Kommentar
16:44 Uhr, 17.08.2011

Welche EU-Bank brauchte gerade dringend $500 Mio.?

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Die Märkte sind der Implosion in der vergangenen Woche entgangen und alle, die den Weltuntergang herausposaunten, sind jetzt traurig. Vielleicht ist es aber auch noch zu früh, wieder zu euphorisch zu werden.

Denn in den gerade veröffentlichten Ergebnissen der Vergabe des siebentägigen Dollar-Tender der Europäischen Zentralbank – das ist ungefähr das gleiche wie das Diskontfenster der Federal Reserve in den USA – gibt es etwas, das jedem Sorgenfalten auf die Stirn zaubern sollte, der die Gerüchte der vergangenen Woche kennt.

Die EZB hat bei dem Dollar-Tender 500 Millionen Dollar zu einem Festzins von 1,1% zugeteilt – und das nur einer Bank! Welcher Bank geht es in Europa so schlecht, dass sie schnell 500 Millionen Dollar braucht?

Das ist deshalb ungewöhnlich, weil es innerhalb dieses Liquiditätsvehikels seit März 2001 überhaupt keine Aktionen mehr gegeben hatte. Im März 2011 erreichte die Schuldenkrise in Europa wohl ihren vorläufigen Höhepunkt und damals versuchte die EZB mit aller Kraft, die Ausbreitung der Schuldenkrise aus Griechenland in andere Peripherieländer einzudämmen.

Und diese Nachricht ist deshalb so delikat, weil vor einer Woche Gerüchte über heftige Probleme zweier Großbanken – einer aus Frankreich – und einer aus Italien – kursierten.

Autor: Jochen Stanzl, Chefredakteur Rohstoff-Report

Der Rohstoff-Report ist eine Publikation der BörseGo AG

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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