"Wir mögen jetzt Meta und Amazon"

• Amazon.com Inc. - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 112,440 $ (Nasdaq)
• Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 158,750 $ (Nasdaq)
• AMC Entertainment Holdings Inc - WKN: A3D7MZ - ISIN: US00165C3025 - Kurs: 12,050 $ (NYSE)

Der Hedgefondsmanager Cliff Asness ist einer der Mitgründer von AQR Capital Management. Von anderen Hedgefonds unterscheidet sich AQR vor allem dadurch, dass Anlageentscheidungen in erster Linie systematisch nach quantitativen Kriterien und nicht diskretionär im Einzelfall getroffen werden. AQR wählt Aktien nach sogenannten Faktoren oder "Styles" wie Value, Momentum und Qualität aus.

In den Jahren vor der Corona-Pandemie und im Jahr 2020 lief es für AQR sehr schlecht, weil fundamental "günstige" Value-Aktien oftmals deutlich schwächer performten als fundamental teure Aktien von Wachstums- und Technologieunternehmen. Doch seit dem vergangenen Jahr feiern mehrere AQR-Strategien eine Reanaissance, was vor allem an der Outperformance von substanzstarken und günstig bewerteten Value-Aktien im Vergleich zu teuren Growth-Aktien liegt. Die marktneutrale globale Value-Strategie von AQR, in der Long-Positionen bei Value-Aktien und Short-Positionen bei fundamental teuren Aktien gehalten werden, konnte in diesem Jahr um 48 Prozent zulegen.

Allerdings können durchaus auch Technologieaktien nach Kriterien wie Value gut abschneiden. Zwei ehemalige Garanten für steigende Kurse aus dem Tech-Sektor, die jetzt aber einen heftigen Absturz hinter sich haben, gefallen Asness und AQR derzeit.

"Sowohl Meta als auch Amazon werden von unserem Prozess jetzt generell gemocht", sagte Asness in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC. "Sie sind günstig gegenüber ihrer Vergleichsgruppe." Beide Aktien sähen nach einer Kombination der Kriterien Value, Profitabilität und niedrigem Risiko jetzt positiv aus, so Asness weiter. Amazon schneide nach allen drei Kriterien gut ab. Um zu beurteilen, wie fundamental "günstig" eine Aktie ist, nutzt AQR Kriterien wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und vergleicht Aktien dabei vor allem innerhalb einer Branche und weniger zwischen verschiedenen Branchen.

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Lange Zeit gehörten die Aktien von Meta und Amazon zu den Anlegerlieblingen und zeigten trotz einer hohen fundamentalen Bewertung fast kontinuierlich steigende Kurse. In den letzten Monaten und Quartalen verloren aber beide Aktien überproportional. Dazu trug auch bei, dass beide Tech-Konzerne enttäuschende Quartalszahlen vorlegten. So hat sich das Wachstum bei Facebook deutlich verlangsamt, während Amazon im Einzelhandel unter den stark steigenden Kosten leidet.

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Eine Short-Position von AQR sei derzeit die Meme-Aktie AMC Entertainment. "Sie ist schrecklich bei allem, was uns wichtig ist", so Asness. "Sie ist super teuer, super unprofitabel und hat ein super hohes Beta und Vola", sagte Asness mit Blick auf die Kinokette und deren Aktien. "Ich fordere alle Meme-Aktien-Maniacs heraus, uns zu verletzten", sagte Asness scherzhaft. Im vergangenen Jahr hatten Privatanleger mit Käufen von Meme-Aktien sogenannte Short Squeezes ausgelöst und Hedgefonds in Bedrängnis gebracht, die diese Aktien zuvor leerverkauft hatten.

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Asness wies in dem Interview auch darauf hin, dass man seine Aussagen zu einzelnen Aktien nicht überbewerten solle, weil AQR in der Regel eine sehr große Anzahl unterschiedlicher Long-Positionen und unterschiedlicher Short-Positionen hält und einzelne Aktien für die Gesamtperformance nicht unbedingt stark ins Gewicht fallen.

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