Kommentar
11:31 Uhr, 08.12.2011

Wenn die Politik den Handel treibt

Frankfurt/ München/ Stuttgart (BoerseGo.de) – Auch im November wurde der ETF-Handel – wie bereits in den Monaten zuvor – von der europäischen Staatsschuldenkrise beweget. „Während am Anfang des Monats noch eher zurückhaltende Umsätze zu verzeichnen waren, konnten Ende des Monats sehr eindeutige Bewegungen ausgemacht werden. Langlaufende Deutsche Staatsanleihen standen in dreistelligen Millionenbeträgen auf der Verkaufsliste ebenso wie europäische Blue Chips“, beschreibt Oliver Kilian, ETF-Experte des Marketmakers UniCredit, den ETF-Handel im November. Wie die Redaktion von boerse-frankfurt.de schreibt, sorgte die Achterbahnfahrt an den Börsen zum Monatsbeginn zwar für gute Umsätze, ein eindeutiger Trend war aber nicht auszumachen. „Je nach Nachrichtenlage
setzen Anleger mal auf Aktien, mal auf Solides – und da ziehen vor allem deutsche Staatsanleihen“, teilt die Deutsche Börse mit. Allerdings habe sich die Diskussion um swap-basierte ETFs im Handel nieder geschlagen. Die Nachfrage nach voll-replizierenden ETFs sei gestiegen und die nach synthetische gebildeten ETFs gesunken.

Mit Blick auf die verschiedenen Basiswerte sah der November so aus: „Auffällig waren Mittelzuflüsse in US-amerikanische Aktien-ETFs, hier haben wir Zuflüsse in den S&P 500, den Nasdaq als auch den MSCI North America verzeichnet“, sagt Kilian und fügt hinzu: „ Bei Rohstoff-ETFs haben wir sowohl Verkäufer in Gold-ETCs als auch den breiteren Precious-Metal-Baskets registriert.“ Zuflüsse auf der Rentenseite zeigten sich laut Kilian bei kurzlaufenden deutschen Staatsanleihen sowie bei Corporate Bond ETFs ex Financials. „Insgesamt muss aber gesagt werden, dass der November ein eher verhaltener Monat war, in dem stärker die Politik die Richtung vorgegeben hat, als Asset-Allocation-Entscheidungen der Portfolio Manager“, fasst Kilian zusammen.

Im November lag der Orderbuchumsatz an den Handelsplätzen Xetra und Xetra
Frankfurt Spezialist bei 111,6 Milliarden Euro – ein leichter Rückgang von 1,7
Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (November 2010: 113,6 Mrd. Euro). Im Handel mit Publikumsfonds und Exchange Traded Funds (ETFs) lag der Orderbuchumsatz bei 16,5 Mrd. Euro.Die Börse Stuttgart setzte im November nach Orderbuchstatistik über 7,6 Milliarden Euro um. Damit überschritt das Umsatzvolumen 2011 nach elf Monaten die 100-Milliarden-Euro-Marke. Im Handel mit Investmentfonds und Exchange Traded Products (ETPs) setzte die Börse Stuttgart im November 20 Prozent mehr um als im Vormonat. Das Handelsvolumen in dieser Anlageklasse lag bei rund 764 Millionen Euro. ETPs trugen über 700 Millionen Euro zum Umsatz bei – ein Wachstum von über 24 Prozent gegenüber Oktober und rund 40 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

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