Welt-Portfolio mit „Airbag“
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Smart Airbag Zertifikat 2012 auf IndexkorbAktueller Kursstand: (Frankfurt)VerkaufenKaufen
Eine breite Diversifikation über verschiedene Märkte wird häufig als der Königsweg des Investierens bezeichnet, lässt sich in Bezug auf die Chancen und Risiken dadurch doch eine Art Durchschnittseffekt erzielen und mögliche extreme Fehlallokationen vermeiden. Allerdings stößt auch ein solches Vorgehen schnell an seine Grenzen, wenn sich wie in den ungesunden und fast ausschließlich liquiditätsgetriebenen Märkten der vergangenen Jahre die eingeschlossenen Assets nahezu gleich gut oder schlecht entwickeln. Dennoch scheint es gerade für längerfristig orientierte Anleger, die sich nicht ständig mit den Börsen beschäftigen möchten, sinnvoll, sich entsprechend breit aufzustellen.
Wer z.B. die Aktienmärkte der größten Industrieländer mit einem einzigen Produkt abdecken möchte, könnte ein gerade zum 12. Dezember in den Sekundärmarkt gestartetes Produkt von Barclays ins Kalkül ziehen, bei dem als Basiswerte die „üblichen Verdächtigen“ eines Weltportfolios der Euro STOXX 50 (50 Prozent Gewichtung), S&P 500 (30 Prozent) und Nikkei 225 (20 Prozent) fungieren. Dabei deutet der Name des neuen Smart Airbag-Zertifikates bereits an, dass es sich hier um kein einfaches Partizipations-Papier, sondern um ein strukturiertes Produkt handelt, das über eine zusätzliche Absicherung verfügt. Angesichts der für die Auflage vollständig kapitalgeschützter Zertifikate immer schwierigeren Marktbedingungen greift der Emittent in diesem Fall zum altbewährten „Airbag“-Ansatz, der gegenüber anderen Strukturen gleich mehrere Vorzüge aufweist. So wird der Teilschutz anders als bei klassischen Bonus-Zertifikaten erst am finalen Bewertungstag bei Fälligkeit auf den Prüfstand gestellt, egal wie sich der Basiswert vorher entwickelt hat. Der eigentliche Vorteil und damit das Alleinstellungsmerkmal schlechthin liegt jedoch darin, dass aufgrund der Konstruktion mittels eines sogenannten „Call-Spreads“ zwischen Nulllinie und Absicherungsniveau, tatsächliche Verluste immer um einen bestimmten Faktor geringer ausfallen als bei einem Direktinvestment, selbst wenn der festgelegte Teilschutz nicht mehr voll wirkt und die Barriere am Ende unterschritten wird. Gegenüber den meisten Bonus-Papieren entfällt bei einem Airbag-Zertifikat allerdings von vornherein die Möglichkeit einer Seitwärtsrendite, so dass der Basiswert auch tatsächlich steigen muss, um überhaupt eine Rendite erzielen zu können.
Da die Kursschwelle beim fünf Jahre laufenden „Smart-Airbag“ bei 70 Prozent des Auflageniveaus festgelegt wird, ergibt sich automatisch ein Absicherungs-Faktor von 1,429 (=100%/70%). Sollte also die für die Rückzahlung maßgebliche Performance des Index-Baskets nicht ein Minus von mehr als 30 Prozent aufweisen, würde der Teilschutz greifen und das Papier immer noch zu 100 Prozent zurückgezahlt. Fällt der Verlust aber höher aus, entfaltet der Airbag seine Wirkung. So würde sich z.B. bei einem Minus von 40 Prozent ein Tilgungswert von 85,74 Prozent (= 60% x 1,429) ergeben. Eine Kurshalbierung würde immer noch 71,45 Prozent des Nennbetrages (= 50% x 1,429) zusichern usw. Erst bei einem zumindest theoretischen Indexkorb-Wert von null wäre der Investor wieder genauso gestellt wie ein Direktanleger. Auf der anderen Seite steht er diesem im Gewinnfall aber auch um nichts nach, partizipiert das Zertifikat doch ebenfalls eins zu eins von steigenden Notierungen, wobei zur Festlegung des Endwertes eine vierteljährliche Durchschnittsbildung über die letzten fünf Quartalsstichtage von Dezember 2016 bis Dezember 2017 vorgenommen wird. Eine Begrenzung nach oben wie bei Garantie-Produkten existiert hier nicht, so dass auch starke Anstiege voll mitgenommen werden können. Da das Papier währungsgesichert ist, spielen auch Wechselkursveränderungen zum US-Dollar oder dem japanischen Yen keine Rolle.
Der BörseGo Tipp:
Airbag-Zertifikate rechnen anders als z.B. klassische Bonus-Papiere erst am Laufzeitende ab undstellen den Anleger dabei selbst dann, wenn der Verlust höher als der Teilschutz ausfällt, immer noch besser als ein Direktinvestment. Allerdings schützen auch sie trotz des Absicherungs-Faktors grundsätzlich nicht vor Verlusten, wie ein Garantie-Zertifikat das tun würde. Da der Anleger zugunsten des äußerst flexiblen Absicherungs-Mechanismus hier auf eine Seitwärtsrendite verzichtet, sollte die Marktmeinung für die nächsten fünf Jahre auf jeden Fall positiv sein. Als Vorteil könnte sich in diesem Zusammenhang die fehlende Performance-Kappung erweisen.
Smart Airbag-Zertifikat quanto |
|
Emittent/WKN: |
Barclays / BC6EHX |
Laufzeit: |
14.12.2017 |
Preis: (12.12.12) |
Geld / Brief: 1011,15 € / 1031,15 € |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.