Analyse
16:45 Uhr, 22.05.2018

AIR LIQUIDE - Weltmarktführer der Gasindustrie notiert auf neuem Alltimehigh!

Das französische Unternehmen Air Liquide ist Weltmarktführer im Bereich Industriegase und sticht damit die Konkurrenz aus Deutschland, Linde, aus. Das Unternehmen überzeugt durch langfristig gute Performance und starke Wettbewerbsfähigkeit.

Erwähnte Instrumente

  • Air Liquide-SA Ét.Expl.P.G.Cl.
    ISIN: FR0000120073Kopiert
    Kursstand: 112,950 € (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Linde AG
    Kursstand: 198,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Air Liquide-SA Ét.Expl.P.G.Cl. - WKN: 850133 - ISIN: FR0000120073 - Kurs: 112,950 € (Euronext Paris)
  • Linde AG - Kurs: 198,400 € (XETRA)
  • Praxair Inc. - Kurs: 160,570 $ (NYSE)

Das 1902 gegründete Unternehmen mit Sitz in Paris ist bereits seit 1913 an der Börse notiert und ist Bestandteil des französischen Börsenindex CAC40. Heute ist Air Liquide (Ticker: AIL; ISIN: FR0000120073) einer der größten Spezialgasanbieter mit Fokus auf technische und medizinische Gase. Das Unternehmen beliefert hauptsächlich die Industrie und die Gesundheitsbranche, ist jedoch komplementär auch in anderen Branchen aktiv wie Chemie oder Elektronik. Neben dem Kerngeschäft „Gas“ bietet das Unternehmen auch andere Technologien und Dienstleistungen an, wie zum Beispiel Sterilisations -und Hygienemaßnahmen.

Air Liquide begann bereits kurz nach der Gründung international zu expandieren und ist heute in über 80 Ländern aktiv. Das Unternehmen ist nach wie vor an weiteren Expansionen interessiert. 2016 hat Air Liquide den amerikanischen Marktführer Airgas übernommen, wodurch das Unternehmen zum weltgrößten Hersteller von Industriegasen aufstieg und den deutschen Konkurrenten Linde vom Thron stieß. Laut CEO Benoit Potier ist das amerikanische Unternehmen inzwischen bereits vollkommen integriert und die erzielten Synergien übertreffen die Erwartungen. Statt der erwarteten 175 Mio. USD. konnte Air Liquide seit der Übernahme bereits rund 215 Mio. USD Dollar an Synergie-Einsparungen erzielen.

Verstärkter Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit

Der deutsche Konkurrent Linde holte nunmehr zum Gegenschlag aus. Linde plant eine Fusion mit dem US-amerikanischen Unternehmen Praxair, welche bereits in der zweiten Jahreshälfte 2018 durchgeführt werden könnte, falls die Kartellbehörden grünes Licht geben. Die beiden Unternehmen kommen zusammen im vergangenem Geschäftsjahr auf einen Umsatz von rund 27 Mrd. EUR Umsatz. Air Liquide konnte 2017 im Vergleich „nur“ rund 20 Mrd. EUR an Erlösen erzielen.

Einer Fusion von Linde und Praxair stehen jedoch einige kartellrechtliche Bedenken entgegen, sowohl von Seiten der USA als auch der EU. Die beiden Unternehmen müssten sich voraussichtlich von Teilen ihres Geschäftes trennen. Derzeit wird die Fusion vorangetrieben, die Unternehmen haben sich jedoch das Recht vorbehalten, von den Plänen zurückzutreten, falls die Fusion durch zu hohe Auflagen wirtschaftlich nicht mehr profitable wäre.


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Air Liquide hat bereits Interesse an den zu veräußernden Geschäftsteilen von Linde und Praxair angemeldet.

Neben Übernahmen wie zuletzt 2016, hat das Unternehmen intern das Programm NEOS aufgestellt. NEOS dient als Leitfaden für die Jahre 2016 bis 2020 mit dem Ziel, langfristig gute Performance zu gewährleisten, einen gute Beziehung zu den diversen Stakeholdern aufzubauen bzw. zu erhalten sowie Innovation zu fördern. Konkrete Ziele sind unter anderem jährliche Effizienzgewinne von mindestens 300 Mio. EUR sowie ein ROCE ("Return on capital employed") von mindestens 10 % innerhalb von 5-6 Jahren.

Das Unternehmen liegt hierbei gut im Plan, mit einem Effizienzgewinn von 323 Mio. EUR und einem ROCE von 8,2 % im vergangenen Geschäftsjahr.

Das Geschäftsjahr 2017 

Air Liquide konnte 2017 seinen Umsatz um 12 % auf rund 20 Mrd. EUR steigern. Das Unternehmen profitierte hierbei laut Portier von allgemein verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen, wodurch alle Gas- und Dienstleistungstätigkeiten 2017 wachsen konnten. Vor allem der Bereich „Industrials merchants“ konnte mit einem Wachstum von 3,78 % überzeugen und erwirtschaftete allein fast die Hälfte des gesamten Umsatzes. Aus geographischer Sicht waren die Schwellenländer Haupttreiber des Wachstums durch höhere Nachfragen, wobei China das stärkste Wachstum vorzeigen konnte. Die wachsenden Probleme in China im Hinblick auf die Umweltverschmutzung, zum Beispiel bedingt durch die Kohlekraftwerke, stellen auch in Zukunft interessante Wachstumschancen für die Gas Industrie dar.

Auch aus Dividendensicht ist die Aktie interessant. Die Dividenden wurden über die vergangenen 30 Jahre um durchschnittlich 8,6 % p.a. erhöht. 2017 betrug die Dividendenrendite 2,5 %. Interessant ist in diesem Kontext besonders die Tatsache, dass Air Liquide regelmäßig Gratisaktien ausschüttet, wie zuletzt im Jahr 2017 eine Gratisaktie je 10 gehaltene Aktien. Bei einer geringeren Anzahl an Positionen im Portfolio bzw. bei einer Position die von 10 verschieden ist, wird der Betrag durch eine ausgeglichen.

Air Liquide konnte von den internationalen Geschäften jedoch nicht nur profitieren, sondern musste aufgrund des starken Euro einiges an Gewinn einbüßen. Das Wechselkursrisiko, dem Air Liquide aufgrund des internationalen Fokus ausgesetzt ist, sollte auch in Zukunft im Hinterkopf behalten werden.

Air Liquide aus charttechnischer Sicht

Die Aktie von Air Liquide besticht durch einen konstanten Kurszuwachs über Jahrzehnte und eignet sich daher hervorragend als Langzeitinvestment und für den Vermögensaufbau.

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Seit Anfang 2015 kämpft die Aktie um die 112-EUR-Marke. Nach einem Rücksetzer zur langfristigen Aufwärtstrendlinie Ende 2016 steuert die Aktie seitdem erneut die Marke bei 112 EUR an. Gestern konnte die Aktie erstmals die Marke auf Tageschlusskursbasis überschreiten und notierte auf einem neuen Alltimehigh, jedoch bei vergleichsweise niedrigem Volumen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Aktie von Air Liquide genug „Stärke“ besitzt, um die Marke nachhaltig zu überwinden und auf neue Hochstände zu steigen.

Andernfalls wären Rücksetzer bis zu den Unterstützungslinien bei 109,9 EUR bzw. 108,60 EUR möglich, bevor die Aktie erneut Kurs auf 112 EUR nehmen könnte.

Somit ist die Aktie auch aus charttechnischer Sicht interessant, es könnte sich derzeit ein guter Einstiegszeitpunkt anbieten.

Air Liquide Aktie Kurzfristig
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Fazit:

Die Aktie eignet sich besonders für langfristigen Vermögensaufbau. Ein schönes Langzeitinvestment, mit viel Potenzial für die Zukunft. Das Unternehmen legt gezielt den Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit und erfüllt die nötigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche und ertragsstarke Zukunft. Zusätzlich kann man von regelmäßigen Dividendenausschüttungen und Gratisaktien profitieren. Air Liquide ist eine Aktie, die man immer wieder kaufen kann, niemals verkaufen sollte (außer man muss) und bei Kursschwäche nachkauft.


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3 Kommentare

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  • Spielwiese
    Spielwiese

    Air Liquide ist nur in der Momentbetrachtung Weltmarktführer, wenn die Fusion durch ist, wird es wieder Linde sein.

    Außerdem hat Linde die deutlich bessere Cash Flow Marge (Basis: FFO), den höheren Free Cash Flow (bei weniger Umsatz), die bessere um Goodwill bereinigte Equity Ratio und vor dem Hintergrund des zu erwartenden Endes von QE ganz wichtig: eine nur halb so hohe Net Debt/EBITDA Ratio.

    09:53 Uhr, 31.05.2018
  • Eddi22587
    Eddi22587

    Die langfristige Performance von Air Liquide ist nicht besser, als die von marktbreiten Indices, wie Dow Jones oder DAX! Da kaufe ich lieber den DAX oder S&P500, da jede einzelne Aktie riskanter ist!!!

    17:51 Uhr, 22.05.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Lisa Giering
Lisa Giering
Expertin für Vermögensaufbau

Lisa Giering studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finance. Ihre Leidenschaft für die Börse wurde bereits zu Schulzeiten geweckt und sie begann schon mit 16 Jahren in den internationalen Finanzmarkt zu investieren. Ihr Schwerpunkt liegt auf ETFs und Aktien, mit dem Ziel des mittel- bis langfristigen Vermögensaufbaus. Im Laufe ihres Studiums vertiefte sie ihr Wissen auch in anderen Bereichen der Finanzmärkte, unter anderem durch die Ausbildung zum „Zertifizierten Börsenhändler Derivate“ der Eurex. Neben ihren Muttersprachen Deutsch und Französisch spricht sie auch fließend Englisch und Chinesisch. Der Grundstein hierfür war ihr internationales Aufwachsen in Brüssel und Peking.

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