Kommentar
19:55 Uhr, 15.04.2014

Was sagt der Markt zum ukrainischen Militäreinsatz?

Ein Blick auf den Dax und alles ist klar, sollte man meinen. So einfach ist es aber nicht. Es gibt nämlich durchaus überraschende Bewegungen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/UAH
    ISIN: EU000A0C4FQ8Kopiert
    Kursstand: 16,4089 (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/UAH - WKN: A0C4FQ - ISIN: EU000A0C4FQ8 - Kurs: 16,4089 (FOREX)

So verliert der ukrainische Hauptindex heute gerade einmal 0,5%. Die ukrainische Währung gewinnt sogar. Gegenüber dem Euro betrug die Aufwertung intraday über 6,5%. Gegenüber dem USD ist die Bewegung noch deutlicher. Hier beträgt das Plus seit gestern 10%. Zugegeben, die ukrainische Notenbank hat auch den Leitzins angehoben, um weiter Kapitalflucht zu vermeiden. Das wird bei der Währung wahrscheinlich nur ein Strohfeuer sein.

Euro Ukrainische Hrwnja
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Ein besserer Indikator ist da wahrscheinlich der russische Markt. Und hier geht es zur Sache. Der Rubel setzt seine Abwärtsbewegung unmissverständlich weiter fort. Hier drohen neue Tiefs gegenüber dem USD und wahrscheinlich auch gegenüber dem EUR. Wenn die russische Notenbank nicht gegensteuert, dann könnte es noch diese Woche neue Tiefs geben. Mit dem heute generierten Kaufsignal (MACD) wäre es fast eine Überlegung auf den Abwärtstrend zu setzen. Allerdings könnte die Notenbank eben intervenieren und der negative Carry ist recht hoch.
Russische Aktien beenden heute abrupt die kleine Erholung der letzten Tage. Kurzfristig drohen weitere Verluste im Bereich von 15%. Ob sich die Kurse danach wieder stabilisieren können muss man sehen. Eine baldige Lösung im Konflikt ist ja nicht abzusehen.

Für die westlichen Börsen ist die erneute Eskalation sicherlich ein Argument für den Abverkauf. Inzwischen ist aber deutlich geworden, dass Russland die Gaslieferungen nicht einstellen wird. Das können sie sich einfach nicht leisten. Das Importvolumen aus Europa und den USA ist vernachlässigbar. Was bleibt ist die Sorge um Investitionen, die bereits getätigt wurden. Hier könnte Vermögen eingefroren werden. Insgesamt ist das aber verkraftbar und beide Seiten betonen ja wiederholt, dass die Wirtschaftsbeziehungen grundsätzlich aufrecht bleiben sollen. Hier mache ich mir keine Sorgen (mehr). Sanktionen bleiben wahrscheinlich eher symbolisch.

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1 Kommentar

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  • Simon Hauser
    Simon Hauser Redakteur

    Nicht nur dass Sanktionen symbolisch bleiben, de facto wird über den Umweg Kiev Geld nach Russland überwiesen. Putin sitzt am längeren Hebel weil es der Westen nicht schafft eine rote Linie zu ziehen. Gut für die Börsen? Langfristig nach eher nicht, denn Putin kann und wird sich m.M. nach die gesamte Ukraine sichern, da bleibe ich weiterhin bei meiner Meinung. Aufgrund der Ukraine-Krise sollte man auch nicht das übergeordnete Problem aus dem Fokus verlieren, und das heißt nach wie vor Iran. Sollte die Situation in Osteuropa eskalieren, gibt es wohl keine Möglichkeit mehr (sofern sie jemals bestanden hat), Theheran auf diplomatischem Wege von der Atombombe abzuhalten. Lauert hier vielleicht der wirklich Schwarze Schwan?

    00:34 Uhr, 16.04. 2014

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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