Kommentar
11:00 Uhr, 05.06.2009

Wer ist schuld an der Finanzkrise? - Investmentbanken,Ratingagenturen,Politik oder Sie? - Die US Notenbank gibt ebenfalls ein schlechtes Bild ab - Schauen Sie sich das mal an!

Seit 2007 hat uns die Finanzkrise fest im Griff. Und zwar einerseits über das einbrechende konjunkturelle Geschehen, andererseits über die Kurskapriolen an den Finanzmärkten. Nachvollziehbarerweise richtete sich die Kritik der Öffentlichkeit zunächst auf alles, was mit Banken und derivatären Finanzinstrumenten zu tun hatte. Nachvollziehbarerweise deswegen, weil angesichts des Ausmaßes der Krise automatisch zunächst einmal pauschalisierende Kritik einsetzt.

Ich habe es schon mehrfach geschrieben, möchte dennoch nochmals wiederholend festhalten.

Fakt ist, dass die Administration unter Clinton die Hypothekenbanken Fannie und Freddy dazu aufforderte, praktisch jedem Amerikaner die Finanzierung eines Eigenheims zu ermöglichen. Das war politisch gewollt!

Lesen Sie dazu auch den folgenden Artikel der ehrwürdigen New York Times von 1999 : [Link "Bitte hier klicken." auf img.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Fakt ist, dass die US Notenbank nach einer ganzen Zinssenkungsorgie das Geld nicht mehr schnell genug aus dem Markt bekam und damit die Grundlagen für die Blase schuf.

Fakt ist, dass in den Investmentbankingabteilungen die sagenumwobenen institutionellen derivatären Produkte zusammengestrickt wurden, die seit 2007 zum Zusammenbruch des Kreditmarkt geführt haben.

Fakt ist aber auch, dass beispielsweise in Deutschland insbesondere die Bankinstitute von der Finanzkrise betroffen sind, wo der Staat besonders involviert ist. Einige Landesbanken entpuppen sich als das sprichwörtliches Faß ohne Boden.

Kommen wir jetzt zur Rolle der US Notenbank FED in dem ganzen Reigen. Schauen Sie sich das folgende Video einmal an. Es ist erschreckend wie unsouverän die Vertreterin der FED auf Fragen des Finanz-Service- Unterkommitees der FED reagiert. Es handelt sich um einen Mitschnitt der Anhörung des Finanz-Service- Unterkommitees zur Aufsicht und Investigation vom 5. Mai 2009. Alan Grayson befragt die Generalinspektorin der US-Notenbank über den Verbleib der Billionen von Dollar, die von der US-Notenbank ausgeliehen oder ausgegeben wurden. Er fragt auch nach den Billionen von Schulden in den Bilanzen. Generalinspektorin Elizabeth Coleman antwortet nach einigem Hin und Herdrucksen, dass die IG das nicht wisse und nicht nachverfolge, wo das Geld sei. Eigentlich hahnebüchen ...

Und hier nochmals das Interview mit einem ranghohen Vertreter der Ratingagentur Standard & Poors. Schuldeingeständnis und Demut gleich null ...

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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