Weltstahlverband senkt Prognosen
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Düsseldorf (BoerseGo.de) – Der Weltstahlverband hat seine Prognosen für den weltweiten Stahlverbrauch gesenkt. Der Verband rechnet nun nur noch mit einem Wachstum von 2,1 Prozent (bisher 3,6 Prozent) in diesem Jahr auf 1,41 Milliarden Tonnen. Für das kommende Jahr 2013 rechnet der Stahlverband mit einem Plus von nur noch 3,2 Prozent, nach einem prognostizierten Plus von 4,5 Prozent im April. Im Vorjahr 2011 konnte der weltweite Stahlverbauch noch um 6,2 Prozent deutlich zulegen.
Begründet wurde der pessimistischere Ausblick mit der Eurokrise und der Konjunkturabkühlung in China. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im 2. Quartal nur noch um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Das Wachstumstempo war damit das Geringste seit dem ersten Quartal 2009. Gerade die abkühlenden Exporte drückten auf das Wachstum. Im ersten Quartal 2012 wurde noch ein Wirtschaftsanstieg von 8,1 Prozent notiert.
In Europa belastet vor allem die europäische Staatsschuldenkrise den Sektor. Daher wird für das Jahr 2012 ein Rückgang der Stahlnachfrage von 5,6 Prozent im Jahresvergleich gesehen. Besonders kräftig wird die Stahlnachfrage den Prognosen zufolge in Spanien (minus 11,9 Prozent) und Italien (minus 12,6 Prozent) zurückgehen. Für das kommende Jahr 2013 wird in Europa allerdings mit einem leichten Anstieg von 2,4 Prozent gerechnet.
Für Deutschland sieht der Stahlverband in diesem Jahr einen Rückgang der Stahlnachfrage um rund 5 Prozent auf 39 Millionen Tonnen. „Deutschland wird seine Rolle als relativer Stabilitätsanker aber behalten“, wie Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl (Düsseldorf) mitteilte. Kerkhoff ist seit 2011 auch Vorsitzender des Wirtschaftskomitees des internationalen Stahlverbandes. „Deutschland wird sich robuster entwickeln als die meisten anderen Industrieländer“, so Kerkhoff. Für das kommende Jahr 2013 zeigt er sich vorsichtig optimistisch. Die Stahlnachfrage dürfte seiner Einschätzung nach im kommenden Jahr auf rund 40 Millionen Tonnen zulegen.
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