Kommentar
17:19 Uhr, 30.06.2014

Wie nutzt man das neue FXCM-FX-Real-Volumen?

Erwähnte Instrumente

FXCM bietet FXCM-Kunden seit kurzem die Möglichkeit in Echtzeitzeit das im FX-Bereich getätigte Volumen zu studieren und als Entscheidungshilfe mit ins Trading einzubeziehen.

Zum Download des Indikator klicken Sie http://www.fxcmapps.com/trading-station/real-volumetransactions-indicators/

Wie die meisten FX-Trader bereits wissen, ist der FX-Spot-Markt ein primär außerbörslich gehandelter Markt, anders als beispielsweise Aktien oder Futures. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass es keinen zentralen Ort gibt, der diese Volumendaten im Spot-FX-Bereich akkurat liefert.

FXCM hat in diesem Zusammenhang allerdings einen entscheidenen Vorteil, der das FX-FXCM-Retail-Volumen sehr wertvoll werden lässt: FXCM Inc. (NYSE: FXCM) ist ein globaler Online-Anbieter im Devisenhandel und darauf bezogener Dienstleistungen für Einzel- und institutionelle Kunden weltweit. Im Mai 2014 verzeichnete FXCM ein Einzelkunden-Volumen von $263 Milliarden USD oder durchschnittlich $12,0 Milliarden täglich.

Zwar repräsentiert dies nur einen Bruchteil des durchschnittlich am FX-Markt täglich gehandelten Volumens von $5,3 Billionen USD. Ausgehend von der Tatsache aber, dass FXCM rund 200.000 aktive Kunden hat und diese bei FXCM getätigten Umsätze und das bei FXCM „gedrehte“ Volumen im FX-Retail-Bereich in Relation zur Konkurrenz im FX-Retail-Bereich eine nicht unwesentlichen Teil ausmacht, steht außer Frager, dass dies dennoch richtig angewandt eine wichtige Information und Waffe im Arsenal eines Traders sein kann.

Die Theorie hinter dem Volumen

Das Handelsvolumen in einem Asset gibt die Höhe der getätigten Umsätze in einem bestimmten Zeitfenster an. Jedem Käufer tritt bei einer Finanztransaktion ein Verkäufer entgegen. Der Umsatz, mit welchem die Transaktion unterlegt ist wird dann im „Volumen“ eingefangen.

Beispiel: Trader A kauft 10.000 Einheiten EUR/USD, Trader B verkauft 10.000 Einheiten EUR/USD. Resultat: Volumen zeigt einen Umsatz von 20.000 Einheiten.

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Nicht zu verwechseln ist dies mit den getätigten Transaktionen, auf das wir in diesem Artikel etwas später ebenfalls eingehen werden, obwohl die getätigten Transaktionen, um bei unserem Beispiel zu bleiben, ebenfalls zwei Transaktionen umfasst.

Allerdings: würde Trader A 10.000 Einheiten EUR/USD kaufen und Trader B 5.000 Einheiten verkaufen, Trader C ebenfalls, dann erhielte man drei Transaktionen, dennoch einen Umsatz / Volumen von 20.000.

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Bereits an dieser Stelle wird der aufmerksame Leser einwerfen, dass dort ein Widerspruch aufzutreten scheint: wenn das Volumen einzig die Anzahl getätigter Umsätze in einem bestimmten Zeitintervall beinhaltet, wie kann dann die Argumentation gehalten werden, dass Retail-Trader zum Großteil Geld verlieren?

Mit dem Wissen um die höhere Profitabilität von Tradern, die durchschnittlich größere Volumina am FX-Markt bewegen und mit einem geringeren, effektiven Hebel arbeiten (Details: [Link "Mit wie viel Kapital sollte ich Devisen handeln?" auf www.dailyfx.com/... nicht mehr verfügbar]) wird dies klarer, die Aufsplittung der getätigten Transaktionen beantwortet diese Frage: hohe Volumina in Verbindung mit einer gesteigerten Anzahl an Transaktionen lässt den Schluss zu, dass der Kauf / Verkauf einer größeren Positionen in viele kleinere Positionen „aufgeteilt“ wurde.

So kann bspw. im folgenden Chart bzw. Beispiel davon ausgegangen werden, dass der Bruch des Wochen- und Vortagestief im GBP/USD eher nachhaltiger Natur war, der Rücklauf an das an das Ausbruchlevel unter fallenden Umsätzen einen potentiellen Short-Einstieg in Trendrichtung favorisierte:

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Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

Die Ereignisse „hinter den Kulissen“ lassen sich derart zusammenfassen:

  • Der Bruch der gestrichelten roten Linie ist mit dem höchsten Tagesumsätz einhergegangen und gleichzeitig der höchsten Anzahl getätigter Transaktionen.
  • Wie wir aus den Aufzeichnungen zum Speculative Sentiment Index von FXCM wissen, tendiert der klassische, unprofitable Retail-Trader dazu Schwäche zu kaufen und Stärke zu verkaufen
  • Wie wir zudem wissen trifft gleiches auf Trader zu, die mit in Relation zu ihren (zumeist kleinen) Konten zu aggressiven Hebeln am Markt agieren, während die Profitabilität der mit geringeren Hebeln am Markt agierenden (zumeist größeren) Konten höher liegt (Details: [Link "Mit wie viel Kapital sollte ich Devisen handeln?" auf www.dailyfx.com/... nicht mehr verfügbar])
  • In diesem Zusammenhang darf davon ausgegangen werden, dass diese proftableren Trader nach der professionellen Devise „Kaufe Stärke und verkaufe Schwäche“ verfahren
  • Ergebnis: das gesteigerte Volumen in Verbindung mit der erhöhten Transaktionanzahl liefert, dass wenige, große Verkaufsorders von vielen, kleinen Kauforders aufgesogen wurden.

Es zeigt sich also: auch wenn die Aufzeichnung des Volumens tendenziell sehr einfach ist, das Volumen scheinbar wenig an Informationen beinhaltet, trügt dieser Eindruck gewaltig. So beinhaltet das getätigte Volumen auf einem bestimmten Kursniveau eine große Fülle an Informationen, die der Trader, wie oben gezeigt, gewinnbringend in seinem Trading einfließen lassen kann.

Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de

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Über den Experten

J. Klatt
J. Klatt

Jens Klatt ist Gründer und Geschäftsführer von Jens Klatt Trading. Er ist Autor des deutschsprachigen Trading-Bestsellers "Forex-Trading: Grundlagen, Strategien und Methoden für den erfolgreichen Devisen-Trader" und seit mehr als 10 Jahren als Analyst und Trader in der Finanzbranche tätig. Neben seiner Markteinschätzung und ausgewählten Trading-Setups für die Devisenmärkte, Aktienindizes und Rohstoffen, sowohl fundamental, technisch, als auch sentimenttechnisch börsentäglich kostenlos um 10:30 Uhr im Morning Meeting, agiert er zudem als Vermögensverwalter und Trading-Coach, wo er das Wissen weitergibt, mit welchem professionelles Vermögens-Management stattfindet. Ausgehend von seiner langjährigen Expertise an den Finanz- und besonders Devisenmärkten ist er zudem ein gern gesehener Interview-Gast im deutschen Fernsehen, z.B. bei N24.

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