Analyse
12:34 Uhr, 17.12.2013

Wie viel Regulierung braucht die Banken-Branche?

Auch wenn das Image vieler Banken selten schlechter war als gegenwärtig, scheint die Branche damit relativ gut zurecht zu kommen. Das sehen auch die Anleger so. Ein neues Bonus-Cap-Zertifikat der RCB bietet Investoren ein sehr interessantes Chance-Risiko-Profil.

Erwähnte Instrumente

  • Capped Bonus Zertifikat auf EURO STOXX Banks
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Die Banken kommen einfach nicht aus den negativen Schlagzeilen, jagt doch im Sektor ein Skandal den nächsten. So wurde erst vor kurzem von der EU-Kommission gegen sechs internationale Großbanken wegen der illegalen Manipulation von Referenzzinssätzen wie dem Libor und dem Euribor, die Rekordbuße von 1,71 Mrd. Euro verhängt, davon allein für den Klassenprimus Deutsche Bank die Summe von 725 Mio. Euro, da steht schon wieder ein neuer, noch schwerwiegender Verdacht im Raum. So sollen einige global operierende Geldhäuser im großen Stil Währungskurse und möglicherweise auch Edelmetallpreise beeinflusst und dabei illegale Absprachen getroffen haben. Laut „Sueddeutsche.de“ ermitteln bereits Finanzbehörden rund um den Globus mit Hochdruck daran. Dagegen stellen Meldungen wie die aktuelle Verurteilung eines ehemaligen Goldman-Sachs-Bankers wegen nicht genehmigter Milliarden-Geschäfte zu neun Monaten Haft und einer Zahlung von 118 Millionen US-Dollar an seinen früheren Arbeitgeber eigentlich nur noch eine kleine Randnotiz dar. Kein Wunder, das sich auch die Politik in Person von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in das Thema einschaltete und von einer noch weitergehenden und schärferen Regulierung sprach, was wiederum Deutsche-Bank-Chef Jürgen Fitschen heftig erzürnte. EZB-Direktor Asmussen brachte das Thema mit der Frage auf den Punkt, „ob es sich noch um Fehlverhalten einzelner handele, oder ob das System falsche Anreize setze und interne und externe Kontrollen nicht ausreichten“. Er sprach sich dabei sogar für eine künftige staatliche Festsetzung von Referenzsätzen aus. Aussagen wie diese zeigen ganz deutlich die Unfähigkeit der Politik, den Geist, den man einst entweichen ließ, wieder zurück in die Flasche zu bekommen.

Europäischer Banken-Index mit Rückschlagschutz

Den Aktienkursen der europäischen Großbanken konnten die jüngsten Nachrichten ganz nach dem Motto „ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“ in der Summe kaum etwas anhaben. So liegt der Euro STOXX Banks Index, der aktuell 28 Geldinstitute aus dem Euroraum bündelt, auf Wochensicht gerade einmal mit knapp 1,5 Prozent im Minus. Im Gesamtjahr 2013 konnte dagegen schon ein Plus von über 19,50 Prozent auf Jahressicht sogar von über 23 Prozent erzielt werden. Sollte die Konjunktur in den nächsten Monaten anspringen und sich die Krisenängste weiter verflüchtigen, könnte der noch immer sehr günstig bewertete Sektor durchaus zu den positiven Überraschungen 2014 gehören. Allerdings besteht bei einer Verschärfung der Krise auch ein entsprechend hohes Rückschlags-Potential. Wer nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden möchte, könnte deshalb das neue Bonus-Cap-Zertifikat der österreichischen Raiffeisen Centrobank (RCB) auf die Benchmark (RCE79A) ins Kalkül ziehen. Die Zeichnung des 3-jährigen Produkts läuft noch bis Dienstag. Die Barriere wird am 19. Dezember bei 55 Prozent des Startkurses festgelegt. Sollte der Euro STOXX Banks bis zum Laufzeitende am 15. Dezember 2016 niemals 45 oder mehr Prozent an Wert verlieren, erhält der Anleger die maximale Rückzahlung von 126 Prozent des Nennbetrags. Sollte jedoch ein Schwellenereignis eintreten, ist das Papier einem Direktinvestment gleichgestellt. Die Tilgungssumme würde sich in diesem Fall nur noch nach der tatsächlichen Indexentwicklung seit Emission richten.

Der Börse Go Tipp:

Die Stabilität vieler Banken-Titel ist trotz der zahlreichen zum Großteil hausgemachten Probleme beachtlich. Etwas konservativere Anleger können mit dem neuen Bonus-Cap-Zertifikat der RCB mit einem 45-prozentigen Puffer auf die Branche setzen. Auch die Seitwärtsrendite-Chance von rund acht Prozent p.a. ist durchaus interessant. Allerdings ist nach oben aufgrund des Caps nicht mehr drin.

Euro STOXX Banks Bonus-Cap-Zertifikat

Emittent/WKN:

Raiffeisen Centrobank / RCE79A

Laufzeit:

20.12.2016

Preis: (in Zeichnung bis 18.12.2013)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 2 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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