Kommentar
17:45 Uhr, 14.04.2022

DAX geht erholt ins lange Osterwochenende - Uni-Michigan-Konsumklima hellt sich überraschend auf

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  • EZB: Kein Fahrplan für erste Zinserhöhung
  • US-Banken teils mit heftigen Gewinneinbrüchen
  • Bundesregierung: Milliarden für vier LNG-Terminals
  • EZB lässt den Leitzins unverändert
  • IMK: Ukraine-Krieg erhöht Rezessionsgefahr deutlich
  • Ratingagentur Scope kappt Wachstumsprognose für Deutschland
  • Westen rüstet Ukraine massiv auf
  • Musk startet ersten und letzten Versuch zur Übernahme von
  • Drägerwerk wird vorsichtiger, Kurs bricht ein
  • Absatzeinbruch bei Volkswagen

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Erholung am Donnerstag vor dem langen Osterwochenende fortgesetzt. Der DAX legte um 0,62 Prozent auf 14.163.85 Punkte zu. Im Fokus stand der EZB-Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Die Europäische Zentralbank bleibt vorerst bei ihrer abwartenden Haltung. Wer sich Hinweise erhoffte, wann auch die EZB wieder den Leitzins erhöhen wird, wurde enttäuscht. Immerhin kündigte Lagarde an, im Juni über das wahrscheinliche Ende der Anleihenkäufe im dritten Quartal und den künftigen Zinspfad entscheiden zu wollen. Spätestens dann wird etwas mehr Klarheit herrschen, wann die EZB im Kampf gegen die Inflation wieder an der Zinsschraube dreht, so wie es andere Notenbanken bereits tun. Den Kauf neuer Anleihen aus dem Krisenprogramm PEPP hat die Notenbank Ende März eingestellt, das reguläre Anleihenkaufprogramm APP wird im dritten Quartal enden. In den USA meldeten mehrere Großbanken einen Gewinneinbruch, was allerdings größtenteils erwartet worden war. Das Uni-Michigan-Konsumklima fiel besser als erwartet aus. An Karfreitag wird weder in den USA noch in Deutschland gehandelt. An Ostermontag bleiben die Börsen in Deutschland geschlossen, während an der Wall Street wieder gehandelt wird.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Citigroup hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um rund 46 Prozent auf 4,3 Mrd. Dollar verzeichnet. Finanzkonzern musste bilanzielle Belastungen in Höhe von fast zwei Mrd. Dollar wegen Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine verkraften. Die Erlöse gingen lediglich um 2 Prozent auf 19,2 Mrd. Dollar zurück. Insgesamt übertrafen die Quartalszahlen die Erwartungen. Besonders das Handelsgeschäft mit Wertpapieren zeigte sich zuletzt stabil.
  • Die US-Bank Morgan Stanley hat zu Jahresbeginn weniger verdient. Im ersten Quartal sank der Gewinn um rund elf Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar. Die Erträge fielen um sechs Prozent auf 14,8 Mrd. Dollar. Trotz der starken Rückgänge übertrafen die Ergebnisse die Prognosen der Analysten.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat unterm dem Strich im ersten Quartal einen Überschuss von 3,8 Mrd. Dollar und damit 43 Prozent weniger als im Vorjahr erzielt, wie das Geldhaus am Donnerstag mitteilte. Allerdings schnitt es besser ab als von Analysten erwartet. Angesichts der Unsicherheit etwa infolge des Kriegs in der Ukraine legte die Bank im ersten 561 Mio. Dollar für drohende Kreditausfälle zurück. Ein Jahr zuvor hatte sie noch Rückstellungen dieser Art aufgelöst. Die Erträge der Bank sanken im Jahresvergleich um mehr als ein Viertel auf 12,9 Mrd. Dollar.
  • Tesla muss wegen Rassismus am Arbeitsplatz eine Entschädigung von 15 Mio. Dollar an einen früheren Mitarbeiter zahlen. Das entschied ein US-Richter am Bezirksgericht San Francisco. Die von einem Geschworenen-Gericht im Oktober festgesetzte Summe von 137 Mio. Dollar Entschädigung nannte der Richter aber „übertrieben“.
  • Die US-Bank Wells Fargo hat wegen sinkender Einnahmen etwa im Anleihehandel einen Gewinnrückgang im vergangenen Quartal verzeichnet. Das Geldhaus verdiente 3,7 Mrd. Dollar und damit fast eine Milliarde weniger als ein Jahr zuvor. CEO Charlie Scharf rechnet absehbar wieder mit mehr toxischen Krediten.
  • Der US-Krankenversicherer UnitedHealth steigerte den Nettogewinn im ersten Quartal um rund Prozent. Dabei schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten erwartet. UnitedHealth-CEO Andrew Witty rechnet nun für das laufende Jahr mit einem höheren Gewinn je Aktie als bisher.
  • Der Autokonzern Stellantis ist wegen Zahlungen an Konzernchef Carlos Tavares in die Kritik geraten. Für 2021 erhält der Stellantis-Chef rund 19 Mio. Euro, die zu einem Aktienpaket im Wert von weiteren 32 Mio. Euro kommen und einer langfristigen Vergütung von rund 25 Mio. Euro. Der französische Regierungssprecher Gabriel Attal sagte, die Entschädigung an Tavares sei nicht „normal" und zeige, dass mehr Regulierung auf europäischer Ebene erforderlich sei.
  • Tesla-CEO Elon Musk will den Nachrichtendienst Twitter für 41,4 Mrd. Dollar übernehmen. Das geht aus Unterlagen für die Aufsichtsbehörden am Donnerstag hervor. Demnach bietet Musk 54,20 Dollar je Twitter-Aktie, was einem Aufschlag von 38 Prozent auf den Schlusskurs vom 1. April entspricht. Am Tag danach war bekannt geworden, dass Musk bei Twitter eingestiegen war. Musk hält bisher neun Prozent der Anteile. Die Erfolgsaussichten von Musks Übernahmeangriff sind unklar. Twitter hat neben dem Streubesitz mehrere Finanzinvestoren als große Anteilseigner, die jeweils zwischen zwei bis acht Prozent der Anteile halten. Der Nachrichtendienst war zuletzt gut 36 Mrd. Dollar wert.
  • Der VW-Konzern hat im März knapp ein Drittel weniger Fahrzeuge an die Kundschaft ausgeliefert als im gleichen Vorjahresmonat. Mit 655.800 Pkw und Nutzfahrzeugen kommen die Wolfsburger nun im ersten Quartal auf fast 1,9 Mio. ausgelieferte Fahrzeuge - das sind 21,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Grund der Rückgänge sind fehlende Elektronikchips. In Westeuropa verzeichnete die Gruppe einen Rückgang im Quartal von 14,7 Prozent, im wichtigsten Einzelmarkt China gingen die Auslieferungen um 23,9 Prozent zurück. Das um Sondereinflüsse aus der Dieselaffäre bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern erhöhte sich in den ersten drei Monaten laut vorläufigen Zahlen auf 8,5 Mrd. Euro. Davon 3,5 Mrd. Euro kamen aus dem buchhalterischen Wertzuwachs von Sicherungsverträgen. Mit diesen sichert der Konzern bei Zulieferern Preise und Mengen von Rohstoffen ab - und der bilanzielle Wert der Verträge steigt, wenn die Preise stärker schwanken, wie zuletzt geschehen.
  • Die Nordex Group liefert fünf N163/5.X-Turbinen für den Windpark "Mörknässkogen". Der Standort an der Westküste Finnlands ist der erste Windpark von Low Carbon im Land. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist für 2023 vorgesehen. Dank der guten durchschnittlichen Windgeschwindigkeit vor Ort werden die Delta4000-Turbinen mit 159 Meter Nabenhöhe über 30.600 finnische Haushalte mit sauberem Strom versorgen.
  • Der Medizintechnik-Hersteller Drägerwerk hat am Mittwochabend seine Jahresprognose bestätigt und rechnet weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen fünf und neun Prozent sowie einer Ebit-Marge zwischen ein und vier Prozent. Im ersten Quartal sank der Umsatz um gut 140 Mio. auf 649,5 Mio. Euro. Aufgrund von zunehmenden Schwierigkeiten bei der Lieferung elektronischer Bauteile sei in diesem Jahr nur noch das Erreichen des unteren Endes der Prognosespanne zu erwarten, schränke das Unternehmen seinen Ausblick ein.
  • Der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine stößt 80 Prozent seiner Tochter Voestalpine Texas an den Konkurrenten ArcelorMittal ab und erhält dafür einen Liquiditätszufluss von rund 610 Mio. Euro, wie das österreichische Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zudem rechnet der Konzern mit einem Buchgewinn von voraussichtlich 280 Mio. Euro. Der Deal werde die Nettofinanzschulden erheblich verringern, hieß es. Zudem erhöhte Voestalpine seine Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) im Geschäftsjahr 2021/22 von bis zu 2,2 Mrd. auf nun leicht unter 2,3 Milliarden Euro.
  • Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat die angekündigte Übernahme des Anteils von Bosch an den bisherigen Joint-Ventures Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge in Deutschland und an Knorr-Bremse Commercial Vehicle Systems Japan durchgeführt. Bosch zahlt Knorr-Bremse für die jeweils 20-prozentigen Beteiligungen 360 Mio. Euro, wie das MDax-Unternehmen mitteilte.
  • Die Benetton-Familie hat zusammen mit dem Finanzinvestor Blackstone ein Angebot über rund 12,7 Mrd. Euro für den italienischen Infrastruktur-Konzern Atlantia. Das Angebot sieht 23 Euro je Aktie vor, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Atlantia liegt auch ein Angebot des spanischen Baukonzerns ACS vor.
  • Der taiwanesische Chip-Riese TSMC hat dank hoher Nachfrage und angehobener Preise im Zeitraum Januar bis März ein Umsatzplus von 36 Prozent und einen Anstieg des Nettogewinns um 45 Prozent auf 202,7 Mrd. Taiwan Dollar (6,4 Mrd. Euro) verzeichnet. TSMC geht im Ausblick davon aus, dass der Chipmarkt weiterhin angespannt bleibt.

Konjunktur & Politik

  • Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April überraschend aufgehellt. Das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima verbesserte sich nach vorläufigen Angaben von 59,4 Punkten im Vormonat auf 65,7 Zähler. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang auf 59,0 Punkte. Der Index für die Erwartungen stieg von 54,3 Punkten im Vormonat auf nun 64,1 Zähler, während sich der Index für die aktuelle Lage von 67,2 auf 68,1 aufhellte. Die Inflationserwartungen auf Sicht von zwölf Monaten blieben bei 5,4 Prozent, die Inflationserwartungen auf Sicht von fünf Jahren bei 3,0 Prozent.
  • Das von der Universität Michigan erhobene US-Konsumklima ist im April überraschend zum Vormonat um 6,3 Punkte auf 65,7 Zähler gestiegen, wie die Universität am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem erneuten Rückgang gerechnet. Die Aufhellung erfolgt jedoch auf niedrigem Niveau.
  • Die Bundesregierung hat für vier schwimmende Flüssiggas-Terminals in den kommenden zehn Jahren bis zu 3 Mrd. Euro freigegeben - ohne den Haushaltsausschuss vorher hinzuzuziehen. Dies sei aus „zwingenden Gründen" geboten, hieß es. An diesem Donnerstag und am 20. April sollten entsprechende Charterverträge unterzeichnet werden. Ziel sei der Import von Flüssigerdgas (LNG) zur Sicherung der Gasversorgung für Deutschland. Mehr LNG ist ein Baustein in den Bemühungen der Bundesregierung, die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) will seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft angesichts des Ukraine-Krieges erneut senken. Für 143 Staaten, die zusammen 86 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren, werde die Wachstumsprognose in der kommenden Woche gekappt, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag. Als weitere Gründe für das schwächere erwartete Wachstum führte sie die hohen Inflationsraten, schwierigere Bedingungen auf den Finanzmärkten und die Corona-Lockdowns in China an.
  • Die US-Importpreise sind zum Vorjahresmonat um 12,5 Prozent gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit September 2011. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Importpreise um 2,6 Prozent. Die Zuwächse fielen jeweils stärker aus als von Analysten erwartet.
  • In den USA haben die Einzelhandelsumsätze im März gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zugelegt, teilte das Handelsministerium am Donnerstag mit. Experten hatten einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde aber von zunächst 0,3 Prozent auf 0,8 Prozent nach oben korrigiert. Ohne die häufig schwankenden Erlöse aus Autoverkäufen stiegen die Umsätze im März um 1,1 Prozent.
  • Kremlchef Wladimir Putin wirft westlichen Banken Ausfälle bei Gas-Zahlungen vor. „Es sind Zahlungsausfälle bei Exportlieferungen russischer Energieressourcen zu beobachten", sagte Putin am Donnerstag. „Die Banken aus diesen äußerst unfreundlichen Staaten halten die Überweisung von Zahlungen zurück“. Putin hatte Ende März angewiesen, dass EU-Länder Lieferungen von russischem Gas künftig nur noch in Rubel bezahlen dürfen. Allerdings können die Kunden bei der Gazprombank ein Konto anlegen und dort wie bisher in Dollar und Euro einzahlen.
  • US-Präsident Joe Biden erklärte nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die Regierung in Washington werde die Ukraine auch weiter mit den Fähigkeiten ausstatten, sich zu verteidigen. Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar bereits Waffen im Wert von 2,5 Mrd. US-Dollar zugesagt oder geliefert. Seit Anfang vergangenen Jahres summieren sich die US-Hilfen so auf insgesamt rund 3,2 Mrd. Dollar.
  • In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 18.000 auf 185.000 gestiegen, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Analysten hatten im Schnitt mit 170.000 Anträgen gerechnet. In der Woche zuvor waren nach revidierten Daten 167.000 Anträge gestellt worden.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Kauf neuer Anleihen aus dem Krisenprogramm PEPP eingestellt. Aus dem älteren Anleihekaufprogramm APP sollen, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, noch bis zum Sommer neue Anleihen gekauft werden. „Einige Zeit“ nach dem Ende der Anleihekäufe sollen dann aber die Zinsen angehoben werden. Das hat der EZB-Rat am Donnerstag nach seiner Sitzung mitgeteilt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärt auf einer Pressekonferenz am frühen Nachmittag die Details. „Auf der heutigen Sitzung vertrat der EZB-Rat die Auffassung, dass die seit seiner letzten Sitzung eingegangenen Daten seine Erwartung bestärken, dass die Nettokäufe von Vermögenswerten im Rahmen seines Programms zum Ankauf von Vermögenswerten im dritten Quartal abgeschlossen werden sollten. Mit Blick auf die Zukunft wird die Geldpolitik der EZB von den eingehenden Daten und der sich entwickelnden Einschätzung der Aussichten durch den EZB-Rat abhängen“. Ihren Hauptrefinanzierungssatz belässt die EZB zunächst bei 0 Prozent und behält auch die Negativzinsen für Banken bei.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) legt sich weiterhin nicht auf einen konkreten Zeitpunkt für eine Zinsanhebung fest. Eine Zinserhöhung dürfte einige Zeit nach Beendigung der Wertpapierkäufe erfolgen, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag in Frankfurt. „Einige Zeit" könne dabei einige Wochen oder auch mehrere Monate bedeuten. Man werde sich mit dieser Frage beschäftigen, wenn es angebracht sei.
  • Österreichs Kanzler Karl Nehammer sieht noch immer eine Chance auf Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. „Es sind beide in der Kriegslogik, aber beide wissen, dass es irgendwann mal enden muss“, sagte Nehammer der Deutschen Presse-Agentur und der österreichischen Nachrichtenagentur APA nach seinen Gepsrächen in Kiew und Moskau. Zuvor sei aber noch eine Eskalation der Kämpfe in der ostukrainischen Region Donbass zu befürchten. „Beide Seiten stellen sich auf eine sehr intensive und aus menschlicher Sicht verheerende Schlacht ein.“
  • Die Ratingagentur Scope hat ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft nahezu halbiert. Das BIP dürfte in diesem Jahr zwischen 2,0 und 2,5 Prozent zulegen, heißt es in dem aktualisierten Ausblick, der Reuters am Donnerstag vorlag. Grund sei der Ukraine-Krieg und seine Folgen für die deutsche Wirtschaft, hieß es. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar war noch ein Plus von 4,4 Prozent erwartet worden. „Weitere konjunkturelle Abwärtsrisiken sehen wir insbesondere im Falle eines EU-Embargos für Gas- und Ölimporte aus Russland und bei einem langwierigen Krieg in der Ukraine ohne Lösung in diesem Jahr", so Scope.
  • Die USA haben der Ukraine angesichts der erwarteten Großoffensive Russlands im Osten des Landes weitere Militärhilfen im Umfang von 800 Mio. Dollar versprochen. Das gab das Weiße Haus nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bekannt. Geliefert werden sollen demnach unter anderem Waffen wie schwere Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sowie Munition. Auch Frankreich will der Ukraine weitere Waffen liefern, wie das Verteidigungsministerium in Paris nach ankündigte. Bislang habe Frankreich der Ukraine bereits für 100 Mio. Euro Militärmaterial geliefert. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer ist hingegen nicht dafür, dass Deutschland der Ukraine schwere Waffen liefert. Kretschmer sagte der „Rheinischen Post“, mit der Lieferung von Panzern und Flugzeugen würde man eine Linie überschreiten. Diese Linie gelte es aber zu halten, Deutschland dürfe nicht in einen Krieg hineingezogen werden.
  • Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat ein Ende der staatlichen Zuschüsse für Autos mit Elektro- und Verbrennungsmotor (sog. Plug-In-Hybride) im Plan. Diese seien seiner Meinung nach marktgängig und brauchten keine öffentliche Förderung mehr, sagte der Grünen-Politiker der Funke-Mediengruppe. Daher könne die Maßnahme Ende des Jahres auslaufen. Zudem solle die Förderung für reine Elektroautos schrittweise gesenkt werden, erklärte Habeck.
  • Ende Februar waren 5,5 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten in Deutschland erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies sind 39.400 oder 0,7 Prozent mehr als vor zur gleichen Zeit vor einem Jahr. Positiv war die Entwicklung auch zum Vormonat. Von Januar auf Februar gab es ein Plus von 22.900 Mitarbeitern oder 0,4 Prozent.
  • Der Ukraine-Krieg und seine unabwägbaren Folgen erhöhen die Rezessionsgefahr für die deutsche Wirtschaft laut dem IMK-Instituts massiv. Das Risiko, dass die deutsche Konjunktur in den kommenden drei Monaten in eine Rezession rutscht, hat sich in den vergangenen Wochen demnach fast verdreifacht: Es ist von 23,9 Prozent Anfang März auf jetzt 65,4 Prozent gestiegen, wie aus der IMK-Studie vom Donnerstag hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters vorab vorlag. Das ist der höchste Prozent-Wert seit März 2020. Damals mussten in der ersten Corona-Welle Teile des Wirtschaftslebens heruntergefahren werden.
  • Die Kritik an der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine hält hierzulande an. „Der Bundespräsident ist Deutschland. Und deswegen ist seine Ausladung durch Präsident Selenskyi eine Ausladung Deutschlands", sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). „Ich muss es leider so sagen: Die ukrainische Seite hat einen diplomatischen Fehler gemacht." Selenskyj erklärte am Mittwochabend, es habe keine Anfragen des Bundespräsidenten zu einem Besuch gegeben.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im Januar gesunken. Laut Statistischem Bundesamt meldeten die deutschen Amtsgerichte 1.057 beantragte Firmenpleiten und damit 4,6 Prozent weniger als im Januar 2021 und rund 34 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie im Januar 2020. Im laufenden Jahr rechnen Experten mit steigenden Zahlen, auch wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges. In den vorläufigen Zahlen des Bundesamtes deutet sich ein Anstieg an: Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen legte im März gegenüber um 27,0 Prozent gegenüber Februar zu. Bereits im Februar hatte es im Vergleich zum Vormonat einen Zuwachs von 4,2 Prozent gegeben.
  • Dem britischen Premierminister Boris Johnson drohen laut Medienberichten weitere Strafzahlungen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln. Die Zeitungen "Daily Mirror" und "Guardian" schrieben unter Berufung auf ungenannte Quellen, der Regierungschef werde drei weitere Strafbescheide erhalten. Nach Informationen der "Times" hält Johnsons Team sogar Strafen wegen aller sechs Lockdown-Treffen für „unvermeidlich", an denen der Premier teilgenommen hat. E

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