Weg für HRE-Verstaatlichung ist frei

Berlin (BoerseGo.de) - Bundespräsident Horst Köhler hat das sogenannte "Rettungsübernahmegesetz" unterzeichnet und damit den Weg für eine Verstaatlichung der Münchener Immobilienbank Hypo Real Estate endgültig frei gemacht. Nach Verkündung des Gesetzes im Bundesgesetzblatt kann ab Donnerstag das entsprechende Verfahren eingeleitet werden, hieß es in Berlin.

Noch vor Ostern könnten damit die Kernpunkte eines Übernahmeangebots vom Rettungsfonds SoFFin vorgelegt werden. Der Angebotspreis soll Berichten zufolge bei 1,26 Euro je Aktie liegen. Das Gesetz erlaubt eine Enteignung der bisherigen Aktionäre, wenn Verhandlungen über einen freiwilligen Verkauf scheitern. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) will nach Inkrafttreten des Gesetzes eine außerordentliche Hauptversammlung der HRE-Aktionäre einberufen. Dort sollen die Anteilseigner einer Kapitalerhöhung zustimmen, die dem Bund das alleinige Sagen bei der HRE gewähren würde. Ab 90 Prozent der Anteile könnte eine Zwangsabfindung der Aktionäre eingeleitet werden. Nur falls dieser Weg scheitert, soll eine Enteignung der Aktionäre erfolgen. Der Bund hält derzeit 8,7 Prozent der HRE-Aktien.

Unterdessen berichtet das "Handelsblatt", der Bund wolle die HRE nach einer Verstaatlichung deutlich verkleinern. Nur eine Kernbank mit den drei Säulen Pfandbriefemission, Staatsfinanzierung und deutsche Immobilienfinanzierungen solle überleben. Die internationale Immobilienfinanzierung und die irische Tochter Depfa würden abgetrennt. Die Bilanzssumme der HRE soll von derzeit rund 400 Milliarden Euro auf 70 bis 120 Milliarden Euro abschmelzen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Bankenkreise. Der Bedarf an frischen Eigenkapital betrage bei der HRE derzeit nur 5 Milliarden Euro, so das "Handelsblatt" weiter.

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