Kommentar
07:33 Uhr, 28.07.2010

Welche Struktur hätten Sie denn gern? (Teil 6 - Outperformance-Zertifikate)

Erwähnte Instrumente

  • Constant Outperformer Zertif
    Aktueller Kursstand:  
  • OptiSprint Plus - Anleihe
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Für Outperformer fehlt noch die Zuversicht

Niedrige Volatilitäten gehen gewöhnlich mit günstigen Optionspreisen einher. Dieser Tatbestand müsste, möchte man zumindest meinen, auch die Attraktivität von Outperformance-Zertifikaten wieder deutlich beflügeln, die über zusätzliche Call-Komponenten eine höhere Partizipation am Basiswert ermöglichen. Allerdings scheint den Anlegern allein die Zuversicht in Bezug auf die weitere Entwicklung an den Märkten zu fehlen, sonst würden sicher auch von Industrieseite her wieder verstärkt Emissionsbemühungen in dieser Richtung ergriffen. Ein Wert von mageren 0,2 Prozent am gesamten Marktvolumen spricht bei Outperformance- und Sprint-Zertifikaten Bände. Allerdings lässt sich eine Überrendite auch anders herstellen, wie das aktuelle Constant Outperformer-Papier der Bank of America Merrill Lynch (ML0GDT) oder die nach dem gleichen Prinzip funktionierende OptiSprint Plus-Anleihe der BayernLB (BLB65J) jeweils auf die Euroland-Benchmark beweisen. Dabei partizipiert der Anleger zwischen 0 und 100 Prozent des Ausgangsniveaus mit dem 1,45-Fachen an der Entwicklung des Basiswertes. Ein Verlust von 50 Prozent im Index würde über das Zertifikat so am Ende nur zu einem Minus von 27,5 Prozent führen. Verändert sich der Wert des Euro STOXX 50 gegenüber dem Emissionszeitpunkt bis zur Fälligkeit nicht, wäre dem Investor sogar ein Gewinn von 45 Prozent sicher. Realisiert kann diese äußerst attraktive Auszahlungsstruktur beispielsweise ganz leicht über einen entsprechend gehebelten sogenannten „Bull-Call-Spread" zwischen 0 und 100 Prozent werden, der auch dafür verantwortlich ist, dass es zwischen 100 und 145 Prozent immer zur konstanten Auszahlung von 145 Prozent kommt. Sollte das Underlying über diese Marke hinaus ansteigen, normalisiert sich das Ganze wieder, da im Anschluss nur noch ein ganz normaler Call für eine weitere 1:1-Partizipation am Basiswert sorgt. Allein was an dieser Struktur stört, ist die lange Laufzeit der Produkte von jeweils fünf Jahren. Wer also mit deutlichen Kursanstiegen in den nächsten Jahren rechnet, könnte deshalb stattdessen auch gleich zu kürzer laufenden klassischen (Protect-) Outperformern greifen.

Die Exoten kommen – Zertifikate Marke Eigenbau

Waren Privatanleger früher darauf angewiesen, bestimmte optionale Komponenten im Rahmen fertig konzipierter Zertifikatestrukturen zu erwerben, bieten einzelne Emittenten neuerdings auch die Möglichkeit, die in vielen Anlage-Papieren steckenden verschiedenen Formen von exotischen Barrier-Optionen, bei denen je nach Produkttyp das Optionsrecht durch ein Berühren der Kursschwelle aktiviert oder deaktiviert wird, in separat verbriefter Form in die eigene Depotgestaltung mit einbeziehen zu können. Ein Beispiel sind die besonders beliebten Turbo-Scheine, die mittlerweile von den meisten Anbietern gehandelt werden können. Aber auch andere Exoten wie z.B. die in klassischen Bonus-Zertifikaten verbauten Down-and-out-Put-Optionen werden inzwischen von immer mehr Emissionshäusern auch einzeln in verbriefter Form verkauft. Ein besonders üppiges Angebot bietet dabei die Société Générale. Anleger, die sich eine bestimmte Struktur selbst kreieren möchten, sollten die Auszahlungsprofile der einzelnen Optionspapiere aber genau auf ihre Eignung hin überprüfen, um am Ende nicht das Gegenteil von dem zu erreichen, was vielleicht ursprünglich geplant war und immer bedenken, dass es sich hierbei um Hebel-Papiere mit einem entsprechend hohen Risiko ohne zusätzlichen „Zertifikate-Mantel" handelt. Auf der anderen Seite lassen sich damit aber auch diverse Teilabsicherungsstrategien verwirklichen, wie dies z.B. auch mit den bereits schon lange am Markt vorhandenen Discount-Optionsscheinen beispielsweise von der BNP Paribas der Fall ist.

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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