Kommentar
17:55 Uhr, 13.01.2017

DAX schafft mageres Wochenplus - Glänzende Gewinne bei US-Großbanken

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  • BaFin ermittelt wegen Insiderhandel mit Linde-Aktien
  • Deutscher Staat sparte beim Schuldendienst seit 2008 ca. 240 Mrd. Euro
  • Diesel-Affäre: VW gibt zu, vorsätzlich vertuscht zu haben
  • Deutsche Bank erwägt Kürzung der Bonuszahlungen
  • Ex-VW-Manager droht lebenslange Haftstrafe in den USA
  • Fiat Chrysler steht im Verdacht, die Emissionswerte von Stickoxiden bei Diesel-Motoren gefälscht zu haben
  • Finanzminister Schäuble wehrt sich gegen Forderungen nach sofortigen Steuersenkungen
  • Fed-Chefin-Yellen zeigt sich unbesorgt. Die Risiken liegen im langfristigen Konjunkturausblick
  • Teilerfolg für Fresenius Medical Care in den USA

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt geht es wieder aufwärts. Der DAX stieg am Freitag um 0,94 Prozent auf 11.629,18 Punkte. Auf Wochensicht steht damit ein mageres Plus von rund einem Viertel Prozent zu Buche. Bankenwerte waren am Freitag europaweit gefragt, nachdem drei große US-Banken am Freitag mit ihren Geschäftszahlen überzeugt hatten. Auch der US-Einzelhandelsumsatz fiel besser als erwartet aus.

Unternehmensnachrichten

  • Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin hat eine förmliche Untersuchung wegen möglichem Insiderhandel mit Linde-Aktien eingeleitet. Medienberichten zufolge geht es dabei unter anderem um Transaktionen von Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. Die Bafin hatte bereits im August 2016 eine routinemäßige Überprüfung eingeleitet, nachdem die Pläne zur Fusion von Linde und Praxair erstmals öffentlich bestätigt wurden und die Aktien um rund 20 Prozent zulegten. Reitzle hatte im Juni 2016 Linde-Aktien im Wert von insgesamt rund einer halben Million Euro gekauft, während unternehmensintern bereits über eine Fusion mit Praxair diskutiert wurde, dies öffentlich aber noch nicht bekannt war.
  • Die Bank of America hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 16,2 Mrd. US-Dollar erzielt. Das war etwas mehr als von Experten erwartet und 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei profitierte die Bank von steigenden Zinsen, einem besseren Geschäft mit Anleihen und niedrigeren Kosten. Die Bank will nun das Tempo bei den Aktienrückkäufen erhöhen.
  • Die US-Großbank Wells Fargo hat im vierten Quartal weniger verdient. Der Überschuss sank von 5,6 im Vorjahr auf 5,3 Mrd. US-Dollar. Die Erträge stagnierten bei 21,6 Mrd. US-Dollar.
  • Der US-Vermögensverwalter BlackRock hat im Schlussquartal 2016 mit 5,15 US-Dollar je Aktie mehr verdient als erwartet. Analysten waren von einem Gewinn von 5,05 US-Dollar ausgegangen.
  • Der US-Finanzinvestor KKR hat die Werkzeugsparte der japanischen Hitachi für 1,3 Mrd. US-Dollar erworben.
  • Die indische Airline SpiceJet hat dem US-Flugzeugbauer Boeing einen Großauftrag beschert. Die beiden Unternehmen teilten mit, die Inder hätten insgesamt bis zu 205 Jets bestellt.
  • Die Deutsche Bank steht vor einer Kürzung ihrer Bonuszahlungen. „Da werden wir den Gürtel enger schnallen müssen. Ich glaube, dass es eine deutliche Reduktion geben wird", zitierte die "Börsen-Zeitung" aus Aufsichtsratskreisen. Auch der Vorstand denke intensiv über eine Kürzung der variablen Vergütung nach, hieß es. Die Boni werden im März ausgezahlt, daher bleibe nicht mehr viel Zeit für eine Entscheidung.
  • In die zuletzt immer umstrittenere geplante Großfusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange (LSE) kommt Bewegung. Im Streit über den künftigen Hauptsitz wollen die beiden Unternehmen nun offenbar auf das Land Hessen zugehen. Am nächsten Dienstag werden sich alle wesentlichen Entscheider mit den hessischen Spitzenpolitikern treffen, wie die FAZ berichtet.
  • Welche Ausmaße die Abgas-Affäre von Volkswagen wirklich hat, zeigen aktuelle Zahlen. Etwa 40 Beschäftigte von Volkswagen und der Tochtergesellschaft Audi haben im August und September 2015 Tausende Dokumente beiseite geschafft oder gar gelöscht, um die Manipulation von Schadstoffmessungen in den USA zu vertuschen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Bezug auf Unterlagen, die von der US-Justiz im Rahmen des Vergleichs mit VW veröffentlicht wurden. Volkswagen habe demnach zugestimmt, dass diese Informationen wahr seien, heißt es.
  • Die US-Umweltbehörde EPA hat den italienisch-amerikanischen Autohersteller FiatChrysler im Visier. Der Vorwurf lautet auf Manipulation der Emissionswerte von Stickoxiden bei rund 100.000 Dieselwagen. Der Konzern setze eine illegale Software zur Abgaskontrolle ein, die den Regulierern nicht offengelegt worden sei. Dies verstoß gegen Umweltgesetze. FiatChrysler warf der Behörde "Effekthascherei" vor und ist der Ansicht, sich mit der Abgastechnik auf legalem Boden zu bewegen. Die FiatChrysler-Aktie stürzte am Donnerstag an der Wall Street in der Spitze um gut 18 Prozent ab.
  • Der in den USA wegen mutmaßlicher Beteiligung am Abgas-Skandal festgenommene VW-Manager bleibt in Haft. Dem 48-jährigen wird der Versuch vorgeworfen, Abgas-Manipulationen vertuscht und Ermittler in die Irre geführt zu haben. Nach Angaben des US-Justizministeriums drohen dem Mann bis zu 169 Jahre Haft. Wegen Betrugs angeklagt sind fünf weitere frühere und aktuelle Führungskräfte unterhalb des Volkswagen-Vorstands. Diese halten sich aber in Deutschland auf.
  • Der US-Flugzeughersteller Boeing hat einen Großauftrag von Spicejet über weitere 100 Flugzeuge des Typs 737-8 MAX erhalten. Zudem hat sich Spicejet Optionen für 50 weitere Maschinen gesichert.
  • Teilerfolg für Fresenius Medical Care in den USA: Ein US-Gericht hat eine Verordnung, nach der die Wohltätigkeitsorganisation AKF Dialysepatienten künftig keine Zuschüsse mehr für Zusatzversicherungen zahlen darf, per einstweiliger Verfügung zunächst für zwei Wochen außer Kraft gesetzt.

Konjunktur & Politik

  • Die Stimmung der US-Konsumenten bleibt auf solidem Niveau. Der Konsumklimaindex der Uni Michigan notiert im Januar bei 98,1 Punkten. Experten hatten aber einen Anstieg auf 98,6 Zähler, nach 98,2 Punkten im Dezember, erwartet.
  • Im Jahresvergleich stiegen die Erzeugerpreise in den USA im Dezember um 1,6 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Gegenüber dem Vormonat legten die Preise um 0,3 Prozent zu.
  • Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im Dezember mit 0,6 Prozent etwas stärker gestiegen als erwartet. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Gleichzeitig wurde der Anstieg im Vormonat von 0,1 auf 0,2 Prozent nach oben revidiert.
  • US-Starinvestor George Soros ist die überraschende Marktreaktion nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen zum Verhängnis geworden. Er setzte offenbar nicht auf Kursteigerungen. Der Investor verlor nach der Wahl laut Informationen des „Wall Street Journal“ fast eine Milliarde US-Dollar. Soros habe nach der Wahl nicht an eine nachhaltige Kurssteigerung geglaubt und daher auf einen baldigen Fall der Kurse gewettet, berichtet auch das „Handelsblatt“.
  • Neue Berechnungen der Deutschen Bundesbank, die dem „Handelsblatt“ vorliegen, zeigen, dass der deutsche Staat — Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung — beim Schuldendienst seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 rund 240 Mrd. Euro eingespart haben. Allein im vergangenen Jahr hätte der Staat 47 Mrd. Euro mehr ausgeben müssen, wenn die Zinsen heute noch auf dem deutlich höheren Niveau von vor der Finanzkrise im Jahr 2007 lägen, schreibt das Blatt. Musste Schäuble im Jahr 2009 bspw. noch 38 Mrd. Euro für den Schuldendienst ausgeben, waren es 2016 "nur" 17,5 Mrd. Doch in dem Zinsverfall liege auch ein großes Risiko, heißt es in dem Bericht: „Sobald die Zinsen wieder steigen und damit die Ausgaben für den Schuldendienst, drohen die öffentlichen Haushalte schnell wieder in Schieflage zu geraten“.
  • Die CDU will den Europäischen Stabilitätsmechanismus mit einer "Insolvenzordnung für Euro-Staaten" ergänzen, wie die Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Erklärung für die Klausur des CDU-Vorstands im Saarland berichtet.
  • DIW-Chef Marcel Fratzscher wertet die jüngsten Aussagen Trumps als Signal für die deutsche Wirtschaft, über alternative Investitionsstandorte nachzudenken. „Wir müssen uns in Deutschland von der Hoffnung verabschieden, die USA könnten ein Anker der Stabilität und eine Wachstumslokomotive in den kommenden Jahren sein“, sagte er dem "Handelsblatt".
  • Trotz eines Haushaltsüberschusses von gut sechs Milliarden Euro in 2016 hat sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegen sofort wirkende Steuersenkungen ausgesprochen. „Aus dem Überschuss, der sich am Ende eines Jahres ergibt, können Sie nicht dauerhafte Steuersenkungen finanzieren. Das ist nicht seriös", sagte er der "Bild"-Zeitung. „Anstelle eines Schnellschusses brauchen wir eine umfassende Reform in der nächsten Wahlperiode - bei der Lohnsteuer und bei der Unternehmenssteuer." Laut Schäuble sei eine Steuerentlastung von jährlich 15 Mrd. Euro in der nächsten Legislaturperiode nach 2017 "möglich und notwendig", berichtet die Süddeutsche Zeitung.
  • Nach Worten von US-Notenbankchefin Janet Yellen entwickelt sich die Konjunktur derzeit zufriedenstellend. Die kurzfristigen Risiken für den Konjunkturausblick der Fed seien überschaubar, sagte die Fed-Chefin bei einer Diskussion mit Lehrern und Erziehern. Der Arbeitsmarkt sei ziemlich robust, das Lohnwachstum beginne anzuziehen und die Inflation nähere sich den Fed-Zielen von 2 Prozent. Auf lange Sicht sei sie jedoch besorgt, betonte Yellen. Die größten Risiken seien das träge Wachstum der Arbeitsproduktivität und die sich vergrößernden Lohnungleichheiten.
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz Dezember
14:30 Uhr - US: Erzeugerpreise Dezember
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Januar (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Lagerbestände November

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  • fk08
    fk08

    1 Mia $ Verlust? Hatte er einen put knock-out auf den DOW bei 19900 Barriere? Kann es fast nicht glauben, dass ein Börsenguru wie er so riskant spekuliert.

    12:09 Uhr, 13.01. 2017

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