Warum bei Russland-Sanktionen der EUR zum Problem wird
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Erwähnte Instrumente
- GoldKursstand: 1.310,80 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.310,80 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
Wie kann man die Situation in der Ukraine lösen? Mit Sanktionen, heißt es aus dem Weißen Haus immer wieder. Berlin spielt nicht mit. Das liegt auch daran, dass der EUR stark ist, zu stark vielleicht für die zärtliche Konjunkturerholung in den südeuropäischen Ländern. Tatsache ist, dass reiche russische Investoren ihr Kapital außer Landes schaffen. Russlands Vizewirtschaftsminister Andrej Klepach erwartet einem Bericht der "Financial Times" zufolge, dass im ersten Quartal dieses Jahres bis zu 70 Milliarden USD (51 Milliarden EUR) abgezogen wurden. Innerhalb von drei Monaten floss damit mehr Geld aus Russland ab als im gesamten letzten Jahr. 2013 waren 63 Milliarden USD aus Russland abgeflossen.
Der Rubel wertete auf Jahresfrist um 25 % gegenüber dem EUR ab. Die ukrainische Währung brach seit Jahresbeginn sogar um 40 % ein. Offenbar haben russische und ukrainische Investoren den EUR als sicheren Hafen ausgewählt und präferieren ihn gegenüber dem USD. Die ukrainische Hrywnja will niemand zu diesen Kursen haben: Auch Weizenbauern halten ihre Ernte zurück, was den Preis des Brotgetreides zuletzt auf ein Jahreshoch hievte. Sie wollen einfach keine Hrywnja im Austausch zu dem Sachwert, der auf ihren Äckern wuchs, weil niemand weiß wie das Geld in der Krise morgen wert sein wird.
Die Zukunft ist ungewiss. Die große Entscheidung liegt jetzt in Berlin. Sagt man ja zu Sanktionen gegen Russland wird man die Bundesbank und Jens Weidmann überzeugen müssen einem Anleiheaufkaufprogramm der EZB zuzustimmen. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass ein weitergehender EUR-Anstieg, ausgelöst durch Kapitalflucht reicher Russen und Ukrainer, einigermaßen kontrolliert werden kann. Tatsache ist, dass durch den Ukraine-Konflikt jeden Monat Milliarden USD aus Russland abfließen. Es scheint so, als würden diese Summen in reiche Länder der Eurzone wie Luxemburg oder die Niederlande strömen.
Der EUR steht gegenüber dem USD vor einem massiven Kaufsignal. Ein großer Teil der Investoren könnte sich an diesem Wochenende mit der Situation konfrontiert sehen, auf der falschen Seite des Marktes positioniert zu sein. Denn wenn EUR/USD über 1,3920 USD schließt eröffnet sich das Potenzial für einen Short Squeeze weit über die 1,40-USD-Marke. Dann sind auch 1,45 USD binnen kurzer Zeit möglich.
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Interessanter Artikel über das engagement der europäischen speziell franz. Banken in Russland:
http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/geldanlage-putin-hat-das-bessere-blatt-auf-der-hand/9871432.html.
Insgesamt sollen die europäischen Banken sich mit über 100 Mrd in Russland engagiert haben (bei ca 730Mrd Auslandsschulden). Wenn russische Firmen in Rahmen von Sanktionen einzelne Umschuldungen ausfallen lassen, dann haben wie die nächste Kreditkrise. Ein solches Ergebnis in auf dem Radar der wenigsten Spekulanten.
EURUSD ist schon auf dem Weg ... :) schneller als gedacht.
Genau, so wird es sein ... :)
Ich denke eher, jetzt kommt der EZB-Hammer und EUR/USD geht Richtung 1,35.