Analyse
22:42 Uhr, 17.01.2014

Warum ich niemals Gold besaß

Ich habe in diesem Video damals schon einen Preis genannt, ab dessen Unterschreiten ich von langfristig bullisch auf langfristig neutral gegenüber der Goldpreisentwicklung umschalten würde. Das Video können Sie auf meinem Youtube-Kanal anschauen.

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  • Gold
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Sehr verehrte Damen und Herren, wenn Sie meinen Stream gelesen haben und davor meinen Limitup-Blog, dann wissen Sie, dass ich nie physisches Gold besessen habe. Ich betrachte Gold aber als Geld. Wie passt das zusammen?

Nun, reden wir einmal Tacheles.

Ich bin nie vom Zusammenbruch ausgegangen, außerdem bin ich jung und meine Versicherung gegen schlechte Zeiten ist meine Gesundheit.

In diesem Umfeld habe ich Gold lieber getradet, als es physisch sperrig bei mir zu lagern. Wir haben uns auch bei Preisen von 900 im Kollegium immer zweifelnd geäußert, weil die Rally bei unter 300 angefangen hatte. Ich war auch nie von Kurszielen von 5000 oder darüber ausgegangen. Sowas kann man nur sehen wenn man den Zusammenbruch sieht. Den sah ich nicht. Daher hatte ich immer Vorbehalte gegenüber Gold. Oder - um genauer zu sein - nicht gegenüber Gold, sondern gegenüber dem Goldkauf zu diesen hohen Preisen. Selbst bei 1900 habe ich wegen der relativ niedrigen Dow/Gold-Ratio nur 2400 USD oder so für möglich gehalten. Das hat mich immer vom Goldkauf abgehalten. Denn für mich war klar: Wenn ich physisch kaufe, bin ich illiquide, und komme möglicherweise nicht mehr raus, wenn der Chart, der immer mehr an eine Fahnenstange erinnerte, knickt. Das erwies sich als richtig.

Ich riet vor fünf Jahren zum Kauf von Immobilien, darin sah ich Potenzial weil es so viele andere Leute gab die das auch bald machen mussten, weil sie Geld haben, aber keine Zinsen mehr bekommen. Außerdem war der Finanzierungssatz spottbillig. Also warum nicht. Immos in guter Lage sind ein knappes Vermögensgut, das inflationiert schnell in diesem Umfeld, auch weil die Leute geradezu in Panik geraten sind vor lauter Angst vor der kommenden Inflation. Wir erleben in Deutschland eine Inflationsblase. Heute würde ich keine Immobilie mehr hier kaufen. Wenn ich heute was kaufen würde dann eine Zweitwohnung in Barcelona oder irgendwo sonst in Spanien. Die bekommt man hinterhergeworfen und warum nicht. Da ist es schön und wenn ich da leben will dann habe ich on the long run auch noch sicher den Effekt, dass die Preise dort steigen werden.

Ich würde mir aber kein Gold kaufen. Da wird die nächsten zehn Jahre nix mehr passieren. Weshalb ich das glaube habe ich schon am 24. September 2009 im Video gesagt, als der Preis noch bei 1900 USD notierte. Ich habe in diesem Video damals schon einen Preis genannt, ab dessen Unterschreiten ich von langfristig bullisch auf langfristig neutral gegenüber der Goldpreisentwicklung umschalten würde. Das Video können Sie auf meinem Youtube-Kanal anschauen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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