Wie Afrika zu einem Problem Chinas werden könnte
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Der Konflikt zwischen den USA und China, der sich oberflächlich als Handelskonflikt darstellt, ist hinlänglich bekannt. Nicht so bekannt ist der beginnende Aufstand eines Kontinents. China hat in den vergangenen Jahren massiv in Afrika investiert. Jetzt wird die Rechnung präsentiert.
Das 21. Jahrhundert ist in zumindest einer Hinsicht ein afrikanisches Jahrhundert. Geht es um Bevölkerungswachstum, dann ist Afrika ganz vorne mit dabei (Grafik 1). Zuletzt lag die Bevölkerung bei 1,2 Mrd. Menschen. Bis Ende des Jahrhunderts wird sie auf 4,5 Mrd. steigen.
Im Rest der Welt tut sich hingegen wenig. Für Asien wird ein Anstieg auf 4,8 Mrd. erwartet, also „nur“ 400 Mio. Menschen mehr als jetzt. 400 Mio. ist eine große Zahl, vor allem, wenn man sie mit Europa vergleicht. Hier nimmt die Bevölkerung um fast 100 Mio. ab. Damit ist der Zuwachs in Asien fast genauso groß wie die Gesamtbevölkerung in Europa.
Was das Bevölkerungswachstum anbelangt, ist Afrika auf Platz 1 und wird von dort auch nicht verdrängt werden. Bis Ende des Jahrhunderts werden 40 % der Weltbevölkerung auf diesem Kontinent leben (nach UN Schätzung). Eigentlich ist es da dumm, wenn man nicht in Afrika investiert.
Selbst wenn der Wohlstand nicht steigt, wächst die Wirtschaftsleistung, da die Bevölkerung wächst. Der Kontinent wird damit in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Absatzmarkt. Wirklich erkannt hat das bisher niemand. Nur China investiert.
Die Gründe für die Investitionen sind vielfältig. Einerseits will China Zugriff auf die Rohstoffe haben, andererseits will es auch seine Produkte verkaufen. China wurde als Investor bisher mit offenen Armen empfangen. Im Gegensatz zu Europa und Nordamerika kommt mit dem Geld und mit den Krediten keine politische Verpflichtung. China besteht nicht darauf, dass ein bestimmtes politisches System installiert wird, dass Menschenrechte gewahrt werden usw.
Gratis ist das Geld trotzdem nicht. Das Geld ist oftmals daran geknüpft, dass Projekte mit chinesischen Arbeitern und Unternehmen umgesetzt werden. Staaten nehmen Kredite bei China auf, um Infrastruktur zu bauen. Mit den Krediten bezahlen sie dann chinesische Unternehmen, um zu bauen. Im Prinzip subventioniert China dadurch indirekt seine eigene Wirtschaft.
Zusätzlich zu diesem System müssen die Kredite natürlich auch bedient werden. Gelingt das nicht mehr, kann China auf Vermögenswerte zugreifen. Schulden werden erlassen, aber nur, wenn man z.B. staatliche Unternehmen kaufen darf (für wenig Geld natürlich, es gibt ja den Kredit, der abgezahlt werden muss).
Auf Dauer geht das nicht gut. Das erfährt gerade Sambia. Es ist eines der Länder, die sich bei China stark verschuldet haben. Sambia ist ein großer Kupferproduzent. Die Währung ist daher mit dem Kupferpreis stark korreliert (Grafik 2). Vor einem Jahr brach die Korrelation auf. Die Währung wurde immer schwächer und befand sich zuletzt im freien Fall.
Das hat nichts mehr mit Kupfer zu tun, sondern damit, dass andere Investoren so langsam merken, wie schlimm die Lage ist. Die Kredite sind zu hoch und lassen sich auf Dauer nicht bedienen. Das Land steht vor einem Ausverkauf an China. Politisch gibt es dagegen noch keinen Aufstand. Ein kleiner Teil der Bevölkerung geht aber auf die Straße. Sie wollen keine Verpfändung des eigenen Landes an China.
Sambia ist nur ein Beispiel, welches repräsentativ für viele der über 50 Staaten auf dem Kontinent ist. Es ist ein kleiner Aufstand, aber immerhin, es ist einer.
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