Kommentar
21:15 Uhr, 26.03.2020

G20: Fünf Billionen Dollar für die Weltwirtschaft - Daimler verhandelt über milliardenschwere Kreditlinie

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  • Fed-Powell: Sind schon in der Rezession
  • Schockierende Zahlen vom US-Arbeitsmarkt
  • ifo Exporterwartungen stürzen ab
  • Gfk: Konsumklima durch Coronavirus schwer infiziert
  • WHO warnt vor zu früher Rückkehr zur Normalität
  • Coronavirus: Spanien verlängert Ausgangsverbot
  • Mehr als 1.000 Corona-Tote in den USA
  • Axel Springer will nun früher von der Börse gehen
  • Fresenius wappnet sich für Coronakrise
  • Evotec übertrifft 2019 eigene Ziele
  • Infineon zieht Prognose für 2020 zurück

DAX & Wall Street

  • Die Aktienmärkte haben ihre jüngste Erholung trotz desaströser Zahlen vom US-Arbeitsmarkt am Donnerstag fortgesetzt. Der DAX legte per Xetra-Schlusskurs um 1,28 Prozent auf 10.000,96 Punkte zu. Für positive Stimmung sorgen weiter die extremen Maßnahmen, die Regierungen und Notenbanken zur Bekämpfung der Krise angekündigt haben. Die G20-Staaten teilten nach einer Videokonferenz mit, dass die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer die Weltwirtschaft mit fünf Billionen US-Dollar unterstützen würden. Der Corona-bedingte Lockdown erheblicher Teile der Volkswirtschaften führt indes im laufenden Jahr zu gravierenden gesamtwirtschaftlichen Einbußen. Analysten erwarten, dass der Lockdown bis weit in das zweite Quartal hineinreicht. Im dritten Quartal könnte sich eine langsame Erholung bzw. Normalisierung anschließen. Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung des IW-Instituts zu einer massiven Bedrohung für die deutsche Wirtschaft geworden. Hält der aktuelle Lockdown nur bis Ende April an, dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2020 um rund fünf Prozent geringer ausfallen als ohne die Corona-Krise. Bei einem längeren Stillstand der Wirtschaft bis Ende Juni wären wegen der Ausgangssperren die Folgen gravierender: “In diesem Fall würde das BIP um zehn Prozent gegenüber einem normalen Jahresverlauf einbrechen.“ Die Coronakrise drückt auch die Verbraucherstimmung in Deutschland auf das niedrigste Niveau seit der Finanzkrise. Für April prognostizierten die Marktforscher der GfK am Donnerstag einen Rückgang ihres Konsumklima-Indikators um 5,6 Zähler auf 2,7 Punkte. Niedriger war der Wert zuletzt im Mai 2009. “Das Coronavirus hat massive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung in Deutschland“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl: “Handel, Hersteller und Dienstleister müssen sich auf eine Rezession einstellen. In der Nacht hat die EZB weitreichende Maßnahmen zur weiteren Stützung der Wirtschaft im Euroraum beschlossen. Unter anderem stockt sie ihre Wertpapierkäufe um 750 Mrd. Euro auf. EZB-Präsidentin Lagarde schrieb selbst über Twitter, dass es “keine Limits“ beim Einsatz der EZB für den Euro gibt. Die Anleger an den Aktienmärkten scheint das nicht zu beeindrucken. Vielmehr fragen sie sich, wie die Zeiten der Rezession aussehen. Mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung gab es den ersten Vorgeschmack darauf, wie stark das Coronavirus den amerikanischen Arbeitsmarkt treffen wird. Die Zahlen fielen desaströs aus.
  • Der S&P 500 beendete den Tag 6,2 Prozent höher, nachdem der US-Senat ein Stimuluspaket mit einem Volumen von zwei Billionen Dollar verabschiedet hat. Das Gesetz wird morgen vom Repräsentantenhaus wohl mit großer Mehrheit verabschiedet, auch wenn es zuvor Bedenken gab, dass einzelne Mitglieder die Passage verzögern könnten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Autobauer Daimler verhandelt über eine Kreditlinie im Volumen von 10 bis 15 Milliarden Euro mit Banken, wie Bloomberg berichtet. Der genaue Betrag der neuen Kreditlinie könnte bereits Anfang nächster Woche mitgeteilt werden, heißt es. Laut Bericht verfügt Daimler bereis über eine Kreditlinie in Höhe von 11 Milliarden Euro bis 2025 bei verschiedenen internationalen Banken. Die neue Kreditlinie würde zusätzlich hinzukommen.
  • Der Roboterhersteller Kuka traut sich angesichts der Coronavirus-Krise keinen Ausblick auf das laufende Gesamtjahr zu. Die Auswirkungen der Pandemie könnten zum aktuellen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Vorstandschef Peter Mohnen sagte, die Situation in China normalisiere sich zwar bereits wieder. In Europa und den USA sei Kuka aber derzeit stark von den Einschränkungen durch das Coronavirus betroffen.
  • Die für April geplante Übernahme des Ferienfliegers Condor durch die polnische Holding PGL droht zu kippen. Der Mutterkonzern der Airline LOT hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vor Abschluss des Geschäftes zusätzliche Forderungen an das Bundeswirtschaftsministerium gestellt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Condor bereits beantragt hat, den Überbrückungskredit von 380 Mio. Euro zu verlängern.
  • Der Motorenhersteller Deutz hat wegen der Corona-Krise die Prognose gestrichen und will bis zum 17. April den Großteil seiner Produktion herunterfahren. Das liege an der mangelnden Nachfrage, zum anderen daran, dass der erforderliche Mindestabstand keine effiziente Produktion zulasse. Es sei noch nicht klar, wie stark der Coronavirus das Geschäft beeinträchtigen werde, so Deutz im Ausblick.
  • Die Coronavirus-Pandemie, die sich derzeit weltweit immer weiter verschärft, verursacht massive Verwerfungen bei globalen Lieferketten, Endmärkten und der Konjunkturentwicklung insgesamt. Die Entwicklungen im Zuge der Pandemie sind sehr dynamisch und schränken die Vorhersagbarkeit stark ein. Deshalb zieht der Halbleiterhersteller Infineon seine bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurück. Ursprünglich hatte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr angenommen. „Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie können jedoch zu einer Abweichung von den bisherigen Erwartungen führen und zu einem spürbaren Umsatzrückgang im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
  • Volkswagen setzt die Produktion in seinem US-Werk im Bundesstaat Tennessee aufgrund der Coronavirus-Krise für eine weitere Woche aus. "Die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten bleibt unsere oberste Priorität", teilte Werksleiter Tom du Plessis am Mittwoch mit.
  • Caterpillar streicht wegen der Coronavirus-Krise seine Jahresprognose. Die Pandemie fange an, sich auf die Lieferkette auszuwirken, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Ursprünglich hatte Caterpillar für 2020 einen Gewinn je Aktie von 8,50 bis 10 US-Dollar erwartet. Eine neue Prognose gab das Unternehmen nicht ab.
  • Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtete, dass Apple die Markteinführung des neuen 5G-Smartphones um mehrere Monate verschieben wird. Ursprünglich sollte das neue Gerät im September auf den Markt kommen. Zwei Gründe werden angeführt. Die iPhone-Nachfrage ist in Zeiten von Covid-19 äußert schwach. Im Februar sanken die Smartphone-Verkäufe dramatisch. Aber auch bei der Entwicklung und Fertigung könnte es Hürden geben, die eine Verschiebung unabdingbar machen. Zudem soll es Engpässe in der Lieferkette geben. Spätestens im Mai soll eine Entscheidung geben.
  • Apple hat zehn Mio. Atemschutzmasken beschafft und spendet sie an US-Mediziner. Weitere Millionen Masken sollen in besonders schwer betroffene Regionen in Europa gehen, wie CEO Tim Cook über Twitter ankündigte. Sie würden Apple-Zulieferern abgekauft und die Aktion werde mit lokalen Regierungen koordiniert.
  • Der Halbleiterhersteller Micron Technology hat mit seinen Zahlen für das abgelaufene Quartal mit einem Gewinn von 0,45 Dollar pro Aktie die Erwartungen übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 4,8 Mrd. Dollar über den Prognosen. Analysten werteten den Ausblick des Chip-Herstellers für das dritte Geschäftsquartal angesichts der Auswirkungen des Coronavirus als stark.
  • Die geplante Fusion der Pfizer-Sparte Upjohn mit dem Gemerikahersteller Mylan findet wegen der Corona-Krise später statt. Nicht bis zur Jahresmitte, sondern erst in der zweiten Jahreshälfte ist der Abschluss zu erwarten, wie beide Seiten mitteilten. Es komme zu Verzögerungen im regulatorischen Prozess.
  • Die Börsenturbulenzen infolge der Corona-Krise haben JPMorgan Bloomberg zufolge einen Boom im Geschäft mit Finanzinstrumenten ausgelöst. Die Erträge aus Derivaten liegen seit dem Jahreswechsel demnach bereits bei rund 1,5 Mrd. Dollar. Dies sei mindestens doppelt so viel wie üblich und entspreche fast der Summe, die JPMorgan im ersten Quartal 2019 im gesamten Aktienhandel erzielt habe.
  • Amazon benötigt in der Coronavirus-Krise mehrere hundert zusätzliche Mitarbeiter in Deutschland. Um der Nachfrage der Menschen gerecht zu werden, seien 350 zusätzliche Voll- und Teilzeitstellen in der Logistik geplant, bestätigte ein Amazon-Sprecher am Donnerstag.
  • Facebook will in der Corona-Krise falsche Informationen über das Virus löschen, durch die Menschen zu Schaden kommen können. Das seien zum Beispiel falsche Informationen zur lokalen Ausbreitung der Krankheit, sagte Managerin Jessica Zucker der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich versuche Facebook, den Nutzern Zugang zu verlässlichen Informationen etwa von der Weltgesundheitsorganisation WHO zu erleichtern.
  • Der Technologiekonzern Bosch hat nach eigenen Angaben einen Coronavirus-Schnelltest unter anderem für Krankenhäuser und Arztpraxen entwickelt. Das Verfahren zum Nachweis von Virenerbgut soll von der Entnahme der Probe bis zum Ergebnis weniger als zweieinhalb Stunden brauchen, wie Bosch am Donnerstag mitteilte.
  • Der Solarkonzern SMA Solar hält an seinen Zielen für 2020 fest. „Das Coronavirus hat bisher nur geringe negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf", sagte Vorstandssprecher Jürgen Reinert. So soll der Umsatz im laufenden Jahr weiterhin auf 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro steigen. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat er eine Steigerung auf 50 bis 80 Millionen Euro im Blick.
  • Der Online-Marktplatzbetreiber Scout24 geht aufgrund der Coronavirus-Krise von einem Rückgang der Geschäftsaktivitäten aus. Die Folgen der Coronavirus-Pandemie seien zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht absehbar, teilte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen mit. Wie bereits bekannt, hatte das Unternehmen seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 gestrichen. Die zuvor erwartete Umsatzsteigerung von 6 bis 8 Prozent sei nicht mehr erreichbar, hieß es am Mittwochabend. Die Scout24-Aktionäre sollen trotz der Aktellen Unsicherheiten eine Dividende von 0,90 Euro je Anteilsschein erhalten und damit 0,26 Euro mehr als im Vorjahr.
  • Der österreichische IT-Dienstleister S&T sieht in der Corona-Krise nicht nur Nachteile. So gebe es im Bereich Medizintechnik und wegen der verstärkten Heimarbeit eine erhöhte Nachfrage, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem seien die Unternehmensbewertungen gesunken. Dies unterstütze die Strategie, auch durch Übernahmen zu wachsen.
  • Der europäische Flugzeugbauer Airbus reduziert im Zuge der Coronavirus- Pandemie drei Wochen lang die Produktion von Flügeln. Betroffen sind nach Angaben des Konzerns die Werke in Bremen und im britischen Broughton.
  • Der Autozulieferer ZF rechnet mit einem deutlichen Umsatzrückgang in diesem Jahr. Vorstandschef Wolf-Henning Scheider sagte am Donnerstag, er gehe davon aus, dass die Nachfrage in allen relevanten Märkten vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise erheblich beeinträchtigt sein werde. Konkrete Zahlen zu 2020 nannte er nicht: „Die gegenwärtige Unsicherheit hinsichtlich der weltweiten Ausbreitung und der Folgen des Coronavirus machen eine Prognose der Geschäftsentwicklung für das Jahr 2020 aus heutiger Sicht nicht möglich."
  • Der Gesundheitskonzern Fresenius mit seinen 86 Krankenhäusern will die Zahl seiner Intensivbetten in der Coronavirus-Krise ausbauen. Die Entwicklung verlaufe „viel dynamischer” als von ihm erwartet, sagte Fresenius-Vorstandschef Stephan Sturm der „WirtschaftsWoche”. Er sehe zwar derzeit keine Engpässe. Hygieneartikel wie Masken und Handschuhe seien ausreichend vorhanden. Allerdings könne er nicht garantieren, dass zum Höhepunkt der Krise Personal und Ausrüstung ausreichen werden. Von den derzeit rund 28.000 Intensivbetten in Deutschland stehen knapp 1.000 in den Helios Kliniken. „Wir werden die Zahl wohl nicht verdoppeln können, aber wir werden sie ganz erheblich steigern”, sagte Sturm. Beim Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung des Medizinkonzerns zeigt sich der Manager zuversichtlich. „Unser Betrieb läuft weiter, und unsere Produkte und Dienstleistungen werden mehr denn je gebraucht", sagte Sturm. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, laufe die Produktion reibungslos, in China arbeiteten die Fabriken „wieder auf vollen Touren".
  • Der Telekommunikationsanbieter United Internet will im laufenden Jahr eine stabile Geschäftsentwicklung erreichen. Umsatz und Ergebnis von United Internet sollen sich in diesem Jahr etwa auf dem Niveau von 2019 bewegen. Die Ausschüttung für das vergangene Jahr soll 0,50 Euro je Aktie betragen. Ein Jahr zuvor hatte es nur 5 Cent Dividende gegeben, weil United Internet mit seiner Tochter 1&1 Drillisch 2019 teure Mobilfunkfrequenzen für den neuen 5G-Datenfunk ersteigert hatte.
  • Der Biotechnologiekonzern Evotec hat seine Ziele für 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie „kritisch geprüft und leicht angepasst“. Der genaue Einfluss auf Umsatz und Ergebnis sei aktuell aber noch schwer vorhersagbar, so das Unternehmen. Evotec werde die weitere Entwicklung in dieser Ausnahmesituation weiterhin sehr genau beobachten und die Prognose aktualisieren, falls sich die Situation änderten sollte. Das Management erwartet aktuell einen Umsatz zwischen 440 und 480 Mio. Euro. Das Ebitda soll zwischen 100 und 120 Mio. Euro liegen.
  • Der Fotodienstleister Cewe hat im Rahmen der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz die Unternehmenszahlen 2019 vorgestellt: Im vergangenen Jahr hat Cewe den Umsatz um 10,1 Prozent auf 714,9 Mio. Euro gesteigert und damit das eigene Ziel (675 bis 710 Mio. Euro) übertroffen. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte mit 57,8 Mio. Euro (2018: 55,7 Mio. Euro) den oberen Rand des Zielkorridors (51 bis 58 Mio. Euro). Der positive Entwicklungstrend erlaubt es Vorstand und Aufsichtsrat, den Aktionären nunmehr zum elften Mal in Folge eine Dividendenerhöhung vorzuschlagen: Sie soll von 1,95 auf 2,00 Euro steigen. Die Auswirkungen der weltweiten Coronavirus-Pandemie seien derzeit aber noch nicht quantifizierbar, hieß es im Ausblick. Unter Berücksichtigung potenzieller Auswirkungen der Krise seien die aktuellen Jahresziele nach jetzigem Stand wohl nicht erreichbar.
  • Der Luxemburger Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown will wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst keinen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Das Unternehmen werde seine Ziele für 2020 inklusive der Auswirkungen durch das neuartige Coronavirus erst veröffentlichen, wenn mehr Klarheit über die Situation besteht, teilte der Konzern am Donnerstag mit.
  • Der Immobilienkonzern Hamborner Reit streicht seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen begründet dies in einer Mitteilung vom Mittwochabend mit einer vorübergehenden Gesetzesänderung zugunsten von Mietern, die wegen der Corona-Krise nicht zahlen können.
  • Der Medienkonzern Axel Springer will früher von der Börse abziehen als bislang geplant. Man bemühe sich, dass das Delisting bereits am 6. April oder in den Tagen bis zum 9. April wirksam vollzogen wird, wie es am Mittwoch in Berlin hieß. Bisher war der Rückzug für den 4. Mai geplant. So hatte man noch die Hauptversammlung der Aktionäre am 22. April abwarten wollen, diese verschiebt der Konzern aber wegen der Coronavirus-Krise. Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hat seinen Anteil an den Aktien des Medienkonzerns inzwischen auf rund 47,62 Prozent ausgeweitet.

Konjunktur & Politik

  • Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen gemeinsam die Corona-Krise bekämpfen und insgesamt fünf Billionen Dollar zur Stützung der Weltwirtschaft zur Verfügung stellen. "Wir bekennen uns nachdrücklich dazu, dieser gemeinsamen Bedrohung geeint entgegenzutreten", heißt es in einer Abschlusserklärung nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs. Die Staaten bekennen sich zu einem Austauch epidemiologischer Daten, einem Ausbau der Produktion medizinischer Güter und deutlich höheren Ausgaben für die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten. Zur Stützung der Wirtschaft habe man sofortige und ehrgeizige Maßnahmen eingeleitet um Arbeitnehmer und kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen. "Wir injizieren mehr als 5 Billionen US-Dollar in die Weltwirtschaft in Form einer gezielten Finanzpolitik, wirtschaftlichen Maßnahmen und Garantiesystemen, um den sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken", heißt es.
  • Die US-Wirtschaft könnte nach Ansicht von US-Notenbankpräsident Jerome Powell bereits in der Rezession stecken. Der Fed-Vorsitzende äußerte zugleich seine Hoffnung, dass die weltgrößte Volkswirtschaft im späteren Jahresverlauf wieder wächst. Zuvor müsse jedoch die Virus-Krise unter Kontrolle gebracht werden. „Der Virus gibt den Zeitplan vor", sagte Powell. Er stellte zudem heraus, dass die Fed trotz massiver Lockerungsschritte infolge der Krise noch über Mittel zur Krisenbekämpfung verfüge. Er betonte, dass der Notenbank „die Munition“ nicht ausgehen werde.
  • Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, rechnet nur mit einer schleppenden Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland nach dem gegenwärtigen Stillstand. „Ich befürchte, eine Normalisierung bis zum Sommer ist extrem unrealistisch", sagte Fratzscher dem Nachrichtensender Welt. „Selbst wenn die Wirtschaft dann wieder anlaufen könnte, also wenn man eine überzeugende Exitstrategie hat, dann können wir nicht damit rechnen, dass innerhalb von vier oder acht Wochen die Wirtschaft wieder rund läuft", erklärte der Ökonom. Man werde nur einen graduellen Anstieg sehen. Es brauche sehr lange, um die Wirtschaft wieder hochzufahren. Im "Idealfall, wenn wirklich der Exit im Mai/Juni gelingt" werde die Wirtschaft am Ende des Jahres wieder rund laufen. „Wir werden viele, viele Jahre auch noch einen wirtschaftlichen Schaden haben", warnte der DIW-Chef.
  • Das Informationsunternehmen Crifbürgel erwartet in diesem Jahr mehr private Insolvenzen. „Das Coronavirus wird die Wirtschaft schwer belasten, wobei die Auswirkungen heute noch gar nicht abschätzbar sind", sagte Geschäftsführer Christian Bock am Donnerstag. „Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass es in der Folge auch wieder mehr Privatinsolvenzen in Deutschland geben wird." Er rechne mit einem Anstieg um mindestens zehn Prozent.
  • Zahlen vom US-Arbeitsmarkt belegen, wie schwer die Pandemie des Coronavirus die Wirtschaft des Landes trifft: Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist nach oben geschnellt. Ihre Zahl hat sich von 282.000 in der Vorwoche auf den Rekordwert von nunmehr rund 3,3 Mio. verzehnfacht, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte.
  • Fed-Chef Jerome Powell hat sich heute an die Amerikaner gewandt und ihnen zugesichert, dass die Notenbank alles zu ihrer Unterstützung unternehmen wird. Laut Powell befinde man sich in einer außergewöhnlichen Situation, in der alle Bürger aufgerufen sind in die öffentliche Gesundheit zu investieren, indem sie daheim bleiben.
  • Das neuartige Coronavirus könnte nach Ansicht des Direktors des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, zu einem jährlich wiederkehrenden Problem ähnlich der normalen Grippe werden. Es sei bedenklich, dass die Zahl der bekannten Infektionen derzeit in der südlichen Hemisphäre ansteige, wo es langsam kälter werde, sagte Fauci am Mittwoch im Weißen Haus. Es sei daher vorstellbar, dass das Virus sich dort verbreite und dann im nächsten Winter wieder von dort ausgehend in die nördliche Halbkugel komme.
  • Die Bank of England (BoE) hat bei ihrer heutigen Ratssitzung den Leitzins stabil gehalten. Der Beschluss der Notenbanker fiel einstimmig. Vor wenigen Tagen hatte die BoE bei zwei Sondersitzungen den Schlüsselzins in zwei Schritten auf das Rekordtief von 0,10 Prozent gesenkt. Außerdem wurde das Volumen ihrer Anleihekäufe um 200 Mrd. auf 645 Mrd. Pfund erhöht.
  • Die US-Wirtschaft ist vierten Quartal 2019 noch robust gewachsen. Das US-BIP stieg in dritter Veröffentlichung um annualisiert 2,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Schon bei der zweiten Veröffentlichung war ein Plus von 2,1 Prozent genannt worden.
  • Der US-Senat hat wegen der Coronavirus-Pandemie ein massives Konjunkturpaket beschlossen, mit dem rund 2 Bio. Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden sollen. Das Gesetzespaket wurde in der Nacht zum Donnerstag ohne Gegenstimme angenommen. Nun muss noch das Repräsentantenhauses zustimmen.
  • Im deutschen Mittelstand geht die Sorge um, dass Hilfsgelder für Firmen rechtzeitig ankommen. Der Präsidenten des Mittelstandsverbundes, Eckhard Schwarzer, sagte am Donnerstag, die Verteilung der Mittel über die staatlichen Förderbanken und die Geschäftsbanken könnte in der bisherigen Systematik länger dauern als ein paar Wochen. Die allermeisten mittelständischen Betriebe, die auf Grund der staatlich verordneten Geschäftsschließungen nicht mehr in der Lage seien, Umsätze und damit frische Liquidität zu erwirtschaften, bräuchten das Geld aber nicht in 6 oder 10 Wochen - sondern sofort.
  • In der Eurozone hat sich das Wachstum der Geldmenge im Februar überraschend beschleunigt. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent (Vormonat 5,2 %), wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mitteilte.
  • Im März ist das Insee-Geschäftsklima in Frankreich so stark wie noch nie eingebrochen, wie aus Daten des Statistikamtes hervorgeht. Der Indexwert sei um 10 Punkte auf 95 Zähler abgesackt. Einen derart starken Einbuch hat es seit Beginn der Erhebung nicht gegeben.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) ist im Kampf gegen die Corona-Krise zum Einsatz ihres Anleihekaufprogramm OMT bereit. Man könne das Instrument falls nötig nutzen, um Volkswirtschaften der Eurozone in der Krise zu helfen, berichtete Bloomberg am Mittwoch. Das OMT-Programm wurde 2012 in der Euro-Schuldenkrise unter Präsident Mario Draghi aufgelegt. Es hätte der EZB erlaubt Anleihen von Staaten zu kaufen, um die Renditen der Papiere zu drücken
  • Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich massiv verschlechtert. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im März von minus 1,1 auf minus 19,8 Punkte gefallen. Dies ist laut ifo Institut der stärkste Rückgang seit der Wiedervereinigung und der niedrigste Wert seit Mai 2009. „Die Corona-Pandemie bremst den weltweiten Handel aus, die länderübergreifende Logistik wird schwieriger“, erklärte ifo Präsident Clemens Fuest. „Deutschland als Exportnation ist besonders davon betroffen“. Die Exporterwartungen sind in nahezu allen Industriebranchen gesunken, teilweise deutlich. Besonders hart trifft es die Autoindustrie, welche mit deutlichen Rückgängen bei den Exporten rechnet. Auch im Maschinenbau ist der Ausblick düster. Gleiches gilt auch für die Hersteller von Textilien und Bekleidung. Ein vergleichsweise moderater Rückgang war bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen und in der Chemischen Industrie zu beobachten.
  • Das Coronavirus (Covid-19) hat massive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung in Deutschland. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung müssen starke Einbußen hinnehmen. Folglich prognostiziert der Marktforscher GfK für April einen Wert von 2,7 Punkten und damit 5,6 Punkte weniger als im März dieses Jahres (revidiert 8,3 Punkte), wie aus der GfK-Konsumklimastudie für März hervorgeht. „Der starke Anstieg der Infektionen in Deutschland und die damit einhergehenden Maßnahmen bzw. Beschränkungen hat das Konsumklima aktuell einbrechen lassen“, erklärte Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Der Wert von 2,7 Punkten ist der niedrigste Wert seit Mai 2009. Damals lag das Konsumklima während der Finanz- und Wirtschaftskrise bei 2,6 Punkten“. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung ziehe die GfK ihre Konsumprognose von einem Prozent Wachstum für das Jahr 2020 zurück, so Bürkl. "Handel, Hersteller und Dienstleister müssen sich auf eine Rezession einstellen“.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die Einschränkungen zur Coronavirus-Eindämmung zu früh wieder zu lockern. „Das letzte, was Länder nun brauchen, ist, dass Schulen und Unternehmen öffnen, nur um dann wegen eines Wiederauflebens (des Virus) erneut zur Schließung gezwungen zu werden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
  • In Deutschland sind mehr als 37.000 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert, wie aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit fast 9700 Fällen sowie Bayern mit fast 7.300. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit 78,8 die meisten Infektionen. Mehr als 200 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben.
  • Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland lagen im vierten Quartal 2019 durchschnittlich 5,7 Prozent höher als im gleichen Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit verteuerten sich Wohnimmobilien weiterhin sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. In den sieben größten Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf waren Eigentumswohnungen 9,5 Prozent und Ein- und Zweifamilienhäuser 6,5 Prozent teurer als im Vorjahresquartal. In den anderen Großstädten ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern stiegen die Häuserpreise um 7,7 Prozent und die Preise für Eigentumswohnungen um 6,0 Prozent. Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden Wohnimmobilien im Durchschnitt teurer. Dort erhöhten sich die Preise für Häuser um 5,0 Prozent und für Eigentumswohnungen um 0,6 Prozent.
  • In den USA hat die Zahl der durch das Coronavirus ums Leben gekommenen Menschen am Mittwoch die Marke von 1’000 überschritten, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorgeht. Mehr als 68’500 Infizierte wurden bestätigt.
  • In dem besonders schwer von Coronavirus betroffenen Spanien müssen die Bürger nun sogar bis zum 11. April weitgehend zu Hause bleiben. Das Parlament in Madrid billigte einen Antrag der Regierung auf Verlängerung des Alarmzustands um weitere zwei Wochen. Die strenge Regelung ist seit dem 15. März im ganzen Land in Kraft.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Kampf gegen die Corona-Krise einen unbegrenzten Refinanzierungsrahmen für Geschäftsbanken eingeführt und den Bundesrat beantragt, den antizyklischen Kapitalpuffer für Geldhäuser auf Null Prozent zu setzten. Die neue Refinanzierungsfazilität werde ab Donnerstag eingeführt, teilte die SNB mit. So sollen die Banken mehr Geld erhalten und die Wirtschaft besser mit Krediten versorgt werden.

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