Kommentar
12:00 Uhr, 20.01.2022

Warum die Korrektur bei den Kryptowährungen gut ist

Bevor es wieder besser werden kann, muss es erst noch ein bisschen schlimmer werden. So könnte man die Lage bei den Kryptowährungen aktuell zusammenfassen.

Seit den Weihnachtsfeiertagen beginnen die US-Aktienmärkte, insbesondere die hoch bewerteten Hightech-Aktien an der Nasdaq, zunehmen zu korrigieren. Dementsprechend schwach war denn auch der Start ins neue Jahr 2022. Ich hatte bereits Ende Dezember darauf hingewiesen, dass die neue – hawkishere – Fed für eine solche Korrektur sorgen dürfte und ein schwieriges Jahr 2022 in Aussicht gestellt.

In meinem TAK-Service haben wir dem Rechnung getragen und zuletzt mit (gehebelten) Shortpositionen auf Aktien wie Delivery Hero (+145 %) oder BioNTech (+72 %) große Erfolge erzielt. Doch auch mit einer (gehebelten) Long-Position auf TeamViewer konnten wir schöne Gewinne (+52 in fünf Tagen) einfahren. Einfach blind alles zu shorten ist also nicht die Lösung, man muss jetzt sehr gezielt handeln.

Und hier schließt sich der Kreis. So haben wir im TAK-Musterdepot (Krypto) bereits Anfang Dezember „Tabula Rasa“ gemacht und zahlreiche Positionen aufgelöst. Dadurch halten wir in diesem Musterdepot aktuell fast zwei Drittel Cash. Auf Dauer kann und soll das natürlich nicht so bleiben. Noch aber erscheint es zu früh wieder groß in die Krypto-Märkte einzusteigen. Denn die Korrektur, die hier etwas früher begann, dürfte noch nicht abgeschlossen sein.

Diejenigen, die noch hoch in Kryptowährungen investiert sind, leiden also. Und – das ist die schlechte Nachricht – sie werden wohl noch etwas leiden müssen. Denn bevor es wieder besser werden kann, muss es erst noch ein bisschen schlimmer werden. Konkret bedeutet das, dass der Bitcoin (BTC) zwar schon von rund 69.000 US-Dollar auf 40.000 bis 42.000 US-Dollar gefallen. Aber leider steht zu befürchten, dass die Bären noch nicht fertig sind.

So würde ein Bruch der charttechnischen Unterstützung zwischen 40.000 und 42.000 US-Dollar ein charttechnisches Verkaufssignal triggern. Das Kursziel dieses Verkaufssignal läge anschließend zwischen den „Musk Crash“-Tiefs aus dem Mai um 29.000 US-Dollar bis bestenfalls 32.000 US-Dollar. Eine wichtige charttechnische Marke auf dem weiteren Weg nach unten gibt es zudem noch um 35.000 US-Dollar.

Denn diese 35.000 US-Dollar wären das Kursziel der großen Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die sich herausgebildet hat. Sollte der Bitcoin sogar unter die Tiefs des „Musk Crashs“ aus dem Mai fallen, wären sogar Korrekturziele bei 25.000 US-Dollar sowie später 18.000 bis 20.000 US-Dollar möglich. Noch tiefer sollte es allerdings nicht gehen, da sonst charttechnisch so langsam der Ofen aus wäre – für die Bullen.

Wenn ich ehrlich bin, erwarte ich aber noch tiefere Kurse – Stand heute – auf keinen Fall. Aber 18.000 bis 20.000 US-Dollar sind nicht unmöglich. Was ein Problem darstellt. Denn wenn der Bitcoin derart korrigiert, wird er auch andere Kryptowährungen mit sich reißen. Schließlich werden ja viele kleinere Kryptowährungen gar nicht gegen US-Dollar, Euro und andere Fiatwährungen gehandelt, sondern nur gegen Bitcoin (sowie Ether(eum)).

Was soll an Kursverlusten gut sein?

Überschrieben habe ich meinen Artikel mit „Warum die Korrektur bei den Kryptowährungen für Sie gut ist!“. Was aber, werden Sie sich nun vielleicht fragen, soll daran gut sein? Nun, zwei Dinge. Erstens eröffnen tiefere Kurse natürlich interessierten Anlegern günstigere Einstiegs- oder Nachkaufmöglichkeiten. Diese sollten Sie – zwar noch nicht sofort, aber bald – durchaus nutzen. Gerade wenn Sie noch wenig oder gar keine Krypto-Assets haben.

Zweitens kann man aber gerade in solchen Korrekturen erkennen welche Krypto-Assets die Gewinner von morgen sein dürften. Das Konzept, das hier dahintersteckt, nennt sich das Konzept der relativen Stärke. Das bedeutet, dass zuletzt zwar die Kurse nahezu aller Kryptowährungen deutlich nachgegeben haben. Es hat aber einige härter und einige eben deutlich weniger hart getroffen.

Hier sehen Sie nun den 3-Monats-Chart verschiedener ausgesuchter Kryptowährungen. Konkret handelt es sich um Bitcoin (BTC), Ether(eum) (ETH), Binance Coin (BNB), Cardano (ADA), Solana (SOL), Terra (LUNA), Avalanche (AVAX), Polygon (MATIC), Cosmos (ATOM), Crypto.com (CRO), NEAR Protocol (NEAR) sowie Fantom (FTM). Dabei handelt es sich einerseits um die „Bluechips“ des Krypto-Marktes sowie einige ausgewählte etwas kleinere.

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Den 3-Monats-Chart habe ich deshalb genommen, weil das Allzeithoch des Bitcoin Mitte November erzielt wurde. Seitdem geht es eben abwärts. Ich gebe auch zu, dass die Grafik ein wenig unübersichtlich ist. Aber es kommt auch gar nicht so sehr auf den Chart an. Vergrößern Sie sich am besten die Grafik und schauen Sie auf die Legende. Dort steht beispielsweise Bitcoin BTC/USD (CryptoCompare, Last %) und dann eine Zahl.

Diese Zahl wiederum gibt an wie die Performance in Relation zueinander war. Beim Bitcoin steht dort eine 63,74. Das bedeutet, dass er in den vergangenen drei Monaten auf 63,71 % seines Ausgangswertes gefallen ist, also seit dem 20. Oktober 2021 um -36,29 % gefallen ist. Je größer diese Zahl also ist – insbesondere sehr gut ist natürlich, wenn sie über 100 liegt, weil dann die Performance seit dem 20. Oktober sogar positiv war – desto besser.

Die beste Performance seit dem 20. Oktober 2020 weist demnach Crypto.com (CRO) mit 235,14 (entspricht +135,14 %) auf. Gefolgt von Terra (LUNA) mit 192,70 und NEAR Protocol (NEAR) mit 190,05. Ebenfalls noch positiv performten Avalanche (AVAX) mit 143,13, Polygon (MATIC) mit 135,98, Fantom (FTM) mit 120,30 sowie Cosmos (ATOM) mit 108,14. Nahezu unverändert präsentierte sich der Binance Coin (BNB) mit 94,01 (entspricht -5,99 %).

Ansonsten ist auffällig, dass sich Ether (75,93) etwas besser und Cardano (61,67) noch etwas schlechter als der Bitcoin (63,71) schlugen. Auf Basis des Konzepts der relativen Stärke sollte man sich daher Crypto.com (CRO), Terra (LUNA), NEAR Protocol (NEAR), Avalanche (AVAX), Polygon (MATIC), Fantom (FTM) sowie Cosmos (ATOM) auf seine Beobachtungsliste packen. Kommt es hier zu Rücksetzern sowie einer Bodenbildung, sollte man zugreifen.

Wann es so weit sein könnte, dass der gesamte Krypto-Markt seinen Boden findet, erfahren Sie heute Abend in meinem „Krypto-Jahresausblick“-Webinar. Dieses können sie hier für 39,99 Euro buchen. Für die Abonnenten meines TAK-Service ist das Webinar kostenlos!

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Über den Experten

Sascha Huber
Sascha Huber
Experte für Kryptowährungen

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, gilt als profunder Kenner der Hightechbranche. Als solcher erkannte er als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple sowie zuletzt Facebook oder Tesla Motors. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete er als Chefredakteur eines Börsenbriefs, der im Oktober 2014 übernommen wurde. Huber gilt als profunder Kenner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Ether und Ripple. Auf stock3 betreut er sehr erfolgreich den "Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service".

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