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10:31 Uhr, 08.10.2012

Weltbank senkt Wachstumsprognose für Ostasien/Pazifik

Washington/Peking (BoerseGo.de) – Die Weltbank hat am heutigen Montag ihre Wachstumsprognose für die Region Ostasien/Pazifik gesenkt. Das Wirtschaftswachstum könnte dabei so schwach wachsen wie seit 11 Jahren nicht mehr, wie die Weltbank in ihrem jüngsten „East Asia and Pacific Data Monitor“ schreibt.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region wird mit einem Wachstum von nur noch 7,2 Prozent für 2012 erwartet. In einer früheren Prognose vom Mai ging die Weltbank noch von einem Wachstum von 7,6 Prozent aus. Im Vorjahr 2011 konnte die Region ein BIP-Plus von 8,3 Prozent vorweisen.

Für das kommende Jahr 2013 dürfte sich das Wirtschaftswachstum dann angetrieben von einer robusten Binnennachfrage und einem Anstieg des Welthandelswachstums auf 7,6 Prozent erholen, so die Weltbank. Damit liegt die Prognose für das kommende Jahr 2013 jedoch tiefer als noch im Mai-Ausblick mit 8 Prozent. „Es ist das schwächste Wachstum in der Region Ostasien/Pazifik seit dem Jahr 2001“, so Bert Hofman, Chefvolkswirt bei der Weltbank für Ostasien.

Alleine für die asiatische Wirtschaftsmacht China wird für das laufende Jahr nur noch ein BIP-Wachstum von 7,7 Prozent gesehen, nach 9,3 Prozent im Vorjahr 2011. Hier belasten die schwachen Exporte sowie zurückgehende Investitionen. In der Mai-Prognose ging die Weltbank noch von einem Wachstum von 8,2 Prozent für China aus.

Im kommenden Jahr 2013 rechnet die Weltbank aber mit einer Erholung der chinesischen Wirtschaft. Dabei prognostiziert die Weltbank ein BIP-Plus von 8,1 Prozent, wobei hier die von der Regierung durchgeführten Stimulationen ebenso wie ein erwarteter Anstieg im Welthandel antreiben dürften. In der früheren Prognose vom Mai ging die Weltbank hingegen noch von einem höheren Wachstum von 8,6 Prozent für 2013 aus. Die Risiken einer „harten Landung“ bleiben für China weiterhin gering, wie die Weltbank in ihrem Bericht betont.

Wie aus dem Report weiter hervorgeht steht die Region Ostasien/Pazifik vor weiteren Unsicherheiten. Gerade eine Zuspitzung der europäischen Staatsschuldenkrise dürfte die entwickelten Wirtschaften in der Region belasten. Aber auch die Wirtschaftsprobleme in den USA bedrücken, so die Weltbank. Jedoch gehen die Experten der Weltbank davon aus, dass die entwickelten Volkswirtschaften der Region gut positioniert sind, um mit einer Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise oder einem weltweiten Konjunkturrückgang umzugehen.

Das weltweite Wirtschaftswachstum wird von der Weltbank für das Jahr 2012 nun bei 2,3 Prozent und für das Jahr 2013 bei 2,6 Prozent gesehen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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