen Rezession überlebt hätten, und dass dabei auch Arbeitsplätze verloren gingen. Es gelte nun, Folgeschäden für die Wirtschaft zu verhindern, so Jordan. Die Aktivität der Schweizer Wirtschaft entspreche derzeit nur etwa 70 bis 80 Prozent des normalen Niveaus, sagte Jordan in einem Interview. Das verursache pro Monat Kosten von 11 bis 17 Mrd. Franken.

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