Kommentar
15:01 Uhr, 07.07.2008

Wenn Alle an Baisse denken, den Höchststand im Blick haben

Erwähnte Instrumente

  • Alltimehigh Zanonia Zertifik
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Das Schlachtfest an den Börsen könnte in diesen Tagen in seine entscheidende Phase treten, glaubt man so manchem Chartisten. So könnte der finale Sell-Off möglicherweise kurz bevor stehen und die Märkte nach einem weiteren negativen Auslöser noch einmal kräftig nach unten durch gereicht werden, bevor eine stärkere Gegenbewegung einsetzt. Ein Indiz dafür: Die Stimmung ist deutlich im Keller und kaum jemand rechnet noch mit etwas Gutem. So könnten möglicherweise positive Überraschungen bei den Unternehmensergebnissen in der jetzt wieder beginnenden Berichtssaison oder ein Ölpreis-Crash zum Drehen des Marktes führen. Könnte sein, muss aber nicht. Wer wird sich aktuell schon so weit aus dem Fenster lehnen und Prognosen abgeben wollen, wo laut Goldman Sachs die nächsten bis zu 90 Mrd. Abschreibungen dem europäischen Bankensystem drohen.

Anleger, die allen Hiobsbotschaften zum Trotz dennoch schon wieder auf die Longseite wechseln möchten, könnten evtl. das Zanonia All Time High Zertifikat der Landesbank Baden-Württemberg auf den Euro STOXX 50 ins Auge fassen, das nach seiner Emission vor gerade einmal drei Monaten bereits im Gleichschritt mit seinem Basiswert deutlich zurückgekommen ist. Das ist allerdings nicht der einzige Grund, sich für ein entsprechendes Express-Investment zu interessieren. Denn ebenso, wie es sich in diesen volatilen Tagen anbieten kann, mit „Best-In“-Papieren den Einstieg zu optimieren, könnte es sich mittelfristig durchaus lohnen, in der Folgezeit mit einem Höchststands-Produkt auf ein kurzfristiges Überschießen nach oben zu spekulieren. Das besondere an dem „Schwaben-Express“ ist die Möglichkeit, den höchsten Indexschlusskurs während des betreffenden Jahres für die Rückzahlung einzufrieren, wobei sich der Cap von anfänglich 120 Prozent jedes Jahr jeweils um weitere 20 Prozent erhöht. Das bedeutet beispielsweise für den ersten Bewertungstag am 4. Mai 2009, dass ausgehend von einem Startwert bei 3795,20 Punkten, der gleichzeitig auch dem Call-Level entspricht, eine Beteiligung am Index bis zu 4554,24 Punkten möglich ist. Sollte sich das europäische Leitbarometer also irgendwann bis zu diesem Termin wieder nahe an seinen alten Jahreshöchststand heranpirschen können, winkt dem Anleger eine Rendite von fast 39 Prozent. Das ist die gute Nachricht. Die Schlechte an der Sache ist nur, dass der Index dafür einen fast ebenso gewaltigen Anstieg benötigt. Aus diesem Grund stellt die noch rund 13 Prozent entfernt liegende Tilgungsschwelle bei 100 Prozent des Ausgangsniveaus zunächst einmal die realistischere Hürde innerhalb eines möglichen Aufholprozess dar. Sollte dies am ersten Stichtag gelingen, hat der Investor mit einer Rückzahlung von 107,50 Euro auch schon ca. 24 Prozent gewonnen. Wenn sich aber der Baissetrend weiter verfestigen sollte und der Euro STOXX 50 am finalen Bewertungstag am 4. Mai 2012 unter seiner Barriere bei 2656,64 Punkten notiert, hilft auch kein zwischenzeitlicher Höchststand mehr. Dann erfolgt nur noch eine Tilgung entsprechend dem dann aktuellen Indexniveau.

Der BörseGo Tipp:

Express-Zertifikate mit Höchststandssicherung stellen eine interessante Möglichkeit dar, in volatilen Marktphasen von kurzfristig starken Anstiegen bei der Rückzahlung zu profitieren, ohne dabei über viele Jahre an das Investment gebunden zu sein. Im vorliegenden Fall ist allerdings ein starker Anstieg vonnöten, um den Mechanismus überhaupt erst einmal nutzen zu können.

AllTimeHigh-Zanonia-Zertifikat

Emittent/WKN:

Landesbank Baden-Württemberg / LBW825

Laufzeit:

11.05.2012

Preis: (07.07.2008)

Geld / Brief: 85,22 € / 86,52 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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