Welches ist das bessere Einsteiger-Produkt?

Während aktive Rohstoff-Anleger ihre Marktmeinung in der Regel relativ kurzfristig über spekulative Hebel-Produkte und Optionsscheine bzw. falls vorhanden auch über entsprechende Anlage-Zertifikate umzusetzen versuchen, greifen Einsteiger häufig zu länger laufenden Kapitalschutz-Produkten auf einen breiten Index bzw. auf einen festen Rohstoff-Basket. Ziel dabei ist es, einerseits das Risiko zu minimieren und auf der anderen Seite die Asset-Klasse Rohstoffe dem eigenen Depot möglichst einfach und umfassend beizumischen. So bieten viele Emittenten schon seit Jahren ihren Kunden in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Produkte mit einem zum Laufzeitende geltenden Kapitalschutz, die sich ansonsten mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden. Zwei aktuelle 6-jährige Papiere kommen gerade von der Landesbank Baden-Württemberg und der Schweizer Credit Suisse.

Das neue vor kurzem emittierte Schwabenprodukt nennt sich wie seine zahlreichen Vorgänger RohstoffSelect Safe-Anleihe und dokumentiert damit bereits, dass man hier ganz auf das Research des eigenen Hauses setzt, wandern doch auch diesmal wieder die fünf angesagtesten Einzelrohstoffe zu gleichen Teilen in den zugrundeliegenden Basket. Darin enthalten neben Brent Öl, Nickel, und Sojabohnen auch die Edelmetalle Gold und Platin allesamt in Form der jeweils passenden S&P GSCI Subindizes. Da der Rohstoff-Korb statisch zusammengestellt ist, sucht man hier eine Anpassungsmöglichkeit vergebens. Anleger sollten sich also von vornherein überlegen, ob das Quintett den Rohstoffmarkt auch für die nächsten sechs Jahre adäquat repräsentieren kann. Immerhin ist aus den vier wichtigsten Bereichen zumindest ein Vertreter mit im Boot. Der Anleger partizipiert hier eins zu eins an der Entwicklung des Rohstoff-Korbes bis zu einem Höchstbetrag von 145 Prozent des Ausgangswertes. Sollte der Basiswert am Laufzeitende unter dem Startniveau notieren, greift der Kapitalschutz. Da bei den Multi-Safe-Anleihen nur die prozentuale Indexentwicklung zwischen Start- und Endwert betrachtet wird, besteht kein zusätzliches Dollarrisiko.

Dieses spielt auch bei den Rohstoff Index Garant 100 Anleihen der Credit Suisse keine Rolle, deren mittlerweile 16. Auflage noch bis 6. Dezember zu zeichnen ist. Außer dem vollständigen Kapitalschutz und der sechsjährigen Laufzeit hat das Papier der Schweizer allerdings nicht viel mit der schwäbischen Variante gemein. Das liegt in erster Linie an dem Basiswert, dem CS Commodities Benchmark ER Index (CSCB), der sich auf Rohstoffe mit einer ausreichenden Liquidität aus den fünfSektoren Edel- und Industriemetalle, Energie, Agrarrohstoffe und Lebendvieh bezieht. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich hier nicht um einen statischen Basket, der die gesamten sechs Jahre über unverändert bleibt, sondern um ein Underlying, das jeden Monat eine regelbasierte Überprüfung erfährt. Um eine Übergewichtung und kurzfristige Preisschwankungen auszugleichen, richtet sich dabei der Anteil der Einzelrohstoffe nach der weltweiten Produktionsmenge sowie den Börsenumsätzen. Darüber hinaus wird der Rollprozess bei den Terminkontrakten in der Weise flexibilisiert, dass statt in Futures mit einmonatiger Laufzeit in Kontrakte investiert wird, die innerhalb der nächsten drei Monate fällig werden. Dabei zieht sich die Rollperiode länger als üblich über mehrere Wochen hin. Natürlich kommt die zugrunde liegende Garantiestruktur auch hier nicht ohne eine Performance-Kappung aus, die nach Zeichnungsende bei 150 Prozent des Auflageniveaus liegen soll.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Beide Produktreihen richten sich v.a. an sicherheitsorientierte Rohstoff-Einsteiger, die ihr Depot weiter diversifizieren möchten. Dabei trifft ein statischer Stockpicking-Ansatz auf ein flexibles regelbasiertes Indexkonzept, das darüber hinaus auch noch eine Optimierung der Rollproblematik anstrebt. Der Anleger muss deshalb ganz genau überlegen, welcher Alternative er den Vorzug gibt.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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