Wiederwahl Bushs ohne Impulse für die Börsen
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Ähnlich wie in den Vormonaten waren auch im Oktober die Kapitalmärkte von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren belastet. So standen die Angst vor weiter steigenden Ölpreisen und Terrorgefahren sowie die Unsicherheit über die tatsächliche Stärke der US-Wirtschaft im Fokus der Marktteilnehmer. Darüber hinaus belastete der lange Zeit offene Ausgang der Präsidentschaftswahlen die Märkte. Von der nunmehr erfolgten Wiederwahl George W. Bushs erwarten wir allerdings keine nachhaltigen Impulse für die Börsen.
Bestimmender Faktor wird vielmehr die zukünftige Entwicklung des Ölpreises bleiben. Der Ölpreis wird sich nach unserer Einschätzung mittelfristig eher weiter zurückbilden als erneut ansteigen. Mit der Beseitigung der Hurrikanschäden in der Golfregion sollten sich die Angebotsbedingungen für Rohöl wieder verbessern.
Auch wenn das BIP im 3. Quartal lediglich um annualisiert 3,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen ist (anstatt wie erwartet um 4,3 Prozent), hat der starke Anstieg des Privaten Verbrauchs die Fed dennoch dazu veranlasst, das Ende des "soft patch" des 2. Quartals auszurufen.
Die robuste Kauflaune der Konsumenten ist sicherlich ein positives Zeichen. Wir sind inzwischen aber etwas pessimistischer für das amerikanische Wachstum geworden und haben unsere Wachstumsprognose für 2004 von zuvor 5 auf 4,4 Prozent nach unten angepasst. Kritisch ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung einiger wichtiger Frühindikatoren, wie z.B. des ISM-Index. Im Laufe des 1. Quartals 2005 sollte es hier aber zu einer Bodenbildung kommen, so dass für die Fed auch weiterhin kein Grund besteht, von ihrer geplanten Zinserhöhungspolitik abzugehen.
S&P 500 unverändert im Seitwärtstrend
Der vergangene Monat hat wieder einmal eine recht volatile Bewegung am US -Aktienmarkt mit sich gebracht. Nach einem Scheitern an der Widerstandsmarke bei 1.140 Punkten im S&P 500-Index folgte ein rascher Sturz auf 1.090 Punkte. Auslöser war zum einen ein neuer Rekordstand des Rohölpreises von über 55 US-Dollar pro Barrel. Zum anderen hat der New Yorker Staatsanwalt Spitzer Geschäftspraktiken zwischen Versicherungsbrokern und -unternehmen untersucht. Dies führte zu Kursverlusten der betroffenen Aktien von bis zu 50 Prozent, nachdem diese Unternehmen durch überhöhte Prämien und fingierten Wettbewerb Kunden benachteiligt haben.
Die Berichtsaison zum 3. Quartal hat bislang keine größeren Überraschungen gebracht, so dass die erwartete Gewinnsteigerung um knapp 15 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal keine Hürde sein sollte. Dass sich das BIP im 3. Quartal leicht unter den Erwartungen entwickelt hat, sollte ebenso in den Aktienkursen eingepreist sein. Positiv ist außerdem, dass sich Technologieaktien seit August deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt haben. Dies ist in der Regel ein guter Vorlaufindikator für einen steigenden Gesamtmarkt. Insofern rechnen wir im Verlauf der letzten beiden Monate dieses Jahres mit einem neuen Höchststand des S&P 500-Index auf etwa 1.200 Punkte.
Weiterer Renditerückgang möglich
Die genannten Unsicherheiten haben im Oktober für eine Fortsetzung des Zinssenkungstrends lang laufender Staatsanleihen gesorgt. Der damit zum Ausdruck gebrachte Konjunkturpessimismus erscheint uns jedoch übertrieben, da wir nicht davon ausgehen, dass die USKonjunktur wieder in eine Rezession abgleitet. Dennoch ist unsere Positionierung gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral, da aufgrund des schwachen Sentiments und der Marktpositionierung ein weiterer Renditerückgang als Überschießen nicht auszuschließen ist.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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