Was Rohstoffe über den Markt verraten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Rohstoffe sind hervorragende Konjunkturindikatoren. Mit ihnen beginnt praktisch alles, was man anfassen kann. Wer ein neues Smartphone kauft, kommt um Rohstoffe wie Silizium und Metalle nicht herum. Das gleiche gilt für alle anderen Güter auch, ob Auto, Kühlschrank oder den Hausbau.
Vom Eisenerz bis zum Auto ist es natürlich ein weiter Weg. Das ändert jedoch nichts daran, dass ein Nachfrageanstieg bei Gütern auf die ganze Lieferkette bis hin zum Rohstoffproduzenten wirkt. Güter waren während der Pandemie besonders stark gefragt. Entsprechend sind die Preise für Rohstoffe gestiegen.
Derzeit wandelt sich das Bild. Es werden weniger Güter gekauft, dafür werden wieder mehr Dienstleistungen in Anspruch genommen. Ein Teil der Konjunktur kühlt sich ab, ein anderer zieht an. Der Rückgang bei Rohstoffpreisen bedeutet daher nicht, dass es der Konjunktur nun schlecht geht. Die Dynamik verschiebt sich.
Rohstoffunternehmen und alle anderen, die Güter produzieren, sind dennoch ein wichtiger Bestandteil des Aktienmarktes und der Wirtschaft. Rohstoffpreise sind wiederum ein Frühindikator für die Dynamik der Wirtschaft. Daher signalisieren Rohstoffpreise auch, was am Finanzmarkt zu erwarten ist.
Hier gibt es zwei Signale. Das erste betrifft das Zinsumfeld. Langfristige Zinsen folgen den Inflationserwartungen und der Risikofreude von Anlegern. Beides lässt sich durch das Verhältnis von Kupfer zu Gold darstellen (Grafik 1). Im Frühjahr gab es eine Divergenz. Die Zinsen fielen bereits, obwohl die Erwartungen an die Inflation hoch waren.
Jetzt beginnt sich die Divergenz aufzulösen. Kupfer/Gold fällt. Vor drei Jahren war es umgekehrt. Die Zinsen stiegen, obwohl die konjunkturelle Dynamik etwas anderes anzeigte. Im Vorfeld weiß man nie, wie sich eine Divergenz auflöst. Aktuell ist das Signal eindeutig. Man muss mit weniger konjunktureller Dynamik rechnen. Langfristzinsen werden es schwer haben, in nächster Zeit deutlich zu steigen.
Kupfer/Gold hat auch Signalwirkung für den Aktienmarkt. Einige Analysten ziehen das Verhältnis von Gold zu Platin vor (Grafik 2). Persönlich kann ich das nicht nachvollziehen. Die Korrelation ist eher zufällig. Das Argument, weshalb Gold/Platin ein Signal liefern kann, ist das gleiche wie bei Kupfer/Gold. Platin ist eher ein Industriemetall, Gold eine Vermögensanlage und sicherer Hafen.
Kupfer ist, wenn man so will, das bessere Industriemetall. Entsprechend ist die Korrelation auch besser (Grafik 3). Es gibt keine Garantie dafür, dass sich der aktuelle Trend fortsetzt (Kupfer/Gold Verhältnis sinkt). Eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür gibt es, denn die Nachfrage nach Gütern nimmt ab. Folglich sollte auch die Performance des Aktienmarktes schwächer werden.
Clemens Schmale
Tipp: Als Abonnent von Godmode PLUS sollten Sie auch Guidants PROmax testen. Es gibt dort tägliche Tradinganregungen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream, den Aktien-Screener und Godmode PLUS inclusive. Analysen aus Godmode PLUS werden auch als Basis für Trades in den drei Musterdepots genutzt. Jetzt das neue PROmax abonnieren!
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Kupfer sieht eher nach einer Stagnation auf hohem Niveau aus, während Gold seit 12 Monaten rückläufig ist, vermutlich aber nicht mehr lange. Sieht mehr nach einer Verschaufpause aus.
An der verheerenden Liefersituation hat sich gefühlt null verändert. Einplatinencomputer z.B., sind bei sämtlichen Distributoren ausverkauft und werden ohne Liefetermin geführt. Das habe ich in den letzten 20 Jahren nicht erlebt.