Kommentar
17:39 Uhr, 03.02.2022

DAX sinkt deutlich - EZB-Sinneswandel und Meta-Kurssturz belasten die Stimmung

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • ISM-Serviceindex sinkt weniger stark als erwartet
  • EZB schließt Zinserhöhungen im Jahresverlauf nicht mehr aus
  • Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gehen zurück
  • Merck & Co. und Eli Lilly übertreffen Erwartungen
  • Bank of England hebt Leitzins wie erwartet an
  • Weltbank-Vizechefin: Notenbanken reagieren zu langsam auf Inflation
  • Erzeugerpreise in Eurozone steigen mit Rekordtempo
  • Maschinenbauer verbuchen kräftiges Auftragsplus
  • Einkaufsmanager im Servicesektor weniger optimistisch
  • Infineon und Siemens Healthineers erhöhen Prognose
  • Türkei: Inflation springt auf 49 Prozent
  • Wetterextreme verursachen milliardenhohen Schaden
  • USA schicken 2.000 Soldaten nach Europa
  • Siemens-Gamesa-Chef muss gehen
  • Facebook verliert Nutzer

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt ist nach Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, wonach die EZB die hohe Inflation im März genauer prüfen will und mögliche Zinserhöhungen der EZB vor Ende 2022 nicht mehr ausgeschlossen sind, in den Sinkflug gegangen. Der DAX sank auf Basis des Xetra-Schlusskurses um 1,57 Prozent auf 15.368,47 Punkte . Bisher hatte die EZB Zinserhöhungen noch im Jahr 2022 so gut wie ausgeschlossen, der Markt rechnet inzwischen aber mit bis zu zwei Zinserhöhungen bis Ende 2022. Mit ihren heutigehn Aussagen hat Lagarde die Märkte auf eine mögliche Kursänderung der EZB vorbereitet. Die am Vormittag veröffentlichten Daten zur Entwicklung der Erzeugerpreise zeigen auch einen extremen Inflationsdruck. Die Erzeugerpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 26,2 Prozent. Im Fokus steht auch weiter die Berichtssaison. Am Mittwochabend hatte der Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms mit seinem schwachen Ausblick für Verunsicherung gesorgt. Meta Platforms vernichtete durch den Kurssturz seiner Aktien am Donnerstag einen Rekordbetrag an Anlegergeld. Am Donnerstag nach Börsenschluss berichtet der Onlinehändler und Cloud-Gigant Amazon.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms hat am Donnerstag so viel Kapital der Anleger vernichtet wie noch kein anderes Unternehmen an einem einzigen Tag. Berechnungen zufolge gingen durch den Kurssturz der Aktien infolge des am Vorabend veröffentlichten schwachen Ausblicks um zeitweise rund 25 Prozent rund 220 Milliarden Dollar an Aktienwert verloren. Der Rekord hat allerdings nur Bestand, falls sich Meta Platforms bis zum Handelsende nicht deutlich erholt.
  • Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Eli Lilly hat den Umsatz im vierten Quartal um 8 Prozent auf 8,0 Milliarden Dollar gesteigert. Der bereinigte Gewinn je Aktie sank unbereinigt von 2,32 Dollar auf 1,90 Dollar, legte bereinigt auf Non-GAAP-Basis aber von 2,31 Dollar auf 2,49 Dollar zu, womit die Erwartungen von 2,15 Dollar übertroffen wurde. Das Unternehmen bestätigte seine Gewinnprognose und rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 8,50 bis 8,65 Dollar.
  • Der US-Pharmakonzern Merck & Co. hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,80 Dollar die Analystenschätzungen von 1,56 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 13,5 Milliarden Dollar ebenfalls über den Erwartungen von 13,46 Milliarden Dollar. Im Ausblick auf 2022 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 56,1 bis 57,6 Milliarden Dollar und einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 7,12 Dollar und 7,27 Dollar.
  • Zwar stieg bei Meta (Facebook) der Umsatz im vergangenen Quartal, aber der Gewinn fiel. Das liegt auch an den 3,3 Mrd. Dollar, die in die Entwicklung des Metaversums investiert werden. Zudem verloren die Meta-Plattformen im vierten Quartal rund eine Mio. Nutzer. Bei 1,929 Mrd. Menschen, die sich täglich bei den Diensten des Konzerns einloggen, ist das zwar wenig. Dennoch ist es unüblich, dass die Nutzerzahl im Weihnachtsquartal sinkt. Der Konzernumsatz wuchs im Jahresvergleich um ein Fünftel auf knapp 33,7 Mrd. Dollar. Unterm Strich sank der Gewinn um acht Prozent auf knapp 10,3 Mrd. Dollar.
  • Der Chiphersteller Infineon hat nach einem starken Jahresauftakt seine Prognose erhöht. Beim Umsatz rechnet der Konzern jetzt mit einem Anstieg auf 12,5 bis 13,5 Mrd. Euro nach rund elf Mrd. Euro im Vorjahr. Im Mittelpunkt der Prognosespanne für den Umsatz soll die Marge gemessen am Segmentergebnis bei etwa 22 (Vorjahr: 18,7) Prozent liegen. Damit erhöhte der Halbleiterhersteller die Prognose für die Umsatzspanne um 300 Mio. Euro und diejenige für die Marge um einen Prozentpunkt. Die Erlöse stiegen im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 3,16 Mrd. Euro. Das Segmentergebnis stieg zugleich um 16 Prozent auf 717 Mio. Euro.
  • In den ersten drei Monaten übertraf Siemens Healthineers die Erwartungen der Analysten: Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um fast zehn Prozent auf 5,07 Mrd. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbesserte sich um 22 Prozent auf 898 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Medizintechnikkonzern nun mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent, nachdem das Unternehmen zuletzt höchstens zwei Prozent Wachstum auf dem Zettel hatte. Die Corona-Schnelltests sollen etwa 700 Mio. Euro Umsatzbeitrag liefern, statt bisher 200 Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht Healthineers dadurch bei 2,18 bis 2,30 Euro. Auch hier war die Siemens-Tochter von weniger ausgegangen.
  • Der Bau-Softwareanbieter Nemetschek hat im Jahr 2021 seinen Umsatz um rund 14 Prozent auf 681,5 Mio. Euro gesteigert. Bereinigt um Währungseffekt habe das Plus 15,6 Prozent betragen. Das währungsbereinigte Wachstum lag damit am oberen Rand der Prognosespanne des Unternehmens. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei währungsbereinigt um rund 30 Prozent auf 222 Mio. Euro geklettert. Die operative Marge sei auf 32,6 (Vorjahr: 28,9) Prozent gestiegen.
  • Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat im Jahr 2021 trotz schwerer Naturkatastrophen einen Gewinnsprung erzielt. Unter dem Strich stand nach vorläufigen Zahlen ein Überschuss von 1,23 Mrd. Euro und damit rund 39 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn lag fast am oberen Ende der vom Vorstand ausgegebenen Prognose.
  • Beim spanischen Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa gibt es einen Wechsel an der Unternehmensspitze. Der bisherige Vorstandschef Andreas Nauen muss gehen und wird zum 1. März durch Jochen Eickholt ersetzt, der im Vorstand der Mutter Siemens Energy sitzt. Das teilten Siemens Gamesa und Siemens Energy am Mittwochabend im spanischen Zamudio sowie in München mit. An Gamesa hält Siemens Energy 67 Prozent. Nach der abermaligen Senkung des Geschäftsausblicks hatte es bereits Spekulationen über einen Wechsel bei Siemens Gamesa gegeben.
  • Der Fotodienstleister Cewe hat die eigene Umsatzprognose 2021 verfehlt. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um knapp fünf Prozent auf 693 Mio. Euro gefallen, teilte Cewe am Donnerstag mit. Das Unternehmen hatte zuletzt einen Erlös von 710 bis 770 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um neun Prozent auf 72,2 Mio. Euro zurück. Hier hatte das Unternehmen zuletzt 72 bis 84 Mio. Euro angepeilt.
  • Die Deutsche Bahn will bis Ende 2022 rund 13,6 Mrd. Euro in die Modernisierung des Netzes und der Bahnhöfe investieren. Das wären rund 900 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla sagte am Donnerstag, geplant sei die Erneuerung von insgesamt 1.800 Kilometern Gleisen, 2.000 Weichen, 140 Brücken und 800 Bahnhöfen. „Höhere Investitionen bedeuten auch mehr Bauvolumen in unserem Netz", sagte Pofalla. Kundenfreundliches und kapazitätsschonendes Bauen stehe zwar „ganz oben auf der Agenda". Dennoch dürfte es auch in diesem Jahr durch das hohe Bauaufkommen zu Einschränkungen kommen.

Konjunktur & Politik

  • Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor ist von revidiert 62,3 Punkten (zunächst: 62,0 Punkte) im Dezember auf 59,9 Zähler im Januar gesunken. Erwartet wurde ein stärkerer Rückgang auf 59,0 Punkte. Mit dem aktuellen Niveau steht der Index weiter deutlich über der Schwelle von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Der Markit-Index für den US-Dienstleistungssektor sank nach endgültigen Angaben von 57,6 Punkten im Vormonat auf 51,2 Zähler. Erwartet wurden 50,9 Punkte.
  • Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Dezember um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,2 Prozent, nach einem Anstieg um revidiert 1,8 (zunächst: 1,6) Prozent im Vormonat. Ohne den stark schwankenden Transportsektor legten die US-Industrieaufträge im Dezember um 0,1 Prozent zu, nach einem Plus von 0,8 Prozent im Vormonat.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt Zinserhöhungen im Jahresverlauf 2022 nicht mehr aus. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte auf der Pressekonferenz zum heutigen Zinsentscheid, dass sich der EZB-Rat im März intensiver mit der hohen Inflation auseinandersetzen werde. Man werde prüfen, welche Auswirkungen die hohe Inflation auf den Ausblick der EZB habe. Man werde in Bezug auf Zinsanhebungen weder "nachlässig" noch "überstürzt" handeln und sich an die festgelegte Reihenfolge halten, wonach zuletzt die Anleihenkäufe beendet werden sollen, bevor die Zinsen angehoben werden. Dies könnte Zinserhöhungen bereits in den kommenden Monaten ausschließen. (Ausführlicher Artikel zum Zinsentscheid und der Pressekonferenz: EZB-Präsidentin Lagarde schließt Zinserhöhungen nicht mehr aus).
  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche leicht gesunken. Die Zahl der Erstanträge verringerte sich um 23.000 auf 238.000 Erstanträge, nach 260.000 Erstanträgen in der Vorwoche. Volkswirte der Banken hatten mit einem Rückgang auf 245.000 Erstanträge gerechnet.
  • Trotz hoher Inflation bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst wie erwartet bei ihrer ultralockeren Geldpolitik. Der Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz) wurde im Rahmen des Zinsentscheids am Donnerstag auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen. Der Einlagesatz bleibt bei minus 0,5 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei plus 0,25 Prozent. Das Pandemie-Anleihenkaufprogramm PEPP im Gesamtvolumen von 1,85 Billionen Euro soll Ende März 2022 auslaufen, wie die EZB bereits zuvor angekündigt hatte. Zugleich will die EZB aber ihre Anleihenkäufe im Rahmen des regulären Anleihenkaufprogramms APP nach dem Ende von PEPP temporär erhöhen. (Ausführlicher Artikel zum Zinsentscheid und der Pressekonferenz: EZB belässt Leitzins auf Rekordtief)
  • Die britische Notenbank Bank of England strafft ihre Geldpolitik weiter. Am Donnerstag kündigte die Bank of England eine Anhebung des Leitzinses von 0,25 Prozent auf 0,50 Prozent an. Vier vor insgesamt neun Mitgliedern im geldpolitischen Rat stimmten sogar für eine doppelt so starke Leitzinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte. Die Bank of England kündigte außerdem einen Plan zur Reduzierung ihrer Bilanzsumme an. So sollen Erträge aus Staatsanleihen und Unternehmensanleihen bei Fälligkeit zunächst nicht mehr reinvestiert werden. Der Bestand an Unternehmensanleihen soll außerdem bis Ende 2023 verkauft werden. Eine weitere moderate Verschärfung der Geldpolitik sei wahrscheinlich, heißt es zum Statement im Zinsentscheid. Bereits im Dezember hatte die BoE ihren Leitzins um 15 Basispunkte auf 0,25 Prozent erhöht und damit die Märkte überrascht.
  • Weltweit haben die Notenbanken nach Einschätzung der Weltbank-Vizechefin Carmen Reinhart zu zögerlich auf die hohe Inflation reagiert. "Die Zentralbanken haben es versäumt, rechtzeitig und angemessen auf die Inflation zu reagieren. Auch das ist eine der bitteren Parallelen zu den 70er Jahren", sagte Reinhart dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die aktuell hohe Inflation wird Reinhart zufolge auch eine Lohn-Preis-Spirale zur Folge haben. ""Wir treten in eine Phase ein, in der die Inflationserwartungen steigen und die Menschen höhere Löhne fordern werden."
  • Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind auch im Dezember mit Rekordgeschwindigkeit gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich um 26,2 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Das war die höchste Rate seit der Einführung des Euro-Buchgelds im Jahr 1999. Erwartet worden war eine Jahresrate von 26,1 Prozent, nach 23,7 Prozent im November. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Erzeugerpreise um 2,9 Prozent. Erwartet worden waren 2,8 Prozent, nach 1,8 Prozent zuvor. Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise.
  • Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich im Januar nach endgültigen Angaben etwas stärker eingetrübt als erwartet. Nach endgültigen Angaben sank der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor von 53,1 Punkten im Dezember auf 51,1 Zähler im Januar. Auf vorläufiger Basis war noch ein etwas besserer Wert von 51,2 Punkten ermittelt worden. Der Gesamtindex für die Eurozone, der auch die bereits zuvor veröffentlichten Daten für das verarbeitende Gewerbe enthält, sank von 53,3 Punkten im Dezember auf 52,3 Punkte im Januar (vorläufiger Wert: 52,4 Punkte). Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Deutschland legte von 48,7 Punkten im Dezember auf 52,2 Zähler im Januar zu. Im Dezember war der Index zum ersten Mal seit acht Monaten unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten gerutscht.
  • Die Unternehmen im deutschen Maschinen- und Anlagebau haben im vergangenen Jahr einen kräftigen Anstieg beim Auftragseingang nach dem Corona-Schock verbucht. Wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte, legte der Auftragseingang im Gesamtjahr inflationsbereinigt um 32 Prozent gegenüber 2020 zu. Sogar das konjunkturell gute Jahr 2018 wurde um sieben Prozent übertroffen. Im Dezember 2021 lag der Auftragseingang um 21 Prozent höher als im Vorjahr. Sowohl im Gesamtjahr als auch im Dezember legten die Aufträge aus dem Ausland überdurchschnittlich zu.
  • Die Situation der deutschen Autoindustrie hat sich insgesamt leicht verbessert. Der ifo Indikator für die Auto-Branche stieg auf plus 4,6 Punkte im Januar, nach plus 0,8 im Dezember. „Während die Hersteller gut dastehen, liefen die Geschäfte der Zulieferer schlechter. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Hersteller ihre Preiserhöhungen gegenüber den Käufern durchsetzen konnten, die Zulieferer aber bislang nicht“, sagt Oliver Falck, der Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
  • Die Inflation in der Türkei hat sich weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise seien im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 48,7 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt am Donnerstag in Ankara mit. Im Vormonat hatte der Anstieg 36 Prozent betragen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise ebenfalls stark um 11,1 Prozent. Die hohe Teuerung ist Folge der schwachen Lira, da sie Importe verteuert. Dazu hält die türkische Zentralbank CBRT an ihrer lockeren Geldpolitik fest - laut Experten die Hauptursache der schwachen Lira. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist erklärter Gegner hoher Zinsen, die von Ökonomen als Mittel gegen hohe Inflation empfohlen werden.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson strebt trotz der "Partygate"-Affäre eine Wiederwahl bei der für 2024 geplanten Parlamentswahl an, wie er der Zeitung "The Sun" sagte. „Ich habe noch viel vor", so Johnson. „Ich erledige meinen Job und ich werde dies tun, solange ich das Privileg und die Ehre habe, in dieser Position zu dienen." Der Premier sagte, er sei „sicher nicht" erledigt.
  • Auf Verbraucher in Großbritannien kommt eine rasante Steigerung der Energiekosten zu. Wie unter anderem die BBC berichtete, erhöht die britische Aufsichtsbehörde Ofgem die Höchstgrenze für Energiepreise um 50 Prozent. Dieser sog. Energy Price Cap gilt vom 1. April an und legt fest, wie viel Geld die Versorger im Grundtarif für Gas und Elektrizität verlangen dürfen. Derzeit liegt diese Grenze bei 1.277 Pfund (1530 Euro) im Jahr. Erwartet wird, dass Ofgem am Donnerstagmittag einen Anstieg um rund 600 Pfund verkündet.
  • Bundesfinanzminister Christian Lindner hält eine baldige Lockerung der Corona-Regeln für möglich. „Es geht nicht darum, dass jetzt alle Maßnahmen fallen", sagte der FDP-Politiker am Donnerstag in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland" angesichts der noch steigenden Inzidenzen inmitten der Omikron-Welle. Aber eine verlässliche Planung sei notwendig, etwa für den kulturellen Bereich oder die Veranstaltungsbranche. Er verwies darauf, dass am 19. März die gesetzlichen Grundlagen der gegenwärtigen Corona-Maßnahmen auslaufen.
  • Extremwettereignisse wie Überschwemmungen haben in Europa zwischen 1980 und 2020 wirtschaftliche Schäden von insgesamt 450 bis 520 Mrd. Euro verursacht, wie die EU-Umweltagentur EEA in einer Analyse mitteilte. Nur ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtschäden seien versichert gewesen, schrieb die EU-Behörde weiter. Schätzungsweise drei Prozent aller Extremereignisse waren demnach für gut 60 Prozent all der wirtschaftlichen Verluste verantwortlich.
  • US-Präsident Joe Biden hat angesichts der Ukraine-Krise entschieden, Tausende Soldaten zur Verstärkung der NATO-Ostflanke zu entsenden. Etwa 3.000 Soldaten kämen aus Fort Bragg im Bundesstaat North Carolina und aus Deutschland. 1.000 Soldaten sollen aus Deutschland nach Rumänien verlegt werden. Weitere 2.000 Soldaten würden von Fort Bragg nach Polen und Deutschland verlegt.

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