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00:02 Uhr, 23.09.2011

Weizen: Ene mene miste, es rappelt in der Kiste

Short-Möglichkeit voraus

Leser des Rohstoff-Reports (www.rohstoff-report.de) wissen es bereits, dass sich der Weizenpreis bereits auf unserer Beobachtungsliste für eine mögliche Short-Position befindet. Am Donnerstag kam dann schließlich das Signal, das wir bereits gut einen Monat zuvor erwartet hatten, das aber abgewendet werden konnte.

Weizen hat eine negative Einkommenselastizität. Insofern ist es empfehlenswert, Weizen in Zeiten schwacher Konjunkturaussichten eher zu kaufen, da Menschen weniger Fleisch und mehr Weizen nachfragen werden. Daraus aber eine stärkere Weizennachfrage abzuleiten, ist allerdings nur begrenzt richtig. Denn für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch müssen mehrere Kilogramm Futtermittel eingesetzt werden. Wenn also die Fleischproduzenten weniger einkaufen, kann das durch die positiven Effekte negativer Einkommenselastizität nicht zu einem positiven Nettoeffekt bei der Weizennachfrage führen. Einfach ausgedrückt: Die Nachfrage nach Weizen könnte fallen.

Das könnte sich auf die Preise deshalb stark auswirken, weil in den vergangenen Wochen etwas eingetreten ist, was es an den Chicagoer Agrarbörse CME in den vergangenen Jahrzehnten nur selten gab: Mais wurde teurer als Weizen. Daher hofften viele Investoren bereits darauf, dass Futtermittelhersteller jetzt Mais gegen Weizen substituieren werden. Wenn jetzt insgesamt aber die Nachfrage nachlässt, könnten die Hoffnungen enttäuscht werden.

Es dreht sich hier also alles um die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Nachfrage nach Weizen. Es muss festgehalten werden, dass an den Agrarpreisen die mittlerweile doch schon wirklich heftige Korrektur in anderen Märkten, etwa den Basismetallen, fast spurlos vorüberging. Es ist zu erwarten, dass es hier auch zu Gewinnmitnahmen kommen wird, da Hedgefonds die Gewinne benötigen, um Verluste in anderen Märkten auszugleichen. Bei diesem Kursverfall bleibt kein Auge trocken. Außerdem lastet die Erwartung höherer Ernten rund um den Globus im nächsten Jahr auf den Aussichten für den Weizenpreis. Gerade aus der Region um das Schwarze Meer kommen große Exportmengen des Getreides nach Europa und auf den Weltmarkt.

Wir rechnen mit einem Rückgang des Weizenpreises in den kommenden Wochen von aktuell 6,33 Dollar pro Bushel bis auf mindestens 5,15 Dollar pro Bushel, wobei das letzte Bewegungshoch von 7,93 Dollar pro Bushel vom 31. August nicht mehr überschritten werden sollte. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von rund 19 Prozent.

Produkt-Idee:

Das Short-Mini-Future-Zertifikat WKN „GS6W26“ von Goldman Sachs mit einem Hebel von 2,71 am 22. September 2011. Mit diesem Zertifikat ließe sich bei Erreichen des Kursziels also ein um diesen Hebel größerer Gewinn erzielen, oder anders gesagt: Das Zertifikat würde gegenüber dem am 22. September angebotenen Kaufkurs von 17,56 Euro bis auf rund 45 Euro steigen können, was einem Anstieg um 156% entspricht.

Beachten Sie, dass Sie die Zertifikate nur mit dem Betrag kaufen, den Sie im Verlustfall auch verlieren möchten, da die Zertifikate bei Erreichen des Knockoutlevels nur noch mit einem marginalen Restwert ausgezahlt werden.

Hierbei handelt es sich um keine Anlageberatung. Es handelt sich lediglich um eine Trade-Vorstellung zu Ausbildungszwecken. Für Anlageberatung wenden Sie sich zwingend an den Anlageberater Ihrer Bank.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Emittent

WKN

Basispreis

Knock-Out

Kaufkurs 22.9.2011

Kursziel Zertifikat

Hebel

Richtung

Goldman Sachs

GS6W26

8,00

8,77

17,56 Euro

45 Euro

2,71

Short

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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