Kommentar
14:07 Uhr, 26.03.2015

"Was ich langsam unfassbar finde"

"Was ich langsam unfassbar finde, sind die ganzen Medien die uns Tag für Tag mit einem Depressionsthema nach dem anderen zuhämmern ... und die Anzahl der Schicksale nimmt permanent ab."

Im Folgenden ein Wutausbruch eines Traders, den er auf meinem Guidantsdesktop niedergeschrieben hat.

Ich muß gestehen, dass ich diesem etwas abgewinnen kann und habe mich entschlossen ihn hier jetzt zu veröffentlichen. Mediale Teilhabe ist wichtig und gut, unschön wird es aber, wenn das Ganze in eine Massenhysterie ausartet.

"Was ich langsam unfassbar finde, sind die ganzen Medien die uns Tag für Tag mit einem Depressionsthema nach dem anderen zuhämmern ... und die Anzahl der Schicksale nimmt permanent ab.

Ich frage mich langsam echt in welcher Gesellschaft wir leben, in der wir permanent nur noch von einem Thema ins andere lamentieren....

Vor 20 Jahren sind Jumbos mit 500+ abgestürzt und es war aus den Nachrichten auch gesagt ... irgendwann werden wir den ganzen Tag über <10 Personen ganztägige Berichterstattungen haben. Die Einzigen, die ein Recht haben zu trauern , sind die betroffenen Familien und deren Angehörigen aber nicht diese indoktrinierten medialen Mitleidsforderungen.

Gibt auch ein schönes Interview von Herrn Balder "Das Fernsehen ist nicht in der Krise, das ist eine Katastrophe". Kann dem Herrn nur zustimmen und dehne diese Meinung auf alle Medien aus....

Das gleiche ist das Problem von Europa. Nachdem wir vor 13 Jahren diese Union gegründet haben, nur noch Lamentierthemen dominieren, hat auch keiner mehr Lust darauf.

Früher gings uns schlecht, wenn wir im Land Probleme hatten, heute dürfen wir uns nicht mal mehr über ein Wirtschaftswachstum freuen, weils ja irgendwem anderen wieder schlecht geht.....

Vor 20 Jahren hat RTL mit dieses Perma-Lamentier-TV begonnen, aber mittlerweile ist das Gesellschaftsusus.

Wie geschrieben, mein Beleid gilt natürlich den Betrofffenen.... für die Medien und das was Sie aus unserer Gesellschaft formen wollen, "Lamentierende malochende Wirtschaftsknechte", habe ich kein Beileid.

Denn genau diese Medien, die uns heute mit diesem Thema zuhämmern, werden uns in ein paar Wochen über ein anderes Thema zuhämmern und die Gesellschaft weiter terrorisieren. Und die vergangenen Themen wie Ebola, Ukraine und und und, werden von der Bildfläche verschwinden, außer es gibt kein aktuelles Lamentierthema. Dann werden Sie es wieder aus der Klammottenkiste zerren.

Übrigens warte ich heute schon auf den nächsten Griechenlandkommentar ..."

39 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Fazit: Die Presse berichtet das , was sich am besten verkauft und die Ansichten und den Nerv der Masse trifft. Echte Berichterstattung hat keine Meinung zu haben. Nur zu berichten...und das sachlich und emotonsfrei. Diese Zeiten sind lange vorbei. heute sind die medien(wieder) Manipulationsinstrumente. Gerade bei den OER grenzt das an eine Straftat, bezahlen doch die Buerger zwangsweise sogar noch fuer ihre eigene Verbloedung.

    08:13 Uhr, 27.03.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ich habe Jahre fuer verschiedene Publikationen geschrieben. Es gilt generell die Regel: Good news is NO news. Das ist traurig aber leider wahr. Je kranker und perverser die Nachricht, desdo hoeher die Einschalt-bzw. Lesequoten. Daran wird sich sicher nichts aendern. Mit machen eher die INHALTE derweil Sorgen. Wer glaubt zwischen agenturdominierten Westmedien und denen Chinas oder Russlands besteht noch ein grosser Unterschied , taeuscht sich gewaltig. Vieles was wir heute in den OER Medien nd den leitmedien Welt, Zeit, SZ, Spiegel oder gar Focus serviert bekommen haelt oft der Wahrheit nicht mehr stand. Man beleuchte die "Berichterstattung zu Ukraine, die ich nur noch als geradezu bosartige, einseitige Weglasspresse bezeichnen will. Man koennte auch totale Propaganda sagen.

    08:08 Uhr, 27.03.2015
    1 Antwort anzeigen
  • netzadler
    netzadler

    Über viele Dinge wäre gar nicht zu berichten, weil es sie gar nicht gäbe.

    Leider nicht in diesem Gesellschaftssystem mit ihren transportierten werten.

    Ich bin nicht der Meinung, das schön reden und rosarote Brille nachhaltig helfen, das hat die Geschichte ohne Ausnahme widerlegt

    Deeskalation funktioniert erst, wenn KEINER mehr von seiner Überlegenheit ausgeht.

    Dafür muss wohl erst Jesus wiederkehren.

    21:49 Uhr, 26.03.2015
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    habe mir vor Jahren schon abgewöhnt Nachrichten zu sehen, da 80% nur negativmeldungen sind, die mir keinen Mehrwert und schon gar keine Lebensfreude bringen. Ausserdem wird zu selektiv berichtet. 13000 tote durch boko haram terror seit einem jahr ist nicht in den news, aber 150 tote im flugzeug 2 tage lang. Natuerlich find ich das schlimm und ich fuehle mit, mit den familien, aber die relationen stimmen nicht. Lese zeitung und internet. Da kann ich das raussuchen, was gut für mich ist und nicht was andere meinen, was ich wissen sollte.

    21:25 Uhr, 26.03.2015
  • barkovsky
    barkovsky

    die medien haben es geschafft , die menschen regional und blind zu machen, wir leben in eine globale community, dass muss man einfach realisieren, es ist hochst persönlich wievielman erträgen kann von der global mist , aber lass uns einfach klar sein, Ukraine ist nicht so weit weg, und trotzdem schweigen die meisten, einfach regional, blind und vielleicht auch noch stumm gefuttert, jetzt die medien die schuld geben weil die leute andere nicht mehr helfen ist einfach unverschämt , mfg , Barkovsky ,

    20:29 Uhr, 26.03.2015
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Ein gewisser Alarmismus hat sich unübersehbar in den Medien breitgemacht , wobei ich die Tragödie mit dem zum Absturz gebrachten Flieger ausdrücklich von dieser Sichtweise ausschließe. Diese Katastrophe lässt einen auch als "Unbeteiligter" sprachlos und fassungslos zurück .

    Banale Dinge des Alltags werden von den Medien zu Katastrophen gepuscht. Sei es eine völlig normale Grippewelle oder 30 cm Neuschnee, mitten im Winter wohlgemerkt und im Schwarzwald. Die Radiosender kommunizieren dann panisch eine im anrollen befindliche Schneewalze und man hat den Eindruck das dieses Ereignis gewiss nicht ohne Tote ablaufen wird.

    20:22 Uhr, 26.03.2015
  • Jason25
    Jason25

    Wenn der zitierte "Jumbo mit 500+" früher abgestürzt ist, dann nicht im Anflug auf Düsseldorf. Die Nähe ist doch der entscheidende Unterschied, so dass wir einen persönlichen Bezug herstellen können. Daher ist dieses Thema auch für uns fassbarer, als wenn eine 4-stellige Zahl Menschen im Pazifik bei einem Taifun ihr Leben lässt.

    Hinzu kommt die Tragik der Situation. Dieser erweiterte Suizid nimmt einen Empathie-fähigen Mensch mit. Wer nicht so reagiert, ist vlt. schon abgestumpft.

    Ich habe keine Angst in einen Flieger zu steigen, aber es macht mir Angst, wenn ich registriere, dass das menschliche Mitgefühl hier in Frage gestellt wird. Das sind Tugenden, die nicht schwächer sondern stärker ausgeprägt sein sollten.

    @Hr. Weygand: Wissen Sie, dass Sie hier in Verdacht geraten, polemisch und pietätlos zu sein, indem Sie diesem Beitrag etwas abgewinnen können? Der Originalauthor ist für mich entschuldigt, da ich unterstelle, dass der Vorfall eine Leere bei ihm erzeugt hat und er diese mit künstlicher Aufregung zu kompensieren versucht. Hormonspiegel stimmt wieder!

    Als cooler Trader-Typ, der Sie zweifelsfrei sind, sollten Sie sich bitte nicht anstecken lassen.

    20:02 Uhr, 26.03.2015
    1 Antwort anzeigen
  • fehu001
    fehu001

    Hmmm, das stimmt bestimmt alles. Aber mainstram ist bekannt dafür, dass sie nur die Aufgabe haben: "Das VOLK so weit nach unten zu drücken", dass es wie willenlose Schafe sich treiben und abzocken läßt.

    Ich verzichte inzwischen zu 99% auf Mainstream Nachrichten und muss sagen, dass sich mein Feld seitdem extrem verbessert hat. Jeder netagive Nachricht, drück uns einen 1/100 mm nach unten, unbewusst, aber nachhaltig. Und normalerweise sind es Nachrichten, die irrelevant und unnutzbar für uns sind.

    Man kann es sehen, wie man will, aber auf das alles haben wir keinen wirklichen Einfluss. Warum also soltle man sich mit Sachen befassen, die man eh nicht ändern kann und die uns nur nach unten ziehen. Von Bild bis Handlesblatt / FAZ & Co. alles nur Sachen, die uns aufzeigen, dass wie Opfer sein sollen.

    Ich nutze inzwischen meine hierdurch enstandene Mehr-Zeit dafür, um mein Handelssystem zu verbessern. Und es scheint sich aus zu zahen.

    Danke GMT für die relativ aufbauenden und oft sehr konstruktiven Informationen.

    18:13 Uhr, 26.03.2015
  • Skyfall
    Skyfall

    ...ich schlage den schreiber für den pulitzer preis vor...natürlich gilt mein beileid auch den hinterbliebenen...solche unfälle sind schicksal und gehören zum leben...auch wenn es schwer fällt...aber das täglich 30.000 kinder sterben, täglich, und 50% der todesfälle vermeidbar wären davon geht nichts durch den mainstream...mal drüber nachdenken...

    18:03 Uhr, 26.03.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Der Schreiber dieser Meinung spricht mir total aus der Seele.

    Ich habe das Radio ausgemacht - NDR 2. Ich konnte es einfach nicht mehr hören ... - ständig nur diese permanenten Nachrichten über den Flugzeugabsturz.

    Es ist schlimm für die Betroffenen bzw. Hinterbliebenen. Aber lasst uns doch einlich mal mit dieser Permantentbeschallung zu diesem Thema in Ruhe ...

    17:41 Uhr, 26.03.2015

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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