Kommentar
22:25 Uhr, 13.04.2021

DAX behauptet sich auf hohem Niveau - Inflation in den USA zieht stark an

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Notenbanker bringt erste geldpolitische Straffung ins Spiel
  • USA setzen Impfungen mit Johnson&Johnson-Vakzin aus
  • ZEW-Konjunkturerwartungen gehen zurück
  • Bundeskabinett beschließt Bundes-Notbremse
  • Bitcoin springt auf neues Rekordhoch
  • WHO: Kurve der Pandemie wächst exponentiell
  • Chinas Außenhandel erlebt enormes Wachstum
  • BDI lobt Bidens Konjunkturprogramm
  • Nordex kann sich vor Aufträgen kaum retten

Märkte & Wall Street

  • Die Börsen bleiben in Rekordlaune, allerdings vollzog sich der Handel am deutschen Aktienmarkt heute in engen Bahnen. Seit seinem Rekordhoch vor einer Woche bei rund 15.312 Punkten ging es beim DAX nur minimal abwärts. Mit einem Plus von 0,13 Prozent auf 15.234 Zähler beendete der deutsche Leitindex an diesem Dienstag den Handel. Einen kurzen Einbruch hatte es zur Mittagszeit gegeben. Aus Furcht vor einem Impfrückschlag war der DAX in die Verlustzone gerutscht. Die "New York Times" berichtete zum Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson. Wegen Berichten über Venenthrombosen verzögert sich der Marktstart in Europa. Das mögliche vorläufige Aus der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson hat auch die US-Standardwerte am Dienstag zeitweise belastet.
  • Der Bitcoin hat erneut ein Rekordhoch erreicht. Am Dienstag wurde die Digitalwährung auf der Handelsplattform Bitstamp zeitweise bei 62.741 US-Dollar gehandelt und damit so hoch wie noch nie. Im Vergleich zum Vortag stieg der Kurs um mehr als vier Prozent. Zuletzt hatte der Bitcoin im März ein Rekordhoch markiert. Marktbeobachter verwiesen als Begründung auf den Börsengang einer Handelsplattform für Kryptowährungen. Am Mittwoch wird in New York der Börsengang von Coinbase erwartet.
  • Der S&P 500 ist am Dienstag mit einem neuen Rekordhoch aus dem Handel gegangen, obwohl sowohl FDA, als auch das CDC einen vorläufigen Stop von Impfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson empfohlen hatten. Stark zeigten sich Mega-Caps wie Apple (+2,4 %), Microsoft (+1,0 %) oder Tesla (+8,6 %), während Growth-Aktien generell von sinkenden Renditen unterstützt wurden. Verantwortlich für den Rücklauf der Kapitalmarktzinsen war unter anderem eine phänomenal starke Auktion von 30-jährigen Anleihen. Morgen erwarten sich die Anleger von den USA Exportpreise, Erdöl-Lagerdaten und möglicherweise Kommentare von Fed-Chef Powell zur Lage der Geldpolitik.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat den Marktstart seines Impfstoffs in Europa bis auf Weiteres ausgesetzt. Das teilte der US-Konzern am Dienstag mit. Man habe Berichte über Sinusvenenthrombosen erhalten und sich für die Verzögerung entschieden. Der Konzern arbeite nun mit den Gesundheitsbehörden an der Untersuchung der Fälle.
  • Der in Asien starke Fahrdienstvermittler und Uber-Konkurrent Grab strebt einen Börsengang in New York an. Das Unternehmen aus Singapur will über die Fusion mit einer sog. SPAC auf kurzem Wege an die Nasdaq, wie es am Dienstag mitteilte. Grab wird bei dem Deal mit dem Tech-Investor Altimeter nach eigenen Angaben mit 39,6 Mrd. Dollar bewertet und strebt damit den bislang größten SPAC-Börsengang überhaupt an.
  • US-Gesundheitsbehörden raten zu einer sofortigen Aussetzung von Corona-Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson. Die Arzneimittelbehörde FDA und das Seuchenzentrum CDC verwiesen am Dienstag in einer Erklärung auf das Auftreten einer seltenen Thromboseart in sechs Fällen. Der Impfstoff sei in den USA bislang mehr als 6,8 Mio. Mal verimpft worden. J&J erklärte in einer ersten Stellungnahme, die Fälle seinen bekannt. Ein klarer kausaler Zusammenhang sei bislang nicht nachgewiesen worden.
  • Die Fluggesellschaft American Airlines erwartet für das erste Quartal einen bereinigten Verlust von 2,8 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz soll im Jahresvergleich um 62 Prozent niedriger ausfallen.
  • Große deutsche Textilhändler kritisieren die Pläne der Bundesregierung, im Infektionsschutzgesetz bei hohen Inzidenzzahlen einen härteren Lockdown für den Einzelhandel festzulegen. „Der Politik fällt wieder einmal nichts anderes ein, als den Einzelhandel zu schließen. Das ist keine Strategie - das sind willkürliche Maßnahmen, die auf dem Rücken einzelner Branchen und der Mitarbeiter ausgetragen werden", sagte der Chef des Modeunternehmens s.Oliver, Claus-Dietrich Lahrs, der Deutschen Presse-Agentur. Der Chef der Textilkette Ernstings family, Timm Homann, sprach von einem „Totalversagen des politischen Krisenmanagements". Die Änderung des Infektionsschutzgesetzes werde mit Argumenten begründet, die längst widerlegt seien. Für den Handel bedeuteten die Pläne der Bundesregierung eine weitere komplett verlorene Saison mit unverkaufter Ware und horrenden Kosten. Gleichzeitig gebe es keine seriösen Hilfestellungen für den Handel.
  • Der Volkswagen-Konzern und die IG Metall haben sich auf einen neuen Haustarifvertrag für rund 120.000 Beschäftigte in den sechs westdeutschen Werken geeinigt. Der Abschluss sieht ein um 2,3 Prozent erhöhtes Entgelt ab Januar 2022 vor, wie Volkswagen am Dienstag mitteilte. Zudem zahle das Unternehmen im Juni 2021 eine einmalige Corona-Beihilfe von 1.000 Euro rückwirkend für die Zeit seit März 2020. Im September erhalten die Mitarbeiter außerdem einmalig 150 Euro zur Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge. Eine bisherige Leistungskomponente wird im Mai in eine einheitliche Zulage von 150 Euro im Monat umgewandelt.
  • Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat ein Ermittlungsverfahren zur Rolle der Finanzaufsicht Bafin im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal eröffnet. Es handele sich strafrechtliche Ermittlungen gegen bisher unbekannte Personen, sagte eine Sprecherin der Behörde der Nachrichtenagentur dpa. Hintergrund sind Anzeigen von Wirecard-Aktionären. Sie werfen der Bafin vor, sie habe ihre Aufsichtspflichten verletzt.
  • Der Windkraftanlagenbauer Nordex kann sich laut Vorstandschef José Luis Blanco vor Aufträgen kaum retten. 5,5 Gigawatt an Leistung wurden 2020 installiert, was einem Plus von drei Vierteln im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zusätzlich dazu gingen Aufträge in Höhe von 6 Gigawatt ein. In den ersten Monaten 2021 gab Nordex bereits zahlreiche neue Vertragsabschlüsse bekannt. Die neueste Order: Die Hamburger haben von der VSB Gruppe einen Turbinen-Lieferauftrag für die 3-MW-Klasse in Polen erhalten. Der Projektentwickler hat elf Turbinen für ein Park mit insgesamt 42,6 Megawatt bestellt. Der Auftrag umfasst auch einen Premium Service-Vertrag der Turbinen über 20 Jahre.
  • Der Essenslieferant Just Eat Takeaway profitiert weiter vom anhaltenden Bestell-Boom. Insgesamt stiegen die Aufträge zu Jahresbeginn um fast 80 Prozent auf 200 Mio. Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. „Das erste Quartal ist unser viertes Quartal mit beschleunigtem Bestellwachstum in Folge“, sagte CEO Jitse Groen laut Mitteilung. Der Bruttowarenwert ist 4,5 Mrd. Euro um fast 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
  • Nach einem starken Geschäftsjahr 2020 schaut der Arzneimittelhersteller Dermapharm aus zuversichtlich auf das kommende Geschäft. So sollen die Erlöse aus eigener Kraft um 24 bis 26 Prozent steigen, wie das Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet Dermapharm mit einer Steigerung um 45 bis 50 Prozent. Dermapharm hatte 2020 von einer hohen Nachfrage nach Produkten zur Immunstärkung profitiert und sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn kräftig zugelegt. Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 88 Cent je Anteilsschein erhalten und damit 8 Cent mehr als im Vorjahr.
  • Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller Pierer Industrie AG hat seine Beteiligung am Nürnberger Autozulieferer Leoni von 10 auf mehr als 15 Prozent erhöht und damit seine Position als Ankeraktionär gestärkt. Man wolle mit der Aufstockung Unterstützung für die eingeschlagene Unternehmensstrategie der Franken signalisieren, teilten die Österreicher am Montagabend mit.
  • Der Schweizer Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen Givaudan hat im ersten Quartal seinen Umsatz im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf knapp 1,7 Mrd. Franken steigern können, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Aus eigener Kraft, also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, war ein es Plus von 7,7 Prozent. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen.

Politik & Konjunktur

  • Unternehmen müssen ihren Beschäftigten künftig Coronatests anbieten. Das Bundeskabinett hat am Dienstag eine entsprechende Verordnung zum Arbeitsschutz beschlossen. „Diese Regel gilt für alle Beschäftigten, die nicht dauerhaft im Homeoffice arbeiten können", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil. „Ich halte das für ein Gebot der Verantwortung", so Heil. Die Verordnung trete in der kommenden Woche in Kraft. Verlängert wird zudem bis Ende Juni das Gebot zum Homeoffice für geeignete Arbeit.
  • US-Notenbanker James Bullard hat den Fortschritt bei der Impfkampagne als ein mögliches Kriterium für eine geldpolitische Straffung bezeichnet. Noch sei es zu früh für eine Debatte zur Änderung der Geldpolitik, sagte Bullard am Montagabend in einem Interview mit Bloomberg TV. Solange die USA weiterhin im „Tunnel der Pandemie" stecke, werde die Fed unverändert an der extrem lockeren Geldpolitik festhalten, versicherte der Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis. Wenn die USA aber „das Ende des Tunnels erreichen, wird es Zeit zu bewerten, wohin wir als nächstes gehen wollen".
  • Der Preisdruck in den USA hat sich im März stärker als erwartet verschärft. Die Jahresinflationsrate stieg von 1,7 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 2,5 Prozent gerechnet. Zum Vormonat erhöhte sich das Preisniveau im März um 0,6 Prozent. Die Kerninflationsrate ohne stark im Preis schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel stieg von 1,3 auf 1,6 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stieg der Kernindex um 0,3 Prozent. Die Preisentwicklung gilt aufgrund der Corona-Folgen aber als schwankungsanfällig.
    Das Federal Budget als Teilmenge der öffentlichen Verschuldung in den USA wies im März einen Fehlbetrag in Höhe von 660 Mrd. Dollar nach zuvor -311,0 Mrd. aus. Im Vorjahr lag das Defizit bei 119,0 Mrd.
  • Nach dem schwachen Jahresauftakt rechnet die Bundesregierung mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft. Zwar dürfte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal aufgrund der anhaltenden Corona-Einschränkungen wieder zurückgegangen sein, doch für das Gesamtjahr stünden die Zeichen auf wirtschaftlicher Erholung, wie das Bundeswirtschaftsministerium in seinem aktuellen Monatsbericht schreibt. Bislang geht die Regierung von einem BIP-Wachstum von 3 Prozent aus, nachdem es im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie um 4,9 Prozent eingebrochen war.
  • Europaabgeordnete und Unternehmer haben US-Präsident Joe Biden aufgefordert, die Klimagase der USA bis 2030 gegenüber 2005 zu halbieren. Den Aufruf starteten etwa 100 Unterzeichner am Dienstag. Erwartet wird, dass Biden zu den von ihm eingerufenen Gipfel am 22. und 23. April ein neues Klimaziel ankündigen wird.
  • Im Streit um die Gas-Pipeline Nord Stream 2 hat die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer den USA Entgegenkommen signalisiert. Nach einem Treffen mit ihrem US-Amtskollegen Lloyd Austin zeigte sich die CDU-Politikerin offen für ein Moratorium des Baus der fast fertiggestellten Pipeline. Für den Fall, dass die Pipeline zwischen Russland und Deutschland durch die Ostsee fertiggestellt werden sollte, sprach Kramp-Karrenbauer sich für eine Konditionierung des Gas-Tranports aus. Man müsse ihn „auch abhängig machen von dem Verhalten Russlands".
  • Provokationen chinesischer Militärflugzeuge gegenüber Taiwan haben die Spannungen zwischen China und den USA verschärft. Nach der Warnung von US-Außenminister Antony Blinken vor Chinas „zunehmend aggressiven Handlungen" gegenüber der demokratischen Insel habe eine Rekordzahl von 25 Militärflugzeugen am Montag Taiwans Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ) verletzt, berichtete am Dienstag das Verteidigungsministerium in Taipeh. Hintergrund ist offenbar die Verärgerung Pekings über neue Richtlinien der USA für Kontakte mit der Regierung in Taiwan.
  • Rund 650 Milliarden Euro neue Schulden werden Bund, Länder und Kommunen in den Jahren 2020 bis 2022 aufgenommen haben. Das geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. „Die Corona-Pandemie war und ist die größte Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Herausforderung der Nachkriegszeit", sagte Hüther. Noch nie seit 1945 habe der Staat so viel Geld in so kurzer Zeit für ein Ziel ausgegeben wie in der Corona-Pandemie. Nun stelle sich die Frage, wie sich die Kosten bewältigen lassen. Ab 2023, wenn die Schuldenbremse wieder greift, wollen Bund und Länder einen Teil der neu aufgenommen Schulden tilgen. Wenn alle Corona-Schulden Deutschlands innerhalb von 20 Jahren getilgt werden sollen, so wie es der Bund plant, müsste der Staat jährlich 24 Milliarden Euro zurückzahlen – und dafür müsste an anderer Stelle sparen, so dass die öffentliche Hand Überschüsse erzielt. Anders wäre es nicht mit der Schuldenbremse in Einklang zu bringen. „Der aktuelle Tilgungsplan ist sehr sportlich, allerdings inkonsistent und führt zu unnötigen gesamtwirtschaftlichen Problemen", sagt IW-Direktor Michael Hüther.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im April um 5,9 Punkte gesunken und liegen nun bei 70,7 Zählern. Dies ist der erste Rückgang seit November 2020, wie das ZEW-Institut am Dienstag mitteilte. Nach wie vor lägen die Erwartungen aber auf einem sehr hohen Niveau. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verbesserte sich dagegen recht deutlich um 12,2 Punkte. Der Lageindikator beträgt nun minus 48,8 Punkte und liegt damit ungefähr auf dem Niveau von März 2020. „Die Finanzmarktexpertinnen und -experten sind etwas weniger euphorisch als im vorangegangenen Monat. Die ZEW-Konjunkturerwartungen liegen allerdings immer noch auf einem sehr hohen Niveau und die aktuelle Lage wird deutlich besser eingeschätzt als im März. Die Befürchtung, dass es zu einem verschärften Lockdown kommen könnte, lässt die Erwartungen für den privaten Konsum zurückgehen“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
  • Das Bundeskabinett hat die Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Damit müssen sich die Menschen in weiten Teilen Deutschlands auf Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Läden nach bundesweit verbindlichen Vorgaben einstellen. So soll von 21.00 bis 5.00 Uhr der Aufenthalt außerhalb einer Wohnung oder eines dazugehörigen Gartens im Grundsatz nicht erlaubt sein. Gelten sollen diese und andere Beschränkungen, wenn in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz über 100 liegt. Im neuen Paragrafen 28b des Infektionsschutzgesetzes soll zudem festgelegt werden, dass private Zusammenkünfte im öffentlichen oder privaten Raum dann nur gestattet sind, wenn an ihnen höchstens die Angehörigen eines Haushalts und eine weitere Person einschließlich dazugehörender Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres teilnehmen.
  • Der frühere Vorsitzende des Deutschen Richterbunds Jens Gnisa kritisierte die Corona-Pläne des Bundes scharf. Man sehe ihn selten fassungslos, aber jetzt schieße der Bund deutlich über alle Verhältnismäßigkeitsgrenzen hinaus. Es gehe bei den Vorschlägen nun nicht mehr um einen Brücken-Lockdown von zwei oder drei Wochen, sondern um einen nicht mehr einzufangenden Dauer-Lockdown, so Gnisa. Eltern ab einer Inzidenz von 100 zu verbieten, ihre Kinder zu treffen, entspreche nicht dem Grundgesetz.
  • Die italienische Industrie hat im Februar im Monatsvergleich ihre Erzeugung um 0,2 Prozent gesteigert, teilte das Statistikamt Istat am Dienstag mit. Analysten hatten einen Zuwachs um 0,6 Prozent erwartet.
  • Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind im März in Deutschland 81.359 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 11 Prozent bzw. 9.714 Fälle unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der 13. Kalenderwoche vom 29. März bis 4. April lagen die Sterbefallzahlen 6 Prozent oder 1.077 Fälle unter dem Vierjahresdurchschnitt für diese Woche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor.
  • Die Ersparnisse von KonsumentInnen, die in Städten leben, sind in mehreren europäischen Ländern im Corona-Jahr 2020 deutlich gestiegen. Das ist ein zentrales Ergebnis der ersten gemeinsamen Studie des ifo Instituts und der TU München mit der Digitalbank N26. Demnach stiegen die Einlagen der KundenInnen dort verglichen mit Januar 2020 im ersten Lockdown um rund 20 Prozentpunkte und erhöhten sich im zweiten Lockdown um weitere rund 20 Prozentpunkte. Das deute auf einen massiven Rückstau an Kaufkraft in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Spanien hin, heißt es in der Studie.
  • Die britische Wirtschaft konnte im Februar im Monatsvergleich um 0,4 Prozent wachsen, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Analysten waren von einem Anstieg um 0,5 Prozent ausgegangen. Für Januar revidierte die Statistikbehörde den Rückgang auf 2,2 Prozent im Monatsvergleich, nachdem zuvor eine Schrumpfung um 2,9 Prozent gemeldet worden war. Die Fertigung in den Industriebetrieben sei um 1,0 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, wie die Statistikbehörde weiter mitteilte. Analysten hatten nur einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet.
  • Die in Großbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 ist ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher. Zu diesem Schluss kommen Forscher in zwei separaten Studien, die am Dienstag in den Fachmagazinen "The Lancet Infectious Diseases" und "The Lancet Public Health" veröffentlicht wurden. Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die Variante B.1.1.7 sei nicht nur leichter übertragbar als die in Wuhan entdeckte Form des Virus, sondern könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Patienten führen.
  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ein kritischer Punkt erreicht. Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle sei zum siebten Mal in Folge auch in der vergangenen Woche deutlich angestiegen, warnte die WHO am Montag. „Die Kurve der Pandemie wächst gerade exponentiell“, sagte WHO-Expertin Maria Van Kerkhove. Vergangene Woche seien 4,4 Mio. Neuinfektionen gemeldet worden, vor einem Jahr seien es um diese Zeit etwa 500.000 Fälle gewesen. Die Lieferung und Verabreichung von Impfstoffen laufe zwar, aber das reiche zumindest aktuell nicht aus.
  • Im März legten die Exporte Chinas in Dollar berechnet um 30,6 Prozent im Jahresvergleich zu, wie der Zoll am Dienstag in Peking berichtete. Es war der neunte Monat in Folge mit einem Wachstum der Ausfuhren. Die Importe wuchsen um 38,1 Prozent. Die Importe legten sechs Monate in Folge zu. Für das gesamte erste Quartal ergibt sich damit ein Zuwachs der Exporte um 49 Prozent. Die Einfuhren legten um 28 Prozent zu, wie der Zoll weiter berichtete.
  • Von dem Konjunkturprogramm von US-Präsident Biden profitiert laut dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auch die deutsche Wirtschaft. BDI-Präsident Siegfried Russwurm sagte: „Wir haben starke Beziehungen. Wir handeln deutlich über eine Milliarde über den Atlantik jeden Tag.“ Deutsche Ausrüster dürften von den geplanten US-Investitionen in die Infrastruktur und in den Klimaschutz profitieren.
  • Die Corona-Impfkampagne in den USA kommt bei den Minderheiten der Schwarzen und Latinos kaum an. Rund 18 Prozent der Bevölkerung gelten als hispanischen Ursprungs, sie machen unter den Geimpften aber nur gut 10,5 Prozent aus, wie die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, sagte. Afroamerikaner stellen demnach rund 12 Prozent der Bevölkerung - aber nur 8,4 Prozent der Geimpften.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im März 2021 um 4,4 Prozent gegenüber März 2020 gestiegen. Einen stärkeren Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr gab es zuletzt im April 2017, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Februar 2021 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahr noch bei plus 2,3 Prozent gelegen, im Januar hatte sich der Index gegenüber dem Vorjahresmonat nicht verändert. Im Vormonatsvergleich sind die Großhandelsverkaufspreise im März 2021 um 1,7 Prozent gestiegen.

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