Kommentar
13:38 Uhr, 31.01.2008

Was tun, wenn der DAX weiter fällt?

Wie schnell durch hohe Unternehmensgewinne und gute Konjunktur vermeintlich gut abgesicherte Börsenkurse einbrechen können, hat die jüngste Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt. Nun fragt sich jeder, wie stabil die Gewinne der Unternehmen bei der sich eintrübenden Wirtschaftslage wirklich sind.

Es ist eine Binsenweisheit, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird! Das heißt, Tatsachen, sofern sie nicht absolut überraschend und unerwartet sind, bewegen Kurse weit weniger als Spekulationen über das, was sein könnte. Die Folge können dann starke Übertreibungen sowohl nach unten als auch nach oben sein.

Während es seit März 2003 beim DAX kontinuierlich nach oben ging, gab es viele Situationen, in denen negative Perspektiven ignoriert wurden und der Index weiter anstieg. Hat die seit Jahresbeginn laufende Korrektur daran etwas geändert oder wird der positive Trend in Kürze wieder aufgenommen?

Nun, es spricht einiges dafür, dass die derzeitigen Kursrückgänge ein anderes Gewicht haben könnten als die vorhergehenden Korrekturen der letzten Jahre.

So waren die Analysten, die Kursbewegungen rein technisch betrachten um daraus Prognosen für die zukünftige Entwicklung abzuleiten, in den letzten Jahren selten so negativ gestimmt. Ihre Aussage ist, dass der DAX mit der Kursentwicklung im Januar 2008 den seit 2003 bzw. 2004 bestehenden Aufwärtstrend beendet hat. Dies und einige andere technische Signale werden von ihnen dahingehend gedeutet, dass in den nächsten Monaten die Wahrscheinlichkeit eines weiter nachgebenden DAX größer ist als die eines steigenden DAX!

Damit stellt sich natürlich die Frage, wie ein Anleger darauf reagieren sollte? Alles verkaufen? Schließlich handelt es sich um Prognosen und keine Tatsachen, will heißen, es kann auch anders kommen!

Ein Zertifikat der HVB zeigt eine interessante Anlagemöglichkeit auf: Es bietet bei einem derzeitigen Marktkurs von rund 89,00 EUR die Chance auf eine Rückzahlung von 116,00 EUR/Zertifikat, wenn der DAX am 02.07.2008 maximal bei 6.824 Punkten oder tiefer steht. Das bedeutet aufs Jahr gerechnet eine Ertragschance von über 70%, wenn der DAX nicht wieder steigt.

Das hört sich zugegebenermaßen vielleicht etwas reißerisch an und erscheint spekulativ, stellt aber kein unrealistisches Szenario dar. Wie stark das Zertifikat bereits auf die bisherigen Kursrückgänge des DAX reagiert hat, zeigt ein Blick auf die Kursentwicklung der letzten Tage sehr gut.

Vom seitwärts laufenden DAX profitieren!

Das HVB Reverse-Express-Zertifikat wurde 2006 herausgegeben. Der erste Express-Termin in 2007 hat nicht zu einer vorzeitigen Rückzahlung geführt, da der DAX gegenüber dem Emissionszeitpunkt zu stark gestiegen war. Am 02.07.2008 steht der nächste Betrachtungstermin an und nun wird es interessant. Der DAX darf zu diesem Termin maximal bei 6.824,45 Punkten stehen, damit die Expresszahlung von 116,00 EUR/Zertifikat erfolgt. Bei einem aktuellen DAX-Stand von knapp 6.750 Punkten ist diese Voraussetzung erfüllt und das Zertifikat notiert erst bei 88,80 EUR! Das bedeutet, dass eine reine Seitwärtsbewegung des DAX bis Mitte des Jahres einen Ertrag von über 27,00 EUR/Zertifikat (= über 30 % oder über 70 %p.a.) zur Folge hätte.

Sollte der DAX Anfang Juli 2008 über 6.825 Punkten stehen, folgen noch zwei weitere Betrachtungstermine. Am 02.07.2009 hat ein DAX-Stand unter 7.393,15 Punkten eine Expresszahlung von 124,00 EUR/Zertifikat und am 02.07.2010 ein Stand unter 7.961,86 Punkten eine Expresszahlung von EUR 132,00 EUR/Zertifikat zur Folge. Wenn es niemals zu einer Expresszahlung kommt, aber der DAX am 02.07.2010 unter 8.530,50 Punkten steht, wird zumindest der Nominalwert des Zertifikates von 100,00 EUR zurückgezahlt. Dies bedeutet bezogen auf den derzeitigen Einkaufskurs noch immer eine Rendite von rund 5,2%p.a.! Ein höherer DAX-Stand zu diesem Zeitpunkt bedeutet jedoch eine Rückzahlung von unter 50,00 EUR/Zertifikat.

Bezeichnung: HVB Reverse-Express-Zertifikat
ISIN: DE000HV1CJB8
Barriere: 8.530,50 Punkte bei Fälligkeit
Bonuslevel: DAX-Stände unter a) 6.824,40 Punkte (02.07.2008)
b) 7.393,10 Punkte (02.07.2009)
c) 7.961,80 Punkte (02.07.2010)
Expresszahlungen: a) 116,00 EUR, b) 124,00 EUR, c) 132,00 EUR
max. Laufzeit: 09. Juli 2010
Kurs: 88,80 EUR (Brief)
Expressrendite p.a.: 72,54% per 02.07.2008
Stand 31.01.2008 / Berechnungen berücksichtigen keine Transaktionskosten

Ausstattungsmerkmale der Anlage: Die genaue Ausstattung des Zertifikates und die aktuelle Kursübersicht finden Sie, wenn Sie auf oben stehende Kursleiste klicken.

Handelbarkeit: Die Zertifikate sind an den Börsen Stuttgart und Frankfurt (Scoach) zum Handel gelistet.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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