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14:17 Uhr, 29.03.2012

Wird Gold manipuliert?

Was denken Sie?

Ich habe einmal ein paar Grafiken zu Gold gebastelt, die ich Ihnen nicht vorenthalten will. In der gesamten Geschichte der Menschheit wurde so viel Gold gefördert, dass man es zu einem 8000-Kubikmeter-Würfel zusammenfassen könnte, der in der Perspektive betrachtet so aussehen würde:

Die in der gesamten Menschheitsgeschichte geförderte Goldmenge wird auf 153.000 Tonnen geschätzt. Laut Eric Sprott beträgt das Handelsvolumen an der New Yorker COMEX von Gold das 69,7 fache der täglichen weltweiten Fördervolumens, das bei rund 7,3 Tonnen liegt. Wenn man jetzt rechnet, dass das 69,7 fache von täglich heute durch Minen geförderten 230.000 Unzen täglich gehandelt wird, dann kommt man auf eine Jahreshandelsmenge bei Gold an der COMEX von 187.000 Tonnen, das ergäbe einen um 22,2% größeren Würfel:

Also kann Gold manipuliert werden? Nun, wer den großen Würfel kontrolliert, der kontrolliert Gold. Übrigens: Beim Silber liegt der Börsenhandelsumsatz laut Sprott um den Faktor 123 über der täglichen Produktion. Schauen wir uns dazu noch an, was der geschätzte Chris Martenson ausgegraben hat. Er schreibt: Wäre man zum morgendlichen Fixing seit Januar 2001 immer long gegangen, und hätte zum Abend-Fixing verkauft, dann hätte man diese Performance erzielt:

Und das, obwohl Gold in der gleichen Zeit fast um den Faktor zehn stieg. Wäre man in der genannten Zeitperiode immer short und dann über Nacht long gegangen, hätte man hingegen diese Entwicklung gehabt:

Dennoch sieht der Goldchart seit zwölf Jahren aus, wie ein Aufwärtstrend aus dem Lehrbuch. Wer also behauptet, dass Gold manipuliert wird, der muss gleichzeitig auch glauben, dass Gold viel, viel höher notieren müsste, als aktuell. Was ist Ihre Meinung dazu?

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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