Kommentar
17:05 Uhr, 02.06.2016

EZB erhöht Prognosen für BIP und Inflation - OPEC: Keine Einigung auf Förderquote

Fed-Konjunkturbericht "Beige Book" sieht moderates Wachstum in sechs von zwölf Distrikten - 10.000 deutsche Anleger eines Container-Fonds müssen um ihr Geld bangen

  • OPEC erzielt keine Einigung auf neue Förderquote
  • EZB lässt Leitzins unangetastet
  • Japan verschiebt Mehrwertsteuererhöhung auf das Jahr 2019 
  • Pleite am grauen Kapitalmarkt: 10.000 Anleger der Magellan Maritime Services GmbH bangen um Geld
  • Novartis erhält EU-Zulassung für Krebsmedikament Afinitor
  • Koalition einigt sich auf Biogasförderung, aber nicht auf Reform der Erbschaftssteuer

DAX

Der deutsche Aktienmarkt ist vor dem heutigen EZB-Zinsentscheid und dem ebenfalls heute stattfindenden OPEC-Treffen zunächst moderat schwächer in den Handel gestartet. Zu Mittag legte der Index jedoch zu. Im Zuge des EZB-Zinsentscheids taxierte L&S den DAX am Nachmittag niedriger: Der Index fiel auf 10.195 Punkte zurück - ein Minus von 0,1 Prozent gegenüber dem gestrigen Xetra-Schlusskurs (10.204 Punkte). Am japanischen Aktienmarkt wurden deutliche Kursverluste verzeichnet, nachdem Premierminister Shinzo Abe eine erneute Verschiebung einer lange geplante Mehrwertsteuererhöhung angekündigt hat.

Der Rat der EZB hat seine Geldpolitik bei der Sitzung an heutigen Donnerstag wie erwartet unverändert lassen. Befragte Volkswirte erwarteten keine neuen Lockerungsmaßnahmen, weil zum einen noch nicht alle im März beschlossenen Maßnahmen umgesetzt sind und zum anderen die EZB-Stabsprojektionen ein etwas freundlicheres Wachstums- und Inflationsbild zeigen.

Unternehmensnachrichten

  • Rund 10.000 deutsche Anleger am sogenannten grauen Kapitalmarkt müssen laut "Manager Magazin" um ihr Geld bangen, nachdem der Container-Investment-Anbieter Magellan Maritime Services GmbH einen Insolvenzantrag gestellt hat. Insgesamt 400 Millionen Euro stehen im Feuer.
  • Novartis erhält EU-Zulassung für Krebsmedikament Afinitor zur Behandlung bestimmter Krebsarten des Verdauungstraktes und der Lunge.

Konjunktur & Politik

  • DoE Ölmarktbericht: Rohöl-Lagerhaltung fällt um 1,4 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 2,5 Mio Barrel. Die Benzin-Lagerhaltung fällt um 1,5 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 0,5 Mio Barrel. Die Destillat-Lagerhaltung fällt um 1,3 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 0,5 Mio Barrel.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt den Leitzins in der Eurozone wie erwartet unverändert. Der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bleibt auf dem Rekordtief von 0,00 Prozent, teilt die EZB bei ihrer Sitzung in Wien mit. Die EZB erhöhte ihre Wachstums- und Inflationserwartungen für 2016: Die Prognose für das BIP-Wachstum steigt von 1,4 % auf 1,6 %, während die Prognose für die Inflationsrate von 0,1 % auf 0,2 % steigt.
  • Im April hat Chinas Wirtschaft an Dynamik eingebüßt. Alle wichtigen Einkaufsmanagerindizes setzen zurück und konnten damit ihren kräftigen Anstieg vom März nicht behaupten. Allerdings hielt sich der Rückgang in Grenzen, die Konjunkturindikatoren gaben im Schnitt auf 51,2 Zähler nach. Das entspricht etwa den Niveaus des ersten Halbjahrs 2015 und liegt über den Umfragewerten bis Februar 2016, beobachtet das Multi-Asset-Team von Fidelity International, Fidelity Solutions, in einem aktuellen Marktkommentar.
  • Japan: Premier Shinzo Abe hat die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer von 8 % auf 10 % von April 2017 auf 2019 verschoben. Die lange geplante und bereits zuvor verschobene Steuererhöhung gilt als wichtiger Schritt zur Konsolidierung der japanischen Staatsfinanzen. Derweil zeigen sich Spannungen innerhalb der Bank of Japan (BoJ) über das geldpolitische Experiment zur Eindämmung der Deflation: Ein Mitglied des Rates der japanischen Notenbank hat vor der Negativzinspolitik des Landes gewarnt. Negative Zinsen würden nicht ihre beabsichtigte Wirkung zeigen und könnten der Wirtschaft mehr Schaden als nutzen, argumentierte Ratsmitglied Takehiro Sato und widersprach damit den gegenteiligen Aussagen von Notenbankpräsident Haruhiko Kuroda. Die Maßnahmen würden zudem dem massiven Wertpapierkaufprogramm der Notenbank, ihrem wichtigsten Instrument, "entgegenstehen". Beide Maßnahmen zusammen seien nicht nachhaltig.
  • Einer Erhebung der US-Notenbank zufolge habe sich die Wirtschaft in den USA in den meisten Regionen des Landes "moderat" verbessert. Dabei habe der sich weiter erholende Arbeitsmarkt für eine Erhöhung der Löhne gesorgt, heißt es im jüngsten Konjunkturbericht "Beige Book" der Federal Reserve. In sechs der zwölf Distrikte hat die Fed ein moderates Wachstum beobachtet.
  • Union und SPD haben sich beim Treffen im Kanzleramt am Mittwochabend auf die von der CSU geforderte weitere Förderung von Biogasanlagen verständigt. Keinen Durchbruch, aber Fortschritte soll es bei der geplanten Erbschaftsteuerreform gegeben haben.

Dividendenabschläge

  • Salzgitter - 0,25 Euro
  • Cewe Stiftung & Co - 1,60 Euro
  • Sixt Leasing - 0,40 Euro
  • Viscom - 0,40 Euro

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8 Kommentare

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  • Dark Seth
    Dark Seth

    Ich erachte dieses Abstimmungsergebnis als ungültig, denn bei diesen Produkten handelt es sich durchaus um eine seriöse Geldanlage

    11:28 Uhr, 02.06.2016
  • UweZn
    UweZn

    Eine Minus von 18% gegenüber dem XETRA Schluss von gestern - dann müssten wir heute bei 8.367 Punkten schließen ;-)

    10:06 Uhr, 02.06.2016
    2 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • bembes
    bembes

    Super-Draghi und Konsorten werden schon wieder etwas anrichten !!! Laßt endlich den Markt ran. ............Wir sind in einer Martkwirtschaft und NICHT in der Planwirtschaft oder dem Kommunismus !!! Da kennt sich " IM Erika " Merkel besser aus !!!

    08:21 Uhr, 02.06.2016

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