Kommentar
18:05 Uhr, 11.04.2022

OPEC-Generalsekretär: Russisches Öl fast nicht zu ersetzen - BASF steigert Ergebnis und Umsatz deutlich

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  • Musk: "Stirbt Twitter"?
  • Lawrow wirft EU-Vertreter "aggressiven Kurswechsel" vor
  • Familienministerin Spiegel tritt zurück
  • Weltbank: Ukraines Wirtschaftsleistung wird sich halbieren
  • Baerbock: Ukraine braucht schnell schwere Waffen
  • Frankreich: Stichwahl zwischen Macron und Le Pen
  • Ukraine: Schäden von bis zu einer Trillion Dollar
  • Finnland und Schweden wollen ab Sommer der NATO beitreten
  • Österreichs Kanzler reist nach Moskau
  • Elon Musk will nicht in den Twitter-Aufsichtsrat einziehen
  • Rheinmetall will Leopard 1 an die Ukraine liefern
  • Britischer Großauftrag für Rheinmetall
  • Erster Zahlungsausfall bei russischem Unternehmen

Markt

  • Die Unsicherheit an den Finanzmärkten hält zu Beginn der verkürzten Handelswoche vor dem Osterfest an. Der DAX beendete den Xetra-Handel 0,64 Prozent schwächer bei 14.192,78 Punkten. Die Rahmenumstände für die Märkte bleiben kompliziert. Der Krieg in der Ukraine schürt Rezessionsängste. Zugleich ist die Inflation hoch, weshalb die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag unter Druck stehen dürfte. „Im zweiten Quartal werden die realwirtschaftlichen Kriegsfolgen an der Börse ankommen", heißt es in der aktuellen Ausgabe der Fuchs-Börsenbriefe. Parallel dazu beschleunige sich das Gegensteuern der Notenbanken gegen die galoppierende Inflation. Daneben spielt auch die Präsidentschaftswahl in Frankreich eine Rolle. Amtsinhaber Emmanuel Macron liegt zwar in Umfragen vor der Europa skeptischen Marine Le Pen, er kann sich eines Sieges bei der Stichwahl in zwei Wochen aber noch nicht sicher sein.
  • Aufgrund anhaltender politischer und wirtschaftlicher Risiken sind die US-Aktienmärkte mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Rund eine Stunde nach Handelsstart notierte der Dow Jones 0,2 Prozent tiefer. Der Nasdaq 100 wurde zuletzt 1,2 Prozent niedriger gehandelt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Investoren trennen sich von Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtet. Verkauft würden 116 Millionen Aktien der Deutschen Bank und 72,5 Millionen Aktien der Commerzbank, heißt es.
  • Der Verteidigungskonzern Rheinmetall will der Ukraine schon bald bis zu 50 gebrauchte Kampfpanzer des Typs Leopard 1 liefern. Bereits in sechs Wochen könnten die ersten Panzer geliefert werden, vorher sei allerdings noch die Zustimmung der Bundesregierung notwendig, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger dem "Handelsblatt". Es handelt sich um ältere Panzer, die schon vor längerer Zeit von Rheinmetall zurückgenommen wurden.
  • Der weltgrößte Chemiekonzerns BASF hat im ersten Quartal sein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (Ebit) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Fünftel auf etwa 2,8 Mrd. Euro gesteigert, wie der Konzern am Montag überraschend mitteilte. Damit übertraf BASF nach eigenen Angaben die Erwartungen von Analysten deutlich. Den Umsatz erhöhte der DAX-Konzern um fast ein Fünftel auf rund 23 Mrd. Euro. Nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen lag das Ergebnis mit voraussichtlich 1,2 Mrd. Euro allerdings unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das lag an Wertberichtigungen von Wintershall Dea im Zusammenhang mit dem ausgesetzten Nord Stream 2-Projekt.
  • Tesla-Chef Elon Musk wird nun doch keinen offiziellen Posten bei dem Kurznachrichtendienst Twitter bekleiden. Die Ernennung habe offiziell am 9. April in Kraft treten sollen, „aber Elon teilte noch am selben Morgen mit, dass er dem Verwaltungsrat nicht mehr beitreten wird", schrieb Twitter-CEO Parag Agrawal in der Nacht zum Montag. Anfang April war bekannt geworden, dass Musk mit einer Beteiligung von 9,2 Prozent zum größten Aktionär von Twitter wurde. Musk setzte am Wochenende diverse Tweets zu Twitter und zur Geschäftsstrategie des Dienstes ab. „Stirbt Twitter?", schrieb er unter anderem provokant am Samstag. Dazu stellte er die Liste der zehn Twitter-Konten mit den meisten Followern und beklagte: „Die meisten dieser "Top"-Accounts twittern selten und posten nur sehr wenige Inhalte." Er selbst steht mit 81 Mio. Abonnenten auf Platz acht der Rangliste.
  • Der Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat von der Bundesregierung den Zuschlag für eine Pandemiebereitschaft bei der Impfstoffproduktion für die Jahre 2024 bis 2029 erhalten. Entsprechend werde man mehr als 80 Millionen Euro jährlich in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren, erklärte das Unternehmen am Montag.
  • Der Grafikchiphersteller Nvidia hat erklärt, dass er die Zustimmung der Aktionäre zur Verdoppelung der Anzahl der genehmigten Aktien einholen würde. Dies würde Nvidia die Flexibilität geben, Maßnahmen wie Aktiensplits und die Ausgabe von Aktienanreizen ohne eine weitere Abstimmung der Aktionäre durchzuführen.
  • Der chinesische Elektrofahrzeughersteller und Tesla-Konkurrent NIO hat vor coronabedingten Lieferverzögerungen gewarnt. Der Konzern hatte die Produktion aufgrund von Corona-Beschränkungen, die seine Lieferkette unterbrochen haben, ausgesetzt. „Es wird in naher Zukunft zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Fahrzeugen für viele Kunden kommen, und wir bitten um Ihr Verständnis", teilte NIO am Wochenende mit.
  • Bis Ende Juni droht die Vernichtung von etwa drei Mio. Dosen Corona-Impfstoff in Deutschland. Die Zahl nannte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Man habe mehr Impfstoff zur Verfügung als genutzt werde und gespendet werden könne. Die internationale Impfstoffinitiative Covax nehme zum Beispiel zur Zeit keine Spenden mehr an. Der Sprecher nannte es eine gute Nachricht, dass der Impfstoff von Biontech nun länger gelagert werden könne. Deswegen gehe man bis Ende Juni nun nicht von 10, sondern 3 Mio. Dosen aus, die vernichtet werden müssten.
  • Der Imfpstoffentwickler CureVac und der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline haben mit der Bundesregierung einen Vertrag zur Lieferung von mRNA-Impfstoffen im Rahmen einer Pandemievorsorge geschlossen. Im Anschluss an eine Qualifizierungsphase gewähre der Vertrag der Bundesregierung bis 2029 Zugang zu Produktionskapazitäten von CureVac, um 80 Mio. Dosen mRNA-basierter Impfstoffe während der aktuellen Pandemie oder bei künftigen Ausbrüchen von Infektionskrankheiten schnell zur Verfügung stellen zu können, heißt es in einer Mitteilung beider Unternehmen.
  • Erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges ist laut einer europäischen Gläubigervereinigung der Zahlungsausfall eines russischen Unternehmens eingetreten. Bei einer von der Russischen Eisenbahn ausgegebenen Anleihe sei ein Zahlungsversäumnis ("failure to pay") festgestellt worden, wie das EMEA Credit Derivatives Determinations Committee am Montag laut Reuters mitteilte. Dabei handelt es sich um ein Darlehen in Höhe von 250 Mio. Schweizer Franken mit Fälligkeit 2026. Bank of America, Goldman Sachs und JPMorgan Chase seien einige der Ausschussmitglieder, die einen Zahlungsausfall festgestellt hätten.
  • Die Rüstungsfirmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) werden der britischen Armee ab 2024 weitere 100 Boxer-Radpanzer bereitstellen. Großbritannien zog eine entsprechende Option aus einem Liefervertrag aus dem Jahr 2019, wie Rheinmetall mitteilte. Derweil bereitet Rheinmetall die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine vor. Dabei handele es sich um den Leopard 1, zitiert das Handelsblatt Vorstandschef Armin Papperger. Dem Manager zufolge könnte Rheinmetall bis zu 50 Leopard 1 an die Streitkräfte der Ukraine liefern. Es handle sich um Altbestände anderer Armeen, die gebrauchtes Gerät oft an die Lieferanten zurückgeben. „Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden", sagte Papperger laut Handelsblatt. Voraussetzung dafür sei die Zustimmung der Bundesregierung.
  • Die Ratingagentur Moody's hält trotz des Ukraine-Kriegs an ihrem Ausblick für die deutschen Banken fest. Die Perspektiven für die Branche seien weiterhin stabil, teilte Moody's am Montag laut Reuters mit. Dies spiegele die Erwartung wider, dass sich die Konjunkturerholung nach der Pandemie in den nächsten zwölf bis achtzehn Monaten fortsetzen werde - wenn auch in einem gemäßigteren Tempo.
  • Der Autohersteller Mercedes-Benz sieht sich auf gutem Weg zur geplanten CO2-Neutralität im Jahr 2039: Der Ausstoß an Treibhausgas pro Neuwagen solle über den gesamten Lebenszyklus hinweg bis 2030 mindestens um 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 verringert werden, teilte Konzern am Montag zu Beginn einer Konferenz über Nachhaltigkeit mit. „Bis 2030 wollen wir die Hälfte des Weges erreichen", sagte Vorstandschef Ola Källenius, wie Reuters berichtet. Für schnelleren Fortschritt beim Klimaschutz sei maximales Engagement und mehr Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft notwendig.
  • Der Insolvenzverwalter der MV-Werften ist zuversichtlich, für die verbliebenen Standorte des Unternehmens geeignete Käufer zu finden. Er peile eine Entscheidung für Ende Mai 2022 an, teilte Insolvenzverwalter Christoph Morgen am Montag mit. In den nächsten Wochen wolle man nun auf die Interessenten zugehen und absprechen, wie viel Gesprächsbedarf dort intern besteht, bevor die Bieter verbindliche Angebote für die Nachnutzung der Standorte in Wismar und Rostock sowie die Finanzierung vorlegen können. Man wolle sich keinen Druck durch unnötige Fristen auferlegen, so Morgen.
  • Die französische Großbank Societe Generale stößt ihr Russland-Geschäft ab. Die dortige Tochter Rosbank werde an den vorherigen Eigentümer Interros Capital veräußert, teilte die Societe Generale am Montag mit. Interros übernehme auch das russische Versicherungsgeschäft des Konzerns. Den Angaben zufolge soll der Verkauf, der noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss, in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Unter dem Strich rechnet die Societe Generale wegen der Trennung mit einer Belastung ihrer harten Kernkapitalquote (CET1) von rund 0,2 Prozentpunkten. Ende Dezember hatte diese bei komfortablen 13,7 Prozent gelegen.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat seine Auslieferungen im März deutlich gesteigert. Kunden hätten 63 Verkehrsflugzeuge entgegengenommen, teilte der DAX-Konzern am Freitagabend mit. In den ersten drei Monaten hat der Hersteller damit insgesamt 142 Maschinen ausgeliefert. Im Gesamtjahr will Airbus etwa 720 Maschinen ausliefern. Im ersten Quartal hat das Unternehmen zudem netto Neuaufträge über 83 Maschinen erhalten.

Konjunktur & Politik

  • Durch die Russland-Sanktionen oder freiwillige Maßnahmen könnte das Öl-Angebot nach den Worten von OPEC-Generalsekretär Barkindo um bis zu sieben Millionen Barrel pro Tag sinken. Es würde sich um einen der schwersten Angebotsschocks aller Zeiten handeln und es sei fast unmöglich, dieses Volumen zu ersetzen, so Barkindo.
  • Bundesfamilienministerin Anne Spiegel ist zurückgetreten. In eine Erkl��rung aus dem Familienministerium hieß es am Montag: „Ich habe mich heute aufgrund des politischen Drucks entschieden, das Amt der Bundesfamilienministerin zur Verfügung zu stellen. Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor großen politischen Herausforderungen steht.“ Mit einem gefühligen Statement am Sonntagabend hatte Spiegel noch um Entschuldigung für ihr Verhalten als rheinland-pfälzische Landes-Umweltministerin während der Flutkatastrophe 2021 gebeten. Einen Rücktritt hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht erklärt. Nun aber wurde der Druck wohl auch aus ihrer eigenen Partei zu groß.
  • Die Ukraine rechnet mit einem russischen Angriff auch aus dem Westen. Dazu könnten die in der Republik Moldau stationierten russischen Truppen genutzt werden, hieß es in Kiew. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass die russischen Streitkräfte auf dem Gebiet der Region Transnistrien in der Republik Moldau Provokationen durchführen", teilte der ukrainische Generalstab am Montag mit.
  • Das Wirtschaftswachstum in Europa verliert nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an Dynamik. Wie die OECD unter Verweis auf ihren Frühindikatorindex für März mitteilte, deuten die Daten für Großbritannien, sowie den Euroraum auf einen Schwungverlust hin, was einen Rückgang des Verbrauchervertrauens und den Anstieg der Inflation zurückzuführen sei. Bei den großen OECD-Volkswirtschaften außerhalb Europas liegen die Frühindikatoren demnach weiterhin über dem Trend und signalisieren ein stabiles Wachstum in den USA, in Japan und Kanada. Für China und Indien deuten die Indikatoren auf ein stabiles Wachstum hin,
  • Laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit seinen Äußerungen, dass der Krieg in der Ukraine auf dem Schlachtfeld und nicht durch Sanktionen entschieden werde, einen „aggressiven Kurswechsel" vollzogen, der einen „ernsthaften Wendepunkt" darstelle. Noch niemals zuvor sei die EU als Militärblock in Erscheinung getreten. Der Westen habe aus der Ukraine einen „Brückenkopf zur endgültigen Niederschlagung Russlands“ und zur Unterwerfung Russlands unter das vom Westen aufgebaute globale System gemacht, betonte Lawrow.
  • Die US-Regierung kann künftig höhere Zölle auf importierte Waren aus Russland und Belarus erheben. US-Präsident Joe Biden setzte am Freitag mit seiner Unterschrift ein vom Kongress beschlossenes Gesetz in Kraft, mit dem die normalen Handelsbeziehungen zu den beiden Ländern ausgesetzt werden. Zudem unterzeichnete Biden auch ein Gesetz, das den Import von russischem Öl verbietet.
  • Angesichts der jüngsten Gräueltaten im Ukraine-Krieg hat die US-Regierung bestehende Beschränkungen für Exporte nach Russland und Belarus verschärft. Das teilte das US-Handelsministerium am Samstag mit. Die bereits „äußerst restriktiven Kontrollen" für die Ausfuhr etwa von Software und Technologien nach Russland und Belarus würden ausgeweitet. Das solle zusätzlich den Zugang erschweren zu Produkten, die beide Länder zur Aufrechterhaltung ihrer militärischen Fähigkeiten brauchten.
  • Kehrtwende: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock will nun doch schwere Waffen an die Ukraine liefern. „Die Ukraine braucht weiteres militärisches Material - vor allen Dingen auch schwere Waffen", sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg. Welche für schwere Waffen aus Deutschland an die Ukraine geliefert werden könnten, sagte die Grünen-Politikerin nicht. Die furchtbaren Bilder und der furchtbare Schrecken machten aber mehr als deutlich, dass die von Russland angegriffene Ukraine zusätzliche militärische Unterstützung brauche, um sich wehren zu können, betonte Baerbock. Jetzt sei keine Zeit für Ausreden, sondern jetzt sei „Zeit für Kreativität und Pragmatismus“.
  • Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen lag laut Robert Koch-Institut am frühen Montagmorgen bei 1080,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1097,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.424,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 30.789 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 41.129 Ansteckungen.
  • Waren und Dienstleistungen kosteten in China im März durchschnittlich 1,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt am Montag mitteilte. Im Februar hatte die Teuerungsrate lediglich bei 0,9 Prozent gelegen. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 1,2 Prozent gerechnet. Die Erzeugerpreise legten im März mit 8,3 Prozent etwas langsamer zu als im Februar mit 8,8 Prozent. Ökonomen hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang auf 7,9 Prozent gerechnet.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland Feigheit und eine Politik der Tatsachenleugnung vorgeworfen. Während die Ukraine bemüht sei, „jeden Bastard, der unter russischer Flagge in unser Land gekommen ist und unsere Leute getötet hat", zur Rechenschaft zu bringen, versuche Russland, sich aus der Verantwortung zu stehlen, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videoansprache. „Was macht Russland? Was tun seine Beamten, seine Propagandisten und die einfachen Leute, die nur wiederholen, was sie im Fernsehen gehört haben", fragte er. „Sie rechtfertigen sich und dementieren. Sie weisen jede Verantwortung von sich. Sie lügen", sagte Selenskyj weiter. „Und sie haben sich schon so weit von der Realität entfernt, dass sie uns dessen beschuldigen, was eigentlich die russische Armee begangen hat", sagte er mit Blick auf das Massaker von Butscha und anderer Orte.
  • Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer will an diesem Montag mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau zusammentreffen. Die Reise sei mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und mit Bundeskanzler Olaf Scholz abgesprochen, so Nehammer. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei informiert worden. Nehammer wäre damit der erste westliche Regierungschef, der seit Kriegsbeginn zu Putin nach Moskau reist. Er wolle alles dafür tun, damit Schritte in Richtung Frieden in der Ukraine unternommen würden, betonte Nehammer. „Das Hauptthema ist die Lage der Dinge um die Ukraine. Auf der anderen Seite lässt sich eine Erörterung der Gasangelegenheiten auch nicht ausschließen, weil das Thema für die österreichische Seite ziemlich aktuell ist", sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow.
  • CSU-Generalsekretär Stephan Mayer hat nach dem öffentlichen Auftritt und der Entschuldigung von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) seine Forderung nach einem Rücktritt erneuert. „Ich glaube, auch wenn man Frau Spiegel gestern erlebt hat, ich glaube, sie tut sich selbst auch keinen Gefallen, wenn sie weiterhin darauf beharrt, im Amt zu bleiben", sagte Mayer im Deutschlandfunk.
  • Die britische Wirtschaft ist im Februar nur hauchdünn um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat Januar gewachsen, wie das Statistikamt ONS am Montag mitteilte. Analysten hatten einen stärkeren Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet. Im Januar war die britische Wirtschaftsleistung noch um 0,8 Prozent gestiegen.
  • Der russische Angriffskrieg wird die Wirtschaftsleistung der Ukraine schwer belasten. Nach Schätzung der Weltbank dürfte sich die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nahezu halbieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im Vergleich zum Vorjahr um rund 45 Prozent einbrechen, lautet die Prognose vom Sonntag. Allerdings werde „das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs" von „der Dauer und der Intensität des Kriegs" abhängen. Im Januar hatte die Weltbank in einer Prognose für die Ukraine noch ein Wirtschaftswachstum von rund 3 Prozent erwartet. „Viele Aspekte der ukrainischen Wirtschaft brechen zusammen", erklärte die Weltbank. Die Auswirkungen von Krieg, Flucht und Vertreibung auf die Armut in der Ukraine werden wahrscheinlich ebenfalls verheerend sein, wie es weiter hieß.
  • Die Ukraine hat nach Einschätzung der Regierung durch den von Russland aufgezwungenen Krieg bisher Schäden in Höhe von bis zu einer Trillion Dollar erlitten. Das sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Olexander Griban bei einer Regierungssitzung, wie die Agentur Unian berichtete. Die Verluste seien kolossal, die Aufstellung sei noch nicht vollständig. „Es sind Milliarden von Dollar an Schäden, möglicherweise bis zu einer Trillion Dollar“, sagte Griban, ohne seine Angaben näher zu belegen.
  • Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich kommt es zu einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber Macron und Marine Le Pen vom rechtspopulistischen „Rassemblement National“. Wie das französische Innenministerium nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte, erzielte Macron in der ersten Runde 27,6 Prozent. Le Pen kam auf 23,4 Prozent. An dritter Stelle lag der linksextreme Jean-Luc Mélenchon mit 22 Prozent. Die übrigen Bewerber folgten mit einigem Abstand. Umfragen zur Stichwahl in zwei Wochen sehen Macron derzeit vor Le Pen. Es könnte jedoch knapp werden.
  • Finnland und Schweden denken darüber nach, bereits im Sommer der NATO beizutreten. Mit der Invasion in die Ukraine sei Russland ein „riesiger strategischer Fehler“ unterlaufen, schreibt die Times aus London unter Berufung auf offizielle Quellen. Demnach sagten US-Beamte, dass die NATO-Mitgliedschaft der beiden nordischen Länder während der Gespräche zwischen den Außenministern der Allianz in der vergangenen Woche, an denen Schweden und Finnland teilnahmen, „ein Gesprächsthema und Gegenstand mehrerer Sitzungen“ gewesen sei.

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